wie ich + rechne
Noch mehr als die fertigen Lösungen und Beweise interessiert mich, wie Mathematiker auf diese Lösungen und Beweise gekommen sind
(in welchen Erkenntnisschritten, nach welchen Rechenfehlern & Irrwegen, durch welche Anregungen, mittels welcher Gedankenexperimente & inneren Bilder & Analogien, mit welchen Frustrationen & Glücksgefühlen, nach welchen Ablenkungen ...).
Leider wird aber dieser "Weg zum Ziel" in der gängigen Mathematik immer systematisch getilgt, ja geleugnet - und bleibt etwa in Büchern nur die nackte, möglichst kurze Lösung bzw. nur der abgenagte Beweis über.(außer vielleicht - allerdings auf ganz andere Art - der Theologie und der Philosophie)
von ewigen Wahrheiten
(weshalb sie der Inbegriff von Wissenschaft, ja, vielleicht sogar die einzige echte Wissenschaft ist - und deshalb zum fatalen Maßstab aller anderen Wissenschaften hochgepuscht wird)!
Und da scheint das Individuum, das ihnen auf die Schliche gekommen ist
(also "nur" Entdecker, nicht [wie etwa ein Schriftsteller] Erfinder war)
nebensächlich, ja (welch ein Masochismus!:) nichtig
(nur die Giganten [wie etwa Pythagoras] werden durch die Benennung eines Beweises nach ihnen geehrt; und oftmals nichtmal das: z.B. ist und bleibt "Fermats letzter Satz" nach seinem "Vermuter" [eben Fermat, der ja auch ein Gigant war] benannt, nicht aber nach seinem "Beweiser" Andrew Wiles).
("irgendwann hat es »einfach« [also überraschend-unerklärbar] Klick gemacht und war es plötzlich da", was viele Mathematiker als einen ebenso unerwarteten wie unverdienten Musenkuss oder einfach Zu-Fall empfunden haben; und einigen mag es sogar vorgekommen sein, als wenn die Mathematik ein Eigenleben führt und sie, die unwürdigen Diener der Mathematik, nur [wie Mohammed] als Sprachrohr benutzt hat). Ich finde dieses systematische völlige Eliminierung der Entdeckungswege dennoch bitter schade, und zwar insbesondere aus pädagogischen Gründen:
(vor allem durch die stringent lineare Stoffabfolge)
nur Fakten & Rezepte (auswendig-)gelernt werden,
(also das, "was die [mathematische] Welt im Innersten
zusammenhält"). Sowas züchtet im besten Fall das unverstandene Abspulen
von Rezepten, die natürlich direkt nach dem "point of no return", also den
Klassenarbeiten, umgehend wieder vergessen werden.
Überhaupt scheint mir ohne die übergreifenden Denk- und Verfahrensweisen der
Kleber zwischen den unendlich vielen Fakten & Rezepten zu fehlen: ohne diesen
Kleber zerbröselt den Schülern die Mathematik, weshalb sie unendlich viele
Einzelfakten lernen müssen - und sie alsbald wieder vergessen.
(und nur, wenn man die als Lehrer von sich selbst kennt bzw. überhaupt erkennt, kann man sie mit den [Einzel-]Schülern gemeinsam angehen, d.h. bei A abholen und zu B hingeleiten).
Vermutlich kann ich auf meine, mir nunmal eigene "mathematische Art"(also mal ganz abgesehen von meiner "persönlichen Art") nicht alle Schüler gleichermaßen erreichen
(sondern da muss ich mir andere Zugangsweisen anlesen und sie den "andersdenkenden" Schülern anbieten). Aber ich glaube dennoch, dass ich ein besonderes Gespür dafür habe, wie Schüler denken - und dass ca. 90 % der Schüler meine visuell-haptische Denkweise
(also anschauliche Mathematik mit Modellen)
helfen könnte.(und überhaupt würde es mich freuen, wenn die Schüler mich
[wie sie bzw. mit ihnen zusammen]
immer noch neugierigen "Entdecker" wahrnehmen würden).
Es ist wie im Deutschunterricht: da Schriftsteller nie "dran" schreiben, was sie uns mit ihren Texten "sagen" wollten(vermutlich doch wohl genau das, was in den Texten steht!),
was also ihre "Absicht" war und was sie sich "dabei", also beim Schreibprozess, gedacht haben, ist es ab und zu sehr wohltuend, einen Schriftsteller im Klassenraum zu haben, also Texte der Schüler oder des Lehrers(bei mir immer unter dem Pseudonym Wilhelm [= mein Vater] Hauff)
durchzunehmen.als Ober(!)stufenschüler "mal wieder nicht mal" + im Kopf rechnen konnten, ich aber längst mit der Rechnung fertig war, fiel mir urplötzlich auf
(und ich hoffe, dass man das [wie das Behalten von Träumen] trainieren kann),
wie ich da (rasend schnell) gerechnet hatte - nämlich überhaupt nicht!Zumindest habe ich nicht klassisch + = gerechnet
(wofür auch gar keine Zeit gewesen wäre),
und ich habe auch nicht rausbekommen, sondern (wenn überhaupt) 1.(der üblichen Stundenlänge an Schulen):
oder
wie man nach China kommt:
,
ist mir die Lage der -Figur auf dem Ziffernblatt egal, sind also z.B. und und sind für mich dasselbe
(vgl.:
zwei [?] Vektoren, die sich
nicht in Richtung, Orientierung und Länge,
sondern nur in ihrer Lage
unterscheiden, sind identisch, also ein Vektor;
ein Auto,
das ich 5 m weiter schiebe,
ist und bleibt dasselbe Auto).
(das Koordinanten- bzw. Bezugssystem)
kann ich also hier schon weglassen:(z.B., weil der -stündige Unterricht erst nach einer -stündigen Mittagspause weitergeht)
oder genauer doch wieder räumlich, diesmal aber(so gesehen ist das ein Nachteil der zyklischen Uhr, solange wir nur den Minutenzeiger betrachten;
eine Uhr, die auch das lineare Voranschreiten der Zeit zeigen würde, könnte spiralförmig aussehen, und auf ihr ergäbe sich
die Figur für und
die Figur für kenne,
(ich weiß also schon zu Beginn der 6. Stunde, wann [genauer: wo auf der Uhr] die 7. Stunde [und zwar nach einer halbstündigen Mittagspause] beginnen wird:
oder geradeaus und dann links ),
aber wenn ich unbedingt doch ein Rechenergebnis angeben muss, so muss ich "mühsam" in 1 Stunde umrechnen(wohlgemerkt: dabei besteht die ganze Stunde für mich nicht aus vier Vierteln
[und somit ergibt sich für mich auch nicht das Gesamtergebnis ],
sondern interessiert mich das Viertel nur bei dem, was über die ganze Stunde hinausgeht).
(womit 1 + gemeint ist)
gäbe es nur in Deutschland
(jeder "Ausländer" würde darunter 1 • = verstehen, wie man ja auch z.B. unter 3x die Multiplikation 3 • x versteht).
Arme "Ausländer"!