Höhere Elemente gab es im Weltall nicht von Anfang an (Hoimar von Ditfurth: „Im Anfang [bzw. kurz danach] war der Wasserstoff“ - und sonst nichts), sondern sie sind sämtlich erst in Sternen durch Kernfusion aus Wasserstoff „zusammengebacken“ worden. Die Sterne sind dann hinterher explodiert und haben dabei diese Elemente ins Weltall gestreut. Und aus diesem Elementestaub entstanden überhaupt erst durch Zusammenballung Planeten. Das alles ist ja ganz nett, bleibt aber doch völlig abstrakt: „Was interessiert's mich, dass da (sowieso unvorstellbar:) vor einigen milliarden Jahren irgendeine ominöse und (weil submikroskopisch) eh nicht begreifliche Kernfusion stattgefunden hat!?“ Schon anschaulicher wird's, wenn man die erste Konsequenz bedenkt: Ausnahmslos alles, was wir berühren können (dieser Tisch, dieser Stuhl ...), ist durch Sterne gegangen. Aber auch da könnte man wieder einwenden: „Was interessiert's mich, woraus ein Tisch ist, Hauptsache, er erfüllt seinen Zweck, d.h. ich kann mich (sicher) dran setzen bzw. was drauf legen!? Bzw. dass er aus Holz ist, sehe und spüre ich, alles andere aber bleibt abstrakt.“ Kurz und gut: „Ein Tisch ist ein Tisch und wird es auch wohl immer bleiben – also bittschön kein esoterischer Schmu!“ Wirklich „gemeint“ ist man aber erst, wenn man bedenkt, dass auch wir selbst komplett aus Sternenmaterial bestehen. Das mag erst als negativer Schock ankommen: „Wir sind zusammengemanscht aus dem Abfall des Universums“ (eiskalter und zudem zufälliger Materialismus). Positiv wird das alles erst, wenn man es probeweise wörtlich nimmt: wir sind Sternenwesen mit einem Sternenleib (halblateinisch Astralleib)!: Astralleib (ätherleib), in unterschiedl. (religiösen, philos. u. a.) Weltdeutungssystemen die Gestalt der zu den Sternen entrückten Seelen; in der Anthroposophie der äther. gedachte Träger des Lebens im Körper des Menschen; im Okkultismus ein dem ird. Leib innewohnender übersinnl. Zweitkörper. (Meyers Lexikonverlag) (sämtliche auffindbaren Abbildungen sind - wie alle esoterischen Darstellungen - nur kitschig, weil sie - wie ich hier ja auch - das per definitionem Undarstellbare darzustellen versuchen; und doch braucht der Mensch ganz offensichtlich [innere] Bilder!) Die katholische Kirche hat das natürlich schon immer gewusst: "Bedenke, oh Mensch, dass Du [Sternen-]Staub bist und zum [Sternen-]Staub zurückkehren wirst", was man ja auch mal nicht als Zurechtstutzen auf die Nichtigkeit (Staub = Dreck), sondern als Verheißung bzw. Hinweis auf die "Einheit des Menschen mit der Natur" deuten kann. Monate später finde ich plötzlich folgendes Buch: (Originaltitel "Cantico cosmico") So gesehen sind wir Engel! (Gustave Doré) Genau darum geht's: natürlich sind wir (auch moralisch) keine Engel (die es zudem vielleicht gar nicht gibt). Aber das Bild hat uns immerhin geholfen, einen subjektiven Zugang zur objektiven Wissenschaft zu finden, und ohne solch ein Bild geht's nicht! | Man könnte auch Kants staunende Äußerung umdrehen und den Zusammenhang von Innen und Außen noch sehr viel deutlicher machen: „Der bestirnte Himmel in mir“ (Und all das ohne jede Astrologie!) Da verschwindet Wissenschaft nicht in wabernder Bildlichkeit (Nina Hagen: „alles so schön bunt hier“), sondern von da aus wird es überhaupt erst "bedeutsam" (es deutet auf uns!, ohne dass wir natürlich bezweckt gewesen wären), dem genauen physikalischen, chemischen und biologischen Entstehungsprozess wissenschaftlich (!) nachzugehen. |