Buch des Monats 12/2003

Martin Rees: Unsere letzte Stunde; Warum die moderne Naturwissenschaft das Überleben der Menschheit bedroht; C. Bertelsmann

 

"Keiner von ihnen [wohl informierten Wissenschaftlern] wird sagen, dass die schlimmsten Ergebnisse feststehen. Sie sagen nur, dass diese Ergebnisse möglich sind, und niemand kann sicher sein, dass sie nicht verwirklicht werden. Wir haben bisher nicht feststellen können, dass die Ansichten der Experten über diese Fragen in irgendeinem Ausmaß von ihrer politischen Einstellung oder von Vorurteilen abhängen. Sie hängen nur [...] vom Umfang des Wissens des jeweiligen Experten ab. Wir haben festgestellt, dass die [Experten], die am meisten wissen, am hoffnungslosesten sind."
(aus dem Russell-Einstein-Manifest, 1955)

Rees ist ausgewiesener erstklassiger Astronom - und gerade deswegen könnte man vermuten, dass er in einem Alter, in dem einem Naturwissenschaftler nichts Neues mehr einfällt, auf "Kulturkritik" verfällt.

Für einseitiges Schwarzmalen ist er aber viel zu intelligent, und das Buch zeichnet sich eben auch dadurch aus, dass man es partiell wertfrei lesen und einfach nur darüber staunen kann, welche Zukunftsentwicklungen denkbar sind.

Ansonsten ist Rees´ Aussage aber niederschmetternd: er gibt der Menschheit nur noch eine Chance von 50 %, das jetzige Jahrhundert zu überleben.