Buch des Monats 9/2005

Dava Sobel: Die Planeten; Berlin Verlag

"[W]elches Buch kann schon mit den Ereignissen in einem sich so dynamisch entwickelnden Forschungsgebiet Schritt halten? Wenn diese Seiten den einen oder anderen Leser dazu veranlasst haben, sich mit den Planeten anzufreunden, in ihnen die tragenden Säulen einer jahrhundertealten Volkskultur und die Inspirationsquelle für hochfliegende menschliche Bestrebungen zu erkennen, dann habe ich das erreicht, was ich erreichen wollte.
Ich für meinen Teil gestehe freimütig, dass die erstaunlichen wissenschaftlichen Daten, die ich hier mitteilen durfte, den Planeten nichts von ihrem tieferen Zauber nahm. Sie gleichen einer Sammlung magischer Münzen oder kostbarer Edelsteine, die man in einem kleinen privaten Kabinettschrank voller Wunderdinge verwahrt - schillernd, sinnträchtig und berückend schön."

Dava Sobel ist damit ein unbedingt lesenswertes Buch gelungen

(insbesondere erzählt sie "ganzheitlich", bezieht also Astronomie und Entdeckungsgeschichte und sogar Lyrik mit ein, ja hat nicht mal - wie jeder "Nur"-Wissenschaftler - Berührungsängste bei der Astrologie).

Dennoch reicht das Buch - zumindest für mich - bei weitem nicht an ihr Erstlingswerk

heran, das - gegenüber dem Planetenbuch - schlicht den Vorteil hatte, die Leiden und Freuden eines lange Zeit verkannten Genies, also eine menschliche Geschichte (statt die Geschichte von Planeten) zu erzählen.