der spezielle Kick einer (historischen)
... wenn geistig gleichzeitig Endorphine, Adrenalin, Testosteron, Aphrodisiaka und sonstige süße Schweinereien ausgeworfen werden.
"Man versteht bedeutende mathematische Errungenschaften am besten, wenn man sie im richtigen historischen und mathematischen Zusammenhang betrachtet." |
Beispiel sei da das Buch von Gabrielle Walker: in ihm erzählt er die Entdeckungsgeschichte der Atmosphäre im Prinzip linear, nämlich
historisch sukzessive,
räumlich von unten nach oben
(denn zur Entdeckung der höheren Atmosphäreschichten samt der dort abgehaltenen Strahlungen bedurfte es fortgeschrittener Techniken).
Aber eben nur "im Prinzip", denn selbstverständlich muss er
(schon allein, um sich nicht andauernd zu wiederholen)
ab und zu die historische Sukzession aufbrechen und vor- sowie zurückschauen.
Das beste Beispiel ist das letzte Kapitel "Die letzte Grenze":
dort beginnt er mit dem 4.10.1957,
gut zehn Seiten später ist er plötzlich beim 6.2.1902,
wieder zehn Seiten später beim 12.1.1570,
kurz drauf wieder in den Jahren um 1902,
bald darauf wieder im Jahr 1958
und am Ende bei "heute".
D.h. er stürzt einmal rückwärts und dann wieder vorwärts durch die Zeiten.
(man kann eine Treppe auch hoch stürzen).
Genau das aber führt zum speziellen historischen Lustgewinn, und nur so kann deutlich werden, wie Ideen vorgedacht, verändert, wiederentdeckt, variiert ... werden, wie man also auf Ideen meist erst sukzessive kommt
(wobei "man" in der Regel ein Plural aus teilweise gleichzeitig lebenden, teilweise aufeinander folgenden Subjektiven, ja sogar verschiedenen "Zeitströmungen" ist).
Nur so also wird Forschung lebendig.