Mathematik als Krankheit?
Defätist, Wehrkraftzersetzer, Vaterlandsverräter, Denunziant!
vgl. auch
"[...] Unter den tiefgreifenden Entwicklungsstörungen werden heute vorwiegend zwei Syndrome subsummiert, nämlich der sogenannte Morbus Kanner (frühkindlicher Autismus) und der Morbus Asperger (autistische Psychopathie). Beide Krankheitsbilder sind durch eine Störung der Kontaktfähigkeit gekennzeichnet. [...]
Symptomatik
Der frühkindliche Autismus oder Morbus Kanner ist durch die folgenden Merkmale gekennzeichnet:
a). Manifestation vor dem 36. Lebensmonat
b). Charakteristische Symptomgruppen:
Störung der sozialen Interaktion
Störung der Kommunikation
Eingeschränkte stereotype Verhaltensmuster und Interessen
[...]
Auch der Morbus Asperger zeichnet sich durch besondere Interessen aus. Um einige Beispiele zu nennen: ein 13jähriger Patient, der sämtliche Schmelzpunkte von Metallen kannte; ein anderer, der den Alkoholgehalt aller Bierarten zitieren konnte oder z.B. das gesamte Grundgesetz auswendig wusste.
[...] In bestimmten Bevölkerungsgruppen scheinen der Morbus Asperger bzw. autistische Züge häufiger vertreten zu sein [...].
So litt Einstein mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit an einem Morbus Asperger. U.A. gab er seiner Frau die schriftliche Anweisung, keine persönlichen Beziehungen zu ihm aufzunehmen. Eine Studie bei 1000 Familien zeigte auf, dass die Wahrscheinlichkeit für Väter und Großväter von Kindern mit Autismus und Asperger-Syndrom mehr als doppelt so hoch war, auf dem Gebiet der Ingenieurwissenschaften zu arbeiten. Ungefähr ein Drittel aller Kinder mit Autismus oder Asperger-Syndrom hatte mindestens einen Vater und/oder Großvater, der Ingenieur war (Baron-Cohen et al. 1997). Eine weitere Untersuchung fand bei Studenten der Cambridge-Universität statt, die entweder Naturwissenschaften (Physik, Mathematik oder Ingenieurwissenschaften) oder Sprachen studieren. Dabei zeigte sich, dass die Studenten in der naturwissenschaftlichen Gruppe ein sechsfach höheres Risiko hatten, einen Autisten in ihrer Familie zu haben, als die Studenten der anderen Fächer. [...]"(zitiert nach:
B. Herpertz-Dahlmann: Der frühkindliche Autismus - Neurobiologie der menschlichen Kommunikation
in: Neurologie 2003; Fortbildungsakademie der 76. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie; Hrsg.: C. Weiller; Thieme-Verlag)
Und was hält die genannten Fachrichtungen Ingenieurs- und Naturwissenschaften zusammen?: Mathematik!
Wundert es einen da noch, dass - meiner Erfahrung nach - viele Mathematik(lehrer)Innen völlig unfähig scheinen, Reflexionen mitzuteilen (wenn sie welche haben)?
Allzu gerne lasse ich mich durch LeserInneN ergänzen oder korrigieren:
"[...] Über den fälschlich
benutzen "»«Morbus Asperger" beim Arzt meiner Tochter bin ich bei der Recherche
nach dem "Morbus" auf deine Homepage gestoßen und war zeimlich verwundert,
welche kruden Anischten über das Asperger-Syndrom noch kursieren.
Also,
zum ersten: Asperger-Syndrom ist keine(!) Krankheit, die Verwendung des Begriffs
" Morbus" also falsch.
Zu zweiten manifestiert sich das Syndrom nicht
unbedingt in den auf deiner HP genannten Symptomen, die auch nicht alle
ausgeprägt sein müssen.
Asperger ist vielschichtiger und viele "Aspies"
(so nennen sich Menschen mit der Genmutation des ersten, dritten und driezehnten
Genes) sehen viele dieser Symptome als eine besondere Gabe. Ich selbst bin auch
betroffen und habe z.B. ein wirklich fotografisches Gedächtnis. Ich kann mir oft
die kleinsten Nebensächlichkeiten auf einem Bild merken und erinnere mich an
diese auch noch nach Jahren. Sehr viele Aspies sind auch hyperensibel und nehmen
Dinge wahr, die Neurotypische (so nennen wir die "Normalen") nie bemerken.
Das sind nur einige, wenige, Aspekte über das Syndrom, welches noch
vielfältiger ist und von vielen Aspies als eine Weiterentwicklung des Menschen
gesehen wird.
Vielleicht nimmst du dir zumindest die Zeit daüfr, den
"Morbus" in ein "Syndrom" abzuändern. Dadurch wird deine HP etwas glaubwürdiger.
Ach, übrigens: ein Asperger-Syndrom wurde bei Einstein nie nachgewiesen.
Seine sozialen Phobien können vielerlei Ursache haben und sind kein zwingender
Beweis für Asperger-Syndrom. Ich bin Aspie, habe zwei Kinder und war über 20
Jahre lang verheiratet, ohne eine Anthrophobie auszuprägen (und habe mich sehr
gerne von meiner Frau anfassen lassen ... :o)).
Schau' mal bei Wikipedia,
da ist das Asperger-Syndrom sehr gut und verständlich beschrieben!"
(C.A.)
Den provokativen oder vielleicht auch einfach nur klischeehaften Titel "Mathematik als Krankheit?"
("Mathematiker haben ja per se alle 'nen Schuss weg")
möchte ich aber beibehalten, auch wenn das Asperger-Syndrom keine Krankheit ist.