Kullerbahnen im Matheunterricht

  kollern, landsch. auch kullern rollen, purzeln: Das seit dem Anfang des 18. Jh.s bezeugte Verb ist von 'Koller, Kuller' mdal., bes. mitteld. für Kugel abgeleitet. Dieses Substantiv ist weitergebildet aus gleichbed. mdal. Kulle, das aus mhd. kugele "Kugel" entstanden ist (vgl. Kugel). Zus.: Kulleraugen ugs. für erstaunte, große runde Augen (20. Jh.).

(Duden Herkunftslexikon)

Man könnte auch vornehm-hochdeutsch von "Kugelbahnen" sprechen, aber "kullern" ist doch viel putziger.


Ich behaupte glatt mal, dass sich keiner der "Harmonie" von Kullerbahnen entziehen kann

(jeder kullert sofort drauflos!)

sie also ein "menschliches Grundbedürfnis" erfüllen, das allemal auch in der Mathematik (Funktionenlehre) wichtig ist:


Zur Verteidigung (?) von Kullerbahnen im Matheunterricht könnte man eine gewisse Propädeutik von

anführen.

Man kann auf solch eine vorauseilende Verteidigung allerdings auch frohgemut verzichten und einfach nur sagen:

"Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt."
(Friedrich Schiller)

Aber seit wann darf man in der (Schul-)Mathematik "ganz Mensch" sein, also spielen?


Man müsste nur für einige Zeit den engmaschigen Lehrplan außer Kraft setzen - und stunden- und wochenlang im Unterricht einfach nur kullern.

Allerdings reicht natürlich nicht das Kullern an fertigen Kullerbahnen, sondern es müssen auch eigene gebaut werden. Die aber lassen sich nicht nur rein theoretisch konstruieren, sondern es muss immer wieder "erkullert" werden, ob sie auch tatsächlich funktionieren.


Angefangen sei mit ganz einfachen, noch zweidimensionalen Kullerbahnen:

Insbesondere lassen sich mit  


Hohlkehlleisten

aus dem Baumark

(ergänzt durch einige Haba-Steine    als Umlenkungen)

spottbillig und einfach riesige Kullerbahnen in Klassenräumen bauen. 

Wenn's dann komplizierter wird, bieten die Modelle der Firma Mabro einen Einstieg:

Vgl. auch "Spacerail/Spacewarp"-Spielzeug:

Interessant sind von der Firma Mabro auch folgende Modelle:

Und gerade diese Modellidee lässt sich ja einfach imitieren, indem man Holz aus dem Baumarkt durchbohrt und Schläuche hindurch zieht.


So wichtig das Spielen ist, so wird von den SchülerInneN auf die Dauer doch Komplexeres verlangt. Wohl nur halb erreichbare Fernziele

(die immerhin das enorme ästhetische und Jux-Potential von Kullerbahnen zeigen)

wären da z.B.