so herrlich hat's bislang noch keiner auf den Punkt gebracht:

„Mathe abschaffen!"

Wer die Mathematik und die Schüler liebt,
müsste doch
(auch und gerade als Mathematiklehrer)
eigentlich für die Abschaffung des Schulfachs Mathematik
(in seiner jetzigen Form)
sein.

Schon in der  Zusammenfassung hmpg des Podcasts gibt's ganze Passagen, denen ich erleichtert zustimme

(endlich sagt's auch mal ein anderer [Wichtigerer?], stehe ich also nicht mehr [schnief!:] als einsamer, völlig unrealistischer Spinner da!):

"[Weitz] glaubt, dass in der Schule ein völlig falscher Eindruck davon vermittelt wird, worum es bei Mathematik eigentlich geht: Mathe sei keine Natur-, sondern vielmehr eine Geisteswissenschaft. Zahlen und Formeln seien dabei oft gar nicht so wichtig.
Auch die Warnung, dass man Mathe sein Leben lang brauche, sei nur ein Bluff. In den wenigsten Berufen brauche es mehr als die Grundrechenarten. Klar sei ein Grundstock an Kenntnissen wichtig, doch die Überhöhung der Mathematik gegenüber anderen Fächern führe dazu, dass sich viele Menschen damit schwer tun.
[...]
Mathematik sei eine kreative Wissenschaft, die nicht nur richtig und falsch kenne, sondern auch Zwischentöne biete, sagt Weitz. Auch wer erst spät dazu finde, könne noch Spaß daran haben."

Es würde also keiner merken, wenn das Schulfach Mathematik ersatzlos gestrichen würde

(was man von ihr wirklich braucht, lernt man dann im Fach Physik)

und kaum jemand würde der Schulmathematik eine Träne hinterherweinen

 ,

sondern es würde ohrenbetäubende Erleichterung eintreten. 

Und wenn im Gebäude der konventionellen Schulmathematik der Letzte das Licht ausgemacht hat, schweigen wir erstmal schuldbewusst zehn Jahr lang, um erst danach zu singen:


"Am Ende der dunklen Gasse
erstrahlt die Gelbe Wand."
(Mit der "Gelben Wand"
[eigentlich der riesige Fan-Stehtribüne im Westfalenstadion des BvB; vgl. hmpg ]
ist hier ein neues Schulfach gemeint,
das zwar mangels einer Begriffsalternative ebenfalls "Mathematik" heißt,
aber keineswegs nur alter Wein in neuen Schläuchen ist.
Anders herum wird ein Schuh draus:
was bislang unter dem Titel „Mathematik“ unterrichtet wurde,
war gar keine Mathematik.)

Für den Fall, dass irgendwann vielleicht der Link hmpg und da dann auch der Link zum so wichtigen Podcast nicht mehr funktioniert:


Es geht hier keineswegs nur um die mittelprächtigen bis schlechten Schüler im Fach Mathematik, sondern ebenso brauchen die zukünftigen Mathematikstudenten eine andere, neue (eigentliche) Mathematik.


Es gibt

(im Schulbereich)

Dinge, die kann man überhaupt nicht mehr reformieren, sondern nur noch (für eine Übergangszeit) ersatzlos streichen:

  1. die Schulbürokratie,
  2. das Lehrerreferendariat,
  3. das Schulfach Mathematik.

Und dennoch ist Weitz‘ wörtlich zu nehmende Forderung „Mathe abschaffen!“ natürlich völlig utopisch, weil die Beharrungskräfte viel zu groß sind:

  1. sowieso in der Schulbürokratie,
  2. in der konventionell ausgebildeten und deshalb weitgehend betriebsbinden Mathematik-Lehrerschaft,
  3. sogar bei Otto Normalverbraucher, der meint, nur eine bittere Medizin sei wirksam: „Da mussten wir alle durch, und hat‘s uns geschadet?!“ (Ja!)

PS: für den Hinweis auf den "Mathe abschaffen!"-Podcast danke ich meinem Bruder Ulrich, der auch den famosen Vorschlag gemacht hat, sämtlichen Philosophie-Unterricht

(wobei Philosophie für mich doch eigentlich das Rolls-Royce-Schulfach für die wirklich Intelligenten ist)

der Einfachheit halber durch die grandiose Fernsehseriehmpg   zu ersetzen.

Dann würde ich

         (obwohl ich sonst immer stramm gegen alle kultusministerielle Regelungswut bin)

den neuen Philosophie-Unterricht allerdings für alle Schüler verpflichtend machen.
 
PPS: ein weiterer Grund, den (bisherigen!) Mathematikunterricht abzuschaffen?:

hmpg

Da dieser Text allerdings in einem ziemlich rechtslastigen Magazin erschienen ist, hier noch der Originaltext hmpg .