science becomes fiction becomes science

Science Fiction - Double Feature
Dr. X will build a creature
See androids fighting Brad and Janet
Ann Francis stars in Forbidden Planet
Oh-oh at the late night, double feature, picture show.

Bild

Man kann sich ja streiten, was eher war: das Ei (die Literatur) oder die Henne (die Wissenschaften). Zumindest haben Schriftsteller oftmals ein besonders guten Riecher für zukünftige (u.a. wissenschaftliche) Entwicklungen bewiesen.

Vgl. etwa Bild Bild :

" Oft ist Kafkas [1914 kurz nach Kriegsbeginn entstandene] verstörende Erzählung In der Strafkolonie als prophetische Vision der unvorstellbaren Grausamkeiten [und der KZs] angesehen worden, die mit Ausbruch der totalitären Barbarei im 20. Jahrhundert von Menschen an Menschen verübt worden sind."
(zitiert nach Bild )

"Guter Riecher" heißt aber doch, dass da ansatzweise schon was zu riechen war

(immerhin kannte Kafka ja bereits die ersten Monate des Ersten Weltkriegs und wusste wohl auch von englischen KZs im Burenkrieg).

Es schmälert doch keineswegs das Verdienst von Schriftstellern, wenn man vermutet, dass sie (insbesondere science-fiction-Autoren) keineswegs völlig aus dem Nichts schöpfen (erfinden)

(wenn das überhaupt möglich ist),

sondern "nur" sich bereits andeutende Entwicklungen (u.a. Entdeckungen/Erfindungen) weiterdenken und "hochrechnen".


Weil SchülerInnen in den Schulen ja meist mit uraltem Stoff abgespeist werden, haben letztens SchülerInnen nur ungläubig den Kopf geschüttelt und mich vermutlich für einen Spinner gehalten, als ich erzählte, dass

( vgl. Bild  Bild  ),

(vgl. Bild Bild sowie  Bild ).

Die Suche nach großen Primzahlen konnte ich (hoffentlich) noch in einer kleinen Unterrichtseinheit über Bild verständlich machen, für die Hintergründe der durchaus wissenschaftlichen Suche nach Außerirdischen blieb aber keine Zeit mehr, so dass die SchülerInnen nun vermutlich weiterhin meinen, ich ticke nicht mehr ganz richtig bzw. sei - und das ausgerechnet als Mathelehrer - wunderlich und "esoterisch" geworden

(ein Ruf, mit dem ich wohl manchmal leben muss - und kann).


Ich finde es einfach kreuzschade, dass den SchülerInnen geradezu systematisch neueste Erkenntnisse der Naturwissenschaften vorenthalten werden, was doch geradewegs dazu führen muss, dass ihnen - um auf den Angelus Novus von Walter Benjamin anzuspielen - nur ein "Engel" aus der Vergangenheit, aber keiner aus der Zukunft entgegen kommt.

(Wohlgemerkt: Benjamins Engel aus der Zukunft war ja nicht gerade ein positives Bild)

Vgl. auch Bild .


Die fiction ist doch längst science geworden:

(vielleicht wären der Film und das Buch auch gar nicht so beängstigend, wenn alles "nur fiction" wäre):

"Solche Überlegungen lassen sich nicht einfach als Science-Fiction unter den Teppich kehren."
(ebenfalls zitiert nach Bild )

Manchmal allerdings scheint mir die derzeitige Naturwissenschaft schon wieder im schwarzen Loch der

(allemal faszinierenden!)

Metaphysik bzw. fiction zu entschwinden, nämlich z.B. bei

Nun ist allerdings etwas nicht allein deshalb unmöglich, nur weil ich Laie es nicht verstehe. Und überhaupt sind vielleicht erst an der Grenze zur (Noch-)Metaphysik wirklich spannende neue wissenschaftliche Erkenntnisse möglich.

(... wobei ich natürlich nicht so splitterfaserdumm bin zu meinen, alle Metaphysik sei

  1. per se (eben als "Meta") überflüssig und

  2. früher oder später in Wissenschaft überführbar;

vgl. Bild )


Vgl. auch und : zwei Bücher, in denen hochseriöse Wissenschaftler das sich immerhin doch schon andeutende Undenkbare denken.