rhythmische Strahlensätze

In meiner Programmsammlung hatte ich es (fast) immer auf fließende Übergänge angelegt, weil ich kontinuierliche Bewegungen für besonders anschaulich halte.

Es gibt aber noch ein anderes Veranschaulichungsprinzip, nämlich den Rhythmus. Der ist natürlich zu allererst akustisch, also weniger an"schau"- als an"hör"lich. Ein Beispiel ist da der "Satz des Pythagoras":

a       2         +   b      2                =     c         2

a Quadrat plus b Quadrat   gleich  c Quadrat

/    -     -  |   _  | /      -     -  |      _   | /      -   -

D.h. der "Satz des Pythagoras" besteht aus schmissigen Daktylen ( / - - ), also 3/4-Walzertakten, was seine Merkbarkeit, aber auch suggestive „Richtigkeit“ ungemein erhöht.

Aber der Rhythmus kann eben auch an"schau"lich sein, indem da etwas Graphisches nacheinander entsteht.

Ein schönes Beispiel sind da die "Strahlensätze". Bei ihnen geht es immer um vier Strecken

(von denen jeweils zwei in ein Verhältnis gesetzt werden, und das Verhältnis der ersten beiden ist dann gleich dem Verhältnis der zweiten beiden:   ),

und deshalb empfinde ich die Strahlensätze als Viervierteltakt:

Wie schon gesagt, entstehen für mich die Strahlensätze - wie Musik! - nacheinander:

Beim Beispiel des ersten Strahlensatzes sieht das dann so aus:


(vgl. das Originalprogramm mit allen drei Strahlensätzen in )

Für mich am wichtigsten daran ist, dass da derselbe Rhythmus entsteht, mit dem ich mir die jeweiligen Strecken selbst nacheinander aussuche

(und mit dem Finger auf die jeweiligen Strecken tippe, also etwas nacheinander tue, was man sogar fast hören kann).