eine Turnhalle
für die Mathematiker
Ach herrje, ist das rassistisch: "Jeder Bantuneger [Sportlehrer] |
Vorweg, damit man mich nicht falsch versteht:
halte ich Sport für eines der wichtigsten Schulfächer, weil es als eines von wenigen, wenn nicht gar als einziges nicht (auch noch) kognitiv ist
(weil man Angst davor hat, dass das Abitur "ersungen, ersprungen und erbetet" wird, und weil ja neuerdings sowieso alles verzweifelt vergleichbar sein soll, läuft in NRW derzeit allerdings eine theoretische Verwissenschaftlichung des Abiturfaches Sport),
gönne ich den SportlehrerInneN allemal ihre Turnhalle: wieso sollen andere die Cholera haben, nur weil ich an Fieber leide?! Ich bin also
(im hier vorliegenden Fall wie manchmal in anderen Fällen)
neidisch, aber nicht missgünstig:
warum also haben in den meisten Schulen die SportlehrerInnen ihre riesigen (Dreifach-)Turnhallen, die MathematiklehrerInnen aber nicht mal ein Kabuff oder auch nur ein einziges schnödes Billy-Regal für Materialien
(außer Büchern, und da meist auch nur abgestandene Fachliteratur)?
Und auch andere Fächer haben ihre Fachräume: sowieso Musik, Kunst und alle (mehr oder minder experimentellen) Naturwissenschaften, an "meiner" Schule aber z.B. auch Erdkunde und Geschichte.
Warum aber haben die Mathematiker an Schulen oftmals keinen eigenen Raum geschweigedenn eine eigene Halle?:
offensichtlich doch wohl deshalb, weil die reine Mathematik ein völlig abstraktes Fach ist, für das man materiell höchstens
als Gedächtnisstütze und für Planskizzen
ein Blatt Papier (eine Tafel),
einen Stift (Kreide)
(da ähnelt die Mathematik erstaunlich dem Verfassen von Literatur - und dem Komponieren auf Notenpapier),
evtl. noch einen Taschenrechner braucht.
Streng meinem Credo "Anschauung statt Anwendung"
folgend, glaube ich nicht, dass die sogenannte "reine" Mathematik völlig
rein ist: sie bedarf zwar
nicht der Anwendungen
(obwohl sie von diesen oftmals gute "Aufgabenstellungen" bekommt),
wohl aber oftmals der Veranschaulichungen.
Oder genauer:
sie selbst ist völlig "rein", aber
um zu Erkenntnissen in ihr zu kommen bzw. um sie zu verstehen, bedarf es oftmals des anschaulichen Denkens bzw. der Veranschaulichung durch alltägliche Gegenstände/Vorgänge bzw. durch Modelle.
Und mit solchen Gegenständen bzw. Modellen könnte ich problemlos eine Turnhalle füllen:
PS: in der Mathe-Turnhalle muss es für mathematischen Modellbau natürlich auch eine gut ausgerüstete
geben.