warum kommt sowas

nicht in der Schule vor?

"[...] Der Stern ist erst vor einem winzigen Augenblick gestorben - zumindest nach kosmischen Maßstäben. Etwa 325 bis 340 Jahre sind vergangen, seit das Licht der Supernova namens Cassiopeia A die Erde erreicht hat. Ein Stern hatte den Brennstoff in seinem Innern verbraucht und war unter seiner eigenen Schwerkraft zusammengebrochen. In einer gigantischen Explosion schleuderte er seine Hülle ins All.
Solche Supernovae können für einen kurzen Moment eine gesamte Galaxie überstrahlen. Cassiopeia A ist die jüngste bekannte Sternenexplosion in der Milchstraße [...]
Das aus 18 Einzelaufnahmen zusammengesetzte Bild zeigt Cassiopeia A als ausgefransten Ring hell leuchtender Gas- und Staubmassen, die bei der Explosion mit ungeheurer Wucht in den Weltraum geschleudert wurden. Manche Trümmer rasen nach Angaben der Nasa noch immer mit bis zu 50 Millionen Kilometern pro Stunde ins All.
Die riesigen Trümmerwirbel glühen von der Hitze der Schockwelle, die dem abgestoßenen Sternenmaterial folgte und es durcheinanderwirbelte. [...]"
(Quelle : )

Ich halte den üblichen Fächerkanon in der Schule für weitgehend sinnvoll und gleichzeitig doch bereits überfüllt, wenn beispielsweise schon FünftklässlerInnen jeden Tag sechs Stunden in der Schule sitzen müssen.

Worum es mir hier also nicht geht, ist ein zusätzliches Schulfach Astronomie. Bzw. wenn das erst mal etabliert wäre, würden sicherlich auch andere Fachgebiete Begehrlichkeiten äußern - und am lautesten sicherlich die Ökonomie.

Dennoch könnte die Astronomie immer mal wieder in den Unterricht eingebaut werden,

Denn es geht doch nicht an, dass SchülerInnen die Schule ohne erste Erkenntnisse zum "Big Bang", zur Rotverschiebung und eben zu Supernovä (etc. pp.), d.h. ohne astronomische Antworten auf die Frage "Woher kommen wir?" verlassen

(... wobei ich allemal auch jene [SchülerInnen] verstehe, denen solch astronomische Antworten auf die Frage "Woher kommen wir?" herzhaft egal sind, weil sie wohl kaum wirklich "existentielle" Fragen befriedigend beantworten).


Nein, worum es mir hier vielmehr geht, ist,

dass wissenschaftliche Aktualitäten und Neuerungen üblicherweise überhaupt nicht im Unterricht vorkommen, sondern SchülerInnen oftmals ausschließlich eine Wissenschaft von vorgestern (kennen-)lernen.

Sie erfahren eben beispielsweise nie etwas über die jüngste Rekonstruktion einer Supernova-Explosion.

Dass SchülerInnen immer nur Uraltes erfahren, hat vor allem zwei Gründe:

(es müsste also so eine Art wissenschaftlichen Kurzinformationsdienst für LehrerInnen geben);

also können LehrerInnen solche neueren Erkenntnisse auch nicht weitergeben;

(und könnten doch ansatzweise populärwissenschaftlich erarbeitet werden),

bzw. umgekehrt: "alte" Naturwissenschaften und Mathematik werden doch vor allem deshalb im Unterricht durchgenommen, weil sie noch relativ einfach sind.

Was den SchülerInneN damit aber vollends entgeht, ist, dass noch lange nicht vorbei ist, sondern wir (nach wie vor) mitten in ihm leben - und dass es für die SchülerInnen

(später, also nach ihrer Schulzeit in ihren Studiengängen bzw. Berufen)

noch viel zu tun gibt.


Ab und zu müsste der laufende Unterricht also dringend unterbrochen werden

(z.B. für   Perlman: "Einsiedler verschmäht Mathe-Medaille" inkl. erster Erklärungen der Poincaré-Vermutung)

ja, ab und zu sollte der Fortschritt regelrecht gefeiert werden!



(Hubble Deep Field:
dabei sind die leuchtenden Punkte keine Sterne,
sondern jeweils ganze Galaxien!)


( Helix-Nebel, auch "Auge Gottes" genannt)