vgl. dazu:

1.

 
Südafrika bangt um Elfjährigen
Junge, der sich für Aidskranke eingesetzt hatte, liegt im Sterben

Johannesburg. Nkosi Johnson, von Geburt an mit Aids infiziert, liegt in Johannesburg im Sterben und ganz Südafrika leidet mit. Der Rundfunk, das Fernsehen und die Zeitungen berichten täglich über den Gesundheitszustand des schmächtigen Elfjährigen, der im Juli weltweit Schlagzeilen gemacht hatte.

Damals sprach Nkosi in bewegenden Worten vor der internationalen Aids-Konferenz in Durban. "Ich hasse Aids", sagte er, "weil ich immer wieder krank werde und traurig werde, wenn ich an all die anderen Kinder und Babys denke, die Aids haben. . . . Ich möchte, dass die Leute verstehen, was Aids bedeutet. . . . Sorgt für uns und akzeptiert uns, wir sind doch alle Menschen. . . . Habt keine Angst vor uns."

Nkosi appellierte an die Regierung, mit Aids infizierten Schwangeren das Medikament AZT zur Verfügung zu stellen, das in vielen Ländern verschrieben wird, um die Übertragung des HI-Virus von der Mutter auf das Kind zu verhindern. Seine Mutter war 1997 an Aids gestorben. Doch bis heute weigert sich die Regierung, AZT für das staatliche Gesundheitswesen freizugeben. Das Mittel sei zu teuer und seine Wirkung nicht bewiesen, heiß es in Pretoria.

Als Nkosi geboren wurde, gaben die Ärzte dem Jungen keine große Chancen. Im Alter von zwei Jahren wurde er von Gail Johnson aufgenommen, seiner weißen Pflegemutter. Zu diesem Zeitpunkt waren die Mediziner der Meinung, er habe gerade noch neun Monate lang zu leben.

Doch Nkosi hielt durch, bis er vor zwei Wochen ernstlich erkrankte. Seither reißt der Besucherstrom für ihn nicht ab, obwohl er meist vor sich hindämmert und nur noch die Stimmen seiner Pflegemutter und seiner Großmutter erkennen kann.

Auch die Frau des südafrikanischen Präsidenten Mbeki, Zanele, suchte Nkosi zu Hause auf. Mbeki, der seit längerem die Ansicht vertritt, dass Aids nicht nur vom HI-Virus, sondern auch von Armut verursacht wird, hat sich bisher zu Nkosis Schicksal nicht geäußert. Nach heftiger Kritik im In- und Ausland wegen seiner Haltung zum Aids-Problem hat der Präsident in letzter Zeit zu diesem Thema so gut wie nichts mehr verlauten lassen.

Südafrika ist laut Vereinten Nationen inzwischen das Land mit den meisten Aids-Infizierten (4,2 Millionen). Jedes Jahr sterben am Kap über 200 000 Menschen an der Krankheit. Jede vierte Frau zwischen 20 und 29 Jahren hat sich mit dem Virus angesteckt. Bei Schwangeren ist Aids Todesursache Nummer eins.

Nkosi hatte bei der Aids-Konferenz in Durban gesagt: "Wenn ich älter werde, möchte ich zu mehr und mehr Menschen über Aids sprechen, . . . Im ganzen Land." Doch dieser Wunsch wird nicht in Erfüllung gehen. dpa

zitiert nach: BildMannheimer Morgen

2.

Ein Junge, der die Welt rührte

Der kleine Aids-Aktivist Nkosi Johnson wird seinen 12. Geburtstag am 4. Februar kaum noch erleben

Von Thomas Knemeyer

Johannesburg - Am 4. Februar würde Nkosi 12 Jahre alt werden, aber solange wird der kleine Südafrikaner wohl nicht mehr durchhalten. Nkosi Johnson ist das Sinnbild Afrikas für den schwierigen Kampf gegen Aids. Ein Junge, der die Welt rührte. Vor genau einem halben Jahr sprach er bei der 13. Welt-Aids-Konferenz in Durban. «Ich hasse Aids», sagte er, «weil ich immer wieder krank werde und traurig werde, wenn ich an all die anderen Kinder und Babys denke, die Aids haben. Ich möchte, dass die Leute verstehen, was Aids bedeutet. Sorgt für uns und akzeptiert uns, wir sind doch alle Menschen. Habt keine Angst vor uns.»

Unter donnerndem Applaus bat der Junge damals die Regierung, doch wenigstens infizierten Schwangeren kostenlos AZT oder ein vergleichbares Medikament zu verabreichen, damit nicht auch noch das ungeborene Kind angesteckt werde - so wie es bei ihm der Fall war. Denn der HIV-Virus ist jetzt sein Todesurteil. Nkosi brach kurz nach Neujahr zusammen, erlitt schwere Gehirnschäden und liegt seitdem im Halbkoma.

Sein Sterben hat die Öffentlichkeit am Kap stärker für das Tabu-Thema Aids aufgerüttelt, als die zaghaften Aufklärungskampagnen der südafrikanischen Regierung von Präsident Thabo Mbeki dies schafften. Sein Vorgänger Nelson Mandela würdigte den Jungen als ein «Vorbild» und einen «Lebenskämpfer».

In Südafrika sind schätzungsweise viereinhalb Millionen Menschen mit dem Aids-Virus infiziert, in etwa jeder fünfte Erwachsene. Pro Jahr kommen mindestens 500 000 Neuansteckungen hinzu, darunter sind viele Neugeborene. Jedes Jahr sterben am Kap mehr als 200 000 Menschen an der Krankheit. Jede vierte Frau im Alter zwischen 20 und 29 Jahren hat sich mit dem HI-Virus angesteckt. Bei den Schwangeren ist Aids die Todesursache Nummer eins. Die Kapstädter Zeitung Cape Times kommentierte: «Nkosi ist ein Symbol dafür, was passiert, wenn man nicht mittels Medikamenten verhindert, dass Schwangere das Virus an ihre Babys weitergeben.»

Bei Begräbnissen von Aids-Opfern, zunehmend sind es Teenager, wird eisern geschwiegen. Kaum ein Infizierter wagt es in Südarfika, seinen HIV-Zustand zuzugeben. Wie Aussätzige im Mittelalter werden arme Menschen aus ihren Gemeinden vertrieben, wenn die Krankheit sichtbar wird. Als Nkosi geboren wurde, gaben die Ärzte dem Jungen keine große Chancen. Seine Mutter gab ihn als Zweijährigen in einem Aids-Hort in Johannesburg ab, nachdem sie von ihren Nachbarn verjagt worden war. Sie selbst starb im April 1997 an den Folgen von Aids. Die Aids-Aktivistin Gail Johnson adoptierte den Jungen. Sie gründete in seinem Namen ein Aids-Heim in Johannesburg («Nkosi's Haven» - «Nkosis Himmel»), ein Hort für Mütter und Kinder, die Aids haben.

Gail Johnson erzählt, dass Nkosi, kurz bevor er das Bewusstsein verlor, fragte, ob sie auch ohne ihn weiterkämpfen würde. «Ich erwiderte: Mein liebes Kind, du und ich wir waren ein wunderbares Team. Ich werde dich sehr vermissen und niemand wird dich je ersetzen. Aber ich werde in deinem Namen weiterkämpfen.»

1997 entfachte sie einen Skandal, als sich eine Schule weigerte, den Jungen aufzunehmen. Sie setzte sich durch und Nkosi wurde ein guter und allseits beliebter Schüler. Gail Johnson hofft, dass er jetzt wenigstens noch einmal die Augen aufschlägt. Seine Großmutter Ruth Khumalo wimmert unter Tränen, das Leiden möge ein schnelles Ende haben.

Man ist in Südafrika weit davon entfernt, das Motto der letztjährigen Welt-Aids-Konferenz in Durban - «Brecht das Schweigen» - in die Tat umzusetzen. Umso wichtiger ist es, dass der todkranke Nkosi nun ständig prominenten Besuch erhält und die Medien am Kap täglich darüber berichten. In dieser Woche betrat Südafrikas First Lady das Haus in dem Johannesburger Vorort Melville. Anschließend betonte Zanele Mbeki, es handele sich um einen Privatbesuch, sie sei nicht im Auftrag ihres Ehegatten gekommen. Ob das stimmt, kann niemand bestätigen; aber Nkosi stimmte schon das Gerücht sehr traurig. Tatsache ist aber, dass der Präsident sich auch seitdem nicht bei der Familie gemeldet hat. «Ich weiß, dass Nkosi sich über einen Besuch des Präsidenten, oder auch nur einen Telefonanruf, sehr freuen würde», sagt Gail Johnson.

Selbst die Kommunistische Partei Südafrikas, mit Mbekis ANC verbündet, erklärt, Nkosis Leiden sei eine Aufforderung an die Regierung und die großen Pharmakonzerne, mehr als bisher zu tun. Das Volk habe wenig Zugang zu Informationen, wie man eine Infektion verhindern könne, geschweige denn Zugang zu billigen oder gar kostenlosen Medikamenten, sagt KP-Chef Nzimande.

zitiert nach: Bild Berliner Morgenpost

3.

An arrow straight from the heart
The Mercury

Nkosi Johnson was nervous. He stumbled through his words. But owing to an apparent technical hitch most South Africans did not get a chance to hear the speech he had prepared for the opening ceremony of the 13th International AIDS Conference in Durban. "Nkosi is very disappointed," his mother, Gail Johnson, said yesterday. "He had spent weeks preparing for the conference opening." This is the speech the remarkable 11-year-old prepared.

"Hi, MY name is Nkosi Johnson. I live in Melville, Johannesburg, South Africa. I am 11 years old and I have full-blown AIDS. I was born HIV-positive.

When I was two years old, I was living in a care center for HIV / AIDS-infected people. My mommy was obviously also infected and could not afford to keep me because she was very scared that the community she lived in would find out that we were both infected and chase us away.

I know she loved me very much and would visit me when she could. And then the care center had to close down because they didn't have any funds. So my foster mother, Gail Johnson, who was a director of the care center and had taken me home for weekends, said at a board meeting she would take me home.

She took me home with her and I have been living with her for eight years now.

She has taught me all about being infected and how I must be careful with my blood. If I fall and cut myself and bleed, then I must make sure that I cover my own wound and go to an adult to help me clean it and put a plaster on it.

I know that my blood is only dangerous to other people if they also have an open wound and my blood goes into it. That is the only time that people need to be careful when touching me.

In 1997 mommy Gail went to the school, Melpark Primary, and she had to fill in a form for my admission and it said does your child suffer from anything so she said yes: AIDS.

My mommy Gail and I have always been open about me having AIDS. And then my mommy Gail was waiting to hear if I was admitted to school. Then she phoned the school, who said we will call you and then they had a meeting about me.

Of the parents and the teachers at the meeting 50% said yes and 50% said no.

And then on the day of my big brother's wedding, the media found out that there was a problem about me going to school.

No one seemed to know what to do with me because I am infected. The AIDS workshops were done at the school for parents and teachers to teach them not to be scared of a child with AIDS.

I am very proud to say that there is now a policy for all HIV-infected children to be allowed to go into schools and not be discriminated against.

And in the same year, just before I started school, my mommy Daphne died.

She went on holiday to Newcastle- she died in her sleep. And mommy Gail got a phone call and I answered and my aunty said please can I speak to Gail?

Mommy Gail told me almost immediately my mommy had died and I burst into tears.

My mommy Gail took me to my Mommy's funeral.

I saw my mommy in the coffin and I saw her eyes were closed and then I saw them lowering it into the ground and then they covered her up.

My granny was very sad that her daughter had died.

Then I saw my father for the first time and I never knew I had a father.

He was very upset but I thought to myself, why did he leave my mother and me?

And then the other people asked mommy Gail about my sister and who would look after her and then mommy Gail said ask the father.

Ever since the funeral, I have been missing my mommy lots and I wish she was with me, but I know she is in heaven. And she is on my shoulder watching over me and in my heart.

I hate having AIDS because I get very sick and I get very sad when I think of all the other children and babies that are sick with AIDS.

I just wish that the government can start giving AZT to pregnant HIV mothers to help stop the virus being passed on to their babies.

Babies are dying very quickly and I know one little abandoned baby who came to stay with us and his name was Micky.

He couldn't breathe, he couldn't eat and he was so sick and Mommy Gail had to phone welfare to have him admitted to a hospital and he died.

But he was such a cute little baby and I think the government must start doing it because I don't want babies to die.

Because I was separated from my mother at an early age, because we were both HIV positive, my mommy Gail and I have always wanted to start a care center for HIV / AIDS mothers and their children.

I am very happy and proud to say that the first Nkosi's Haven was opened last year.

And we look after 10 mommies and 15 children.

My mommy Gail and I want to open five Nkosi's Havens by the end of next year because I want more infected mothers to stay together with their children- they mustn't be separated from their children so they can be together and live longer with the love that they need.

When I grow up, I want to lecture to more and more people about AIDS- and if mommy Gail will let me, around the whole country.

I want people to understand about AIDS- to be careful and respect AIDS- you can't get AIDS if you touch, hug, kiss, hold hands with someone who is infected.

Care for us and accept us- we are all human beings.

We are normal. We have hands. We have feet.

We can walk, we can talk, we have needs just like everyone else- don't be afraid of us- we are all the same!

zitiert nach: Bild Aids Healthcare Foundation

4. 

Der Präsident Südafrikas, Thabo Mbeki, hat in den letzten Wochen [Sommer 2000] für viel Aufregung auf beiden Seiten der HIV/AIDS-Auseinandersetzung gesorgt. Er hat sich zwar nie auf die Seite der AIDS-Kritiker gestellt, also nie behauptet, daß HIV kein AIDS erzeuge oder gar nicht existiere. Vielmehr fordert er eine neue, unvoreingenommene Überprüfung der Ursachen für AIDS.

Diese Forderung hat ausgereicht, um bei den Vertretern des internationalen AIDS-Establishments, einschließlich der am virtuellen HIV gut verdienenden Pharma-Unternehmen, helle Panik auszulösen.

Konkreter Anlaß für Mbekis Überlegungen, bei der er auch auf "böse" Außenseiterliteratur über das Internet zugriff, war die Frage, ob schwangere Frauen weiterhin obligatorisch mit (dem hochgiftigen) AZT "behandelt" werden sollten, um eine HIV-Übertragung auf das Kind möglichst auszuschließen.

Die unmittelbare und konkrete Folge von Mbekis Überlegungen besteht darin, daß zur AIDS-Konferenz, welche die Regierung Südafrikas im Vorfeld des AIDS-Konferenz in Durban (Südafrika) im Juli stattfinden soll, auch AIDS-Kritiker eingeladen werden sollen. Damit können sich die Vertreter des Establishments natürlich nicht anfreunden, bedeutet eine solche Einladung doch, daß bestimmte sog. Fakten plötzlich wieder in Frage gestellt werden, und das Vertrauen in die Zuverlässigkeit der offiziellen Wissenschaft schwer erschüttert würde. Freilich ist genau das notwendig, um den Sumpf trockenzulegen!

zitiert nach: Bild http://www.neue-medizin.com/mbeki.htm

5.

Das freimütige Geständnis des Präsidenten

Aids-Debatte in Südafrika

PRETORIA, 7. Mai. Der Präsident begann seine Eröffnungsrede mit einem freimütigen Eingeständnis: "Ich habe viele Aids-Studien gelesen, geschrieben in einer Fachsprache, die kein Mensch versteht", hob Südafrikas Staatschef Thabo Mbeki am Wochenende zur Eröffnung einer zweitägigen Aids-Konferenz in Pretoria an. "Auf meinem Schreibtisch lagen überall Fachwörterbücher. Und wenn ich etwas immer noch nicht verstanden hatte, dann habe ich meine Gesundheitsministerin angerufen, damit sie mir die Zusammenhänge erklärt."

Vermutlich hatte die Ministerin ihrem Präsidenten einiges zu erklären. Mbeki vertritt in Fragen der Aids-Forschung eine unorthodoxe Meinung: Die Immunschwächekrankheit werde nicht durch das HI-Virus ausgelöst, sondern durch Armut und Unterernährung. Mbeki stützt sich dabei auf Studien der beiden US-Forscher David Rasnick und Peter Duesberg, von der Universität von Kalifornien in Berkeley.

Umstrittene Forschermeinung

Eine umstrittene Forschermeinungen, aber Mbeki begründet auch seine Aids-Politik in Südafrika mit den Erkenntnissen der beiden US-Wissenschaftler. Rund drei Millionen der 44 Millionen Einwohner Südafrikas tragen das HI-Virus in sich oder sind an Aids erkrankt, die Hälfte der Aids-Patienten sind jünger als 30 Jahre. Jede fünfte Schwangere in Südafrika ist HIV-positiv. Mbeki aber spricht sich dagegen aus, dass Schwangeren das Medikament AZT verabreicht wird, das mit guten Erfolgen verhindert, dass das Aids-Virus von der Mutter auf den Säugling übertragen wird.

Mbekis Aids-Politik wurde heftig kritisiert, nicht nur im eigenen Land. Zuletzt drohte im April der Internationale Währungsfonds, die Entwicklungshilfe an Südafrika zu kürzen, wenn Mbeki weiterhin Aids-Aufklärungskampagnen verhindere. Am Wochenende nun bat Mbeki zur Diskussion. 33 Forscher lud der Präsident zur Debatte. Denn ein Umstand verblüfft die Forscher: Während sich in den USA, Europa, Japan und Australien hauptsächlich das HI-Virus vom Subtyp B ausbreitet, wird Aids im südlichen Afrika hauptsächlich durch das HI-Virus vom Subtyp C übertragen. "Wir suchen weiter nach einer befriedigenden Antwort auf diese Tatsache", sagte Mbeki. Im Juli wird dazu eine weitere Gelegenheit sein, dann findet in Südafrika ein internationaler Aids-Kongress statt. Und Mbeki steht unter Druck: Aus Protest gegen seine Aids-Politik haben einige Forscher schon mit einem Boykott der Tagung gedroht. (vms.)

zitiert nach: BildBerlinOnline

6.

Südafrika im Kampf gegen Aids

Die Ausbreitung von AIDS ist praktisch außer Kontrolle

Wenn der aktuelle Trend anhält, könnte in zehn Jahren etwa die Hälfte der Bevölkerung HIV-positiv sein. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums infizieren sich täglich rund 1500 Südafrikaner mit dem Virus. Besonders dramatisch ist die Situation bei jungen Frauen. Schon mehr als jede fünfte werdende Mutter, so hat eine Studie der Regierung ergeben, ist HIV-positiv. Unter den 15- bis 19-jährigen ist die Infektionsrate im letzten Jahr um 65 Prozent angestiegen.
       
       
VIELE NEUGEBORENE INFIZIERT
       In zehn Jahren wird ein Großteil der dann geborenen Kinder sterben, weil sie während der Schwangerschaft oder der Stillzeit von ihren Müttern angesteckt werden, warnt Karen Michaels, Wissenschaftlerin am Institut für Demographie der Natal-Universität. In der Provinz KwaZulu Natal ist einer kürzlich veröffentlichen Statistik zufolge die Sterberate aufgrund von Aids erstmals höher als die Geburtenrate.
       
       “HIV ist nicht nur ein Gesundheitsproblem, es ist ein sozio-ökonomisches Problem”, sagt Carroll Jacobs, die Lehrer, Krankenschwestern, Kirchen- oder Gemeindemitarbeiter ausbildet, damit sie wiederum das Wissen über die Krankheit weitergeben können. Denn das rasante Wachstum von Aids wirkt sich auch direkt auf die südafrikanische Wirtschaft aus: Bereits im Jahr 2000 werden nach Schätzungen des Gesundheitsministeriums rund 20 Prozent der Arbeitnehmer in Südafrika mit HIV infiziert sein.
       
       
WERBEN FÜR KONDOME
       Nur massive Aufklärungskampagnen können die katastrophal wachsenden Infektionsraten noch bremsen. Die wichtigste Zielgruppe dabei sind Jugendliche, insbesondere Schüler in den schwarzen Townships. Eines von zahllosen Projekten ist “Abatsha Pheluzu” (“Jugend obenauf”), initiiert von der Hilfsorganisation “Society for Family Health” (SFH). Nontombi Jubeju arbeitet für SFH als sogenannter “Aids Educator”, als Aids-Erzieherin, im Kapstädter Township Khayelitsha. “Die Jugendlichen wissen, daß sie ein Kondom benutzen sollten. Aber das Problem ist, wie sie es ihrem Partner erklären sollen”, sagt Jubeju. “Gerade Mädchen haben Angst, daß man ihnen nachsagt, sie seien billig’ und hätten ständig Sex mit verschiedenen Männern.”
       
       Nontombi Jubeju hat mit zahlreichen Tabus und Vorurteilen zu kämpfen. Noch immer würde Aids beispielsweise von vielen für eine Strafe Gottes gehalten. Und nicht selten, so erzählt sie, verbieten Eltern ihren Kindern, die Workshops zu besuchen, weil sie glauben, dort würden Promiskuität und ein laxer Umgang mit der Sexualität angepriesen. Auch Lehrer haben sich aus diesem Grund schon geweigert, im Unterricht über Aids zu sprechen.
       
       
DIE AngST VOR DEM “OUTIng”
       Ein weiteres Problem ist die enorme Diskriminierung von HIV-Infizierten. Sie werden regelrecht aus der Gemeinschaft ausgestoßen, weshalb die meisten noch nicht einmal ihre nächsten Verwandten darüber informieren, daß sie infiziert sind. “Weil niemand zugibt, daß er HIV-positiv ist, kennen die Jugendlichen auch keine Altersgenossen, die infiziert sind”, erzählt Jubeju. Oft bekommt sie daher von den Schülern zu hören, daß Aids eine Krankheit der alten Leute sei. “Sie glauben, solange sie jung sind, besteht kein Risiko.”
       
       Auch Carroll Jacobs hält das “Coming out”, das Selbstbekenntnis von HIV-Infizierten, für einen entscheidenden Schritt, um einen Bewußtseinswandel in der Bevölkerung hervorzurufen. “Zu wissen, daß es Aids gibt, ist das eine. Doch durch das Wissen allein ändert sich nicht zwangsläufig das Verhalten. Wenn ich aber weiß, daß mein Nachbar infiziert ist, wenn ich sehe, wie mein Freund krank wird und stirbt, dann schockiert mich das wahrscheinlich so sehr, daß ich mich selbst schütze.”
       
       
REGIERUng HANDELT ZU SPäT
       Wie effektiv gute Aufklärungsarbeit sein kann, zeigt das Beispiel Uganda, wo eine Kampagne der Regierung die Infektionsrate deutlich gebremst hat. Auch Südafrikas neuer Präsident Thabo Mbeki, der bei öffentlichen Auftritten häufig das “Red Ribbon”, die rote Aids-Schleife, am Revers trägt, hat dem Kampf gegen Aids jetzt oberste Priorität eingeräumt.
       
       Doch Kritiker werfen der Regierung vor, viel zu spät zu handeln. Unlängst hat die in Johannesburg erscheinende Wochenzeitung “Mail and Guardian” in einem Artikel darauf hingewiesen, daß führende Mitglieder des African National Congress (ANC) bereits 1990 vor einer Aids-Epidemie gewarnt hätten - damals waren rund 60.000 Südafrikaner infiziert, heute sind es schätzungsweise drei Millionen. Sarkastisch kommentiert die Zeitung dazu: “Irgend jemand hat wohl gründlich gepfuscht.”

zitiert nach: Bild ZDF

7.

Verschweigen heißt Tod

Statement von
Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul

vor der Bundespressekonferenz

zu den entwicklungspolitischen Ansätzen bei der AIDS-Bekämpfung

Berlin, 7. Juli 2000

Am kommenden Sonntag wird im südafrikanischen Durban die XIII. Welt-AIDS-Konferenz eröffnet, zu der weit über 10.000 Vertreter und Vertreterinnen aus Wissenschaft, Politik und Selbsthilfeorganisationen erwartet werden. Die Konferenz tagt in einer Region, in der sich AIDS explosionsartig ausgebreitet hat. In Afrika südlich der Sahara leben 70 Prozent aller infizierten Menschen. Jeden Tag stecken sich weltweit 16.000 Menschen an. Derzeit sind etwa 34 Millionen Menschen mit dem HIV/AIDS-Virus infiziert. Die Krankheit droht die Zukunftschancen gerade der Entwicklungsländer zu gefährden.

AIDS ist nicht nur eine persönliche Katastrophe für die infizierten Menschen und ihre Familien. Sie ist auch ein wirtschaftliches und soziales Desaster für die betroffenen Länder. In einigen hat AIDS bereits jetzt die Entwicklungsfortschritte der letzten dreißig Jahre zunichte gemacht. So ist dort die Lebenserwartung auf das Niveau der 50er Jahre gesunken, z.B. in Sambia von 56 auf 37 Jahre. ähnliches gilt für Länder wie Botswana, Kenia, Malawi, Mosambik, Namibia, Ruanda, Südafrika und Simbabwe. In Indien sind zwar nur 0,7 Prozent der Erwachsenen infiziert. Doch bei der großen Gesamtbevölkerungszahl des Subkontinents sind dies 3,5 Millionen Menschen, so dass Indien die weltweit zweithöchste Zahl an infizierten Menschen, nach der Republik Südafrika, aufweist.

[...]

zitiert nach: Bild Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

8.

Aids in Südafrika

Wie hoch sind die Zahlen, und Warum

 

Die Lebenserwartung ist in Südafrika innerhalb von vier Jahren von 63 auf 55 Jahre gefallen. Weniger als die Hälfte aller Südafrikaner wird 60 Jahre alt werden. Es gibt keinen Ort auf der, wo sich das Virus mit solchen Ausmaßen ausbreitet. Es infizieren sich täglich 1700 Menschen. Jeder fünfte Südafrikaner ist HIV-Positiv. 60% aller Frauen zwischen 20 und 29 Jahren tragen das HI-Virus in sich. In der Provinz Kwa-Zulu-Natal ist sogar jeder dritte HIV-Positiv.

Täglich Sterben 220 Menschen an Aids. Es wird erwartet, dass sich die Zahl der Toten verdreifachen wird. Alleine diese Zahl ist schon sehr furchteinlösend, aber wie sich herausgestellt hat, müssen die Leichen bald verbrannt werden. Auf den Friedhöfen ist einfach kein Platz mehr. Diese Plätze können schon nicht mehr als Friedhöfe bezeichnet werden. es sind die reinsten  "Todesacker"

 

Im Jahr 2010 werden 2 Millionen Waisen in Südafrika leben, allein 750 00 in Kwa-Zulu-Natal. Es gibt keine Waisenhäuser in die sie flüchten können. Sie müssen sich alleine helfen. Für diese Kinder tritt noch eine zusätzliche Gefahr auf. Sie sind hilflos und können sich nicht wehren. In Südafrika werden nach Schätzungen 1 Millionen Frauen und Mädchen vergewaltigt, das sind bei knapp über 13 Millionen Frauen über 15 Jahren  also fast jede 15! Diese Zahl ist auch so hoch, weil in Afrika der Mythos umgeht, dass an einer Geschlechtskrankheit wie AIDS leidet, kann er sich heilen, indem er mit einer Jungfrau Geschlechtsverkehr hat. 

 

Die Afrikaner sind Jahrelang unterdrückt worden. Kein Schwarzer hatte etwas zu sagen. In diesen Jahren ist ein Kreislauf in Gange gesetzt worden, der fatale Folgen hat. Viele Männer fühlen sich machtlos, nur zuhause konnten sie zeigen wer das Sagen hat. So zählt das "Nein" einer Frau nicht. Eine Frau ist in Südafrika mit einem Gegenstand zu vergleichen, der die Kinder großzieht, kocht, den Mann befriedigt und ausgeliehen werden kann. Dies werden sie auch, regelrecht ausgeliehen. Diese Situation kommt dem HIV-Virus gerade recht. Er kann sich ungestört ausbreiten. 

 

Wie wird Aids in Südafrika medizinisch gehandhabt ? 

Sind Genügend Medikamente vorhanden ?

 

In Afrika gibt es sowieso kaum Krankenhäuser, und für eine spezielle Krankheit wird kein Geld ausgegeben.

Einige der wenigen Krankenhäuser, wie das der von Schwester Priscilla haben nur Elektrolyte und Pflanzen. Diese Pflanzen dienen meist nur dazu den Appetit anzuregen. Man kann sich also denken, dass der Tod bei den Patienten nur um einen geringen Zeitraum wie einen Tag, einer Woche oder in manchen Fällen vielleicht einmal bis zu einem Monat aufgeschoben werden kann. 

Das Krankenhaus liegt in der Provinz Kwa-Zulu-Natal. Hier trat die Krankheit zuerst bei den Feldarbeitern auf, die den Virus von den Prostituierten aus der Bergwerksstädten haben. Sie lagen oft  tot auf den Feldern und wurden bei der Ernte gefunden. Schon 1990 plante Schwester Priscilla ein Sterbehaus. Selbst sie konnte nicht ahnen, dass es bei der Eröffnung im Jahr 2000 schon so sehr benötigt wir. Das Sterbehaus soll den Patienten die Möglichkeit geben würdiger zu sterben, als in irgend einer Hütte allein und ohne Beistand zu verrecken. Schwester Priscilla bekam die besten Wünsche und den Segen des Bischhofes auf den Weg. Es fehlt an allen, an Geld für Arznei, die Helfer arbeiten ehrenamtlich, und die tägliche Maisration ist auch nicht selbstverständlich. Ein Ende des Stroms von Hilfesuchenden ist noch lange nicht in Sicht

zitiert nach: Bildhttp://members.surfeu.de/l_exel/afrika/aids_afrika.htm

9.

HIV und Aids in Südafrika

[...]

Die rasante Ausbreitung der HIV-Epidemie im südlichen Afrika beschert der kleinen Region einen überproportional hohen Anteil an der weltweiten Last von Neuinfektionen. HIV wird in dieser Region vorwiegend durch heterosexuelle Kontakte übertragen, wobei der Subtyp C vorherrschend ist. 1996 betrug der Anteil der bei Vorsorgeuntersuchungen HIV-positiv getesteten Schwangeren in Simbabwe 40 %, in Malawi und Botswana jeweils 30 %.

In Südafrika war die HIV-Infektion vor 1987 selten. Alljährlich anonym und landesweit bei der ärztlichen Behandlung von Frauen in der ersten Schwangerschaft durchgeführte serologische Reihenuntersuchungen geben Auskunft über Häufigkeit und Trends bei der Verbreitung von HIV-Infektionen in Südafrika. Der Anteil von HIV-Positiven stieg von 0,76 % im Jahr 1990 auf 10,44 % im Jahr 1995 und 22,8 % im Jahr 1998. Nichts deutet im Moment darauf hin, dass mit einer Stabilisierung oder Abschwächung der jährlichen Neuinfektionsrate zu rechnen ist. Die Gesamtzahl HIV-infizierter Südafrikaner wird derzeit auf 3,5 Millionen geschätzt. Die epidemische Entwicklung von HIV in Südafrika muss als «explosiv» bezeichnet werden.

Aus wiederholten Untersuchungen an Schwangeren (in Samples von etwa 1000 Frauen), die zwischen 1992 bis 1997 in Hlabisa, einem ländlichem Gebiet an der Ostküste Südafrikas, durchgeführt wurden, ergibt sich für das Jahr 1997 eine Inzidenz von HIV-Neuinfektionen bei 11,9 % der Frauen zwischen 15 und 30 Jahren. Schon 1993, als die Neuinfektionsrate noch relativ niedrig lag, wurden 3,8 % der Frauen mit HIV infiziert. Bei jungen Frauen hat die Infektionsrate in der Allgemeinbevölkerung Südafrikas ein Level erreicht, wie es zuvor nur bei Prostituierten zu finden war. Zwar breitet sich HIV am schnellsten unter jüngeren Frauen aus, wie jedoch die Zunahme von HIV-Infektionen in der gesamten Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen erkennen lässt (von 6,9 % im Jahr 1992 auf 21,1 % 1995), ist die jüngere Bevölkerung Südafrikas insgesamt stark betroffen.

1990 und 1992 auf Community-Basis durchgeführte Untersuchungen zur HIV-Prävalenz in ländlichen Gebieten Südafrikas ergaben, dass HIV-Infektionen bei Frauen (1,6 %) viermal häufiger sind als bei Männern (0,4 %) und bei Frauen in früherem Alter erfolgen als bei Männern. In einer weiteren Studie aus dem Jahr 1994 lag der Faktor für einen geschlechtsbedingten Unterschied der HIV-Prävalenz bei 2,3. Dies deutet darauf hin, dass der Unterschied mit dem Fortschritt der Epidemie abnimmt.

Eine Hauptursache für die Verbreitung von HIV und andere sexuell übertragene Krankheiten in Südafrika ist die Wanderarbeit. Trotz der Abschaffung der Apartheid gehört Migration immer noch zur Lebensrealität vieler Südafrikaner. Bei Frauen, deren Partner als Wanderarbeiter beschäftigt sind, ist das Infektionsrisiko signifikant höher. Eine Studie im ländlichen Südafrika ergab, dass 13,7 % der Frauen HIV-positiv sind, deren Partner 10 und weniger Nächte monatlich zuhause verbringen, gegenüber 0 % Frauen, die mehr als 10 Nächte mit ihrem Partner verbringen. Studien zur Population des ländlichen KwaZulu/ Natal, die nur auf einer groben Beurteilung des Mobilitäts- und Migrationsverhaltens fussten, ergaben bei «mobilen» Erwachsenen 2,5-fach höhere Infektionszahlen als bei den dort dauerhaft, über mehr als ein Jahr Ansässigen. Für Frauen ist das mit Migration verbundene HIV-Risiko 2,4-fach höher, während das Risiko für Männer 7,3 mal so hoch liegt.

Die im Blick auf HIV relevante Verbreitung sexuell übertragbarer Infektionen (STI) stellt ebenfalls ein schwerwiegendes gesundheitliches und medizinisches Problem für Südafrika dar. Jeden Tag wird etwa eine von vier der ungefähr 60 000 in Hlabisa lebenden Frauen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren mit mindestens einer STI infiziert. 48 % dieser Infektionen verlaufen asymptomatisch und 50 % symptomatisch; sie bleiben unbehandelt. Nur 2 % der Frauen nehmen bei akuter Erkrankung ärztliche Hilfe in Anspruch. Und von diesen wenigen erhalten nur zwei Drittel eine angemessene Behandlung. 1995 wurden Richtlinien zur Bekämpfung von STIs und eine Integration der Behandlung von Geschlechtskrankheiten in die medizinische Grundversorgung beschlossen. Dies war ein Schritt in die richtige Richtung, der Erfolg einer Umsetzung in klinische Praxis wird jedoch stark behindert, da es an Medikamenten fehlt, der Präservativgebrauch gering ist, Partner sich nicht zur Behandlung bewegen lassen und der Arztbesuch wegen STIs mit einem gesellschaftlichen Stigma behaftet ist.

Die häufigste opportunistische Infektion im Zusammenhang mit HIV/Aids ist Tuberkulose. Vermehrte Neuerkrankungen an Tuberkulose und Koinfektionen mit HIV verweisen auf das Voranschreiten asymptomatischer HIV-Infektionen zu ersten Erkrankungen. Die neuen Fälle von Tuberkulose zeigen alters- und geschlechtsbezogen statistische Ähnlichkeiten mit der HIV-Epidemie. In Hlabisa stieg die Zahl erwachsener Tuberkulosekranker mit einer gleichzeitigen HIV-Infektion von 36 % 1993 auf 58 % 1995 und 65 % 1997.

Das relativ späte Auftreten von HIV in Südafrika hätte die frühzeitige Etablierung von Präventionsprogrammen ermöglicht. Aufgrund der Unfähigkeit und mangelnden Glaubwürdigkeit des früheren Regimes wurde diese Gelegenheit verpasst. Die neue, demokratisch gewählte Regierung ist zwar willens, die HIV-Epidemie zu bekämpfen, sieht sich aber bis heute ebenfalls nicht in der Lage, dem gewaltigen Ausmass der Epidemie in angemessener Form zu begegnen.

Die Herausforderungen durch die derzeitige Situation der HIV Epidemie sind gewaltig. Von entscheidender Bedeutung sind mittel- bis langfristig die Fragen, wie sich die Auswirkungen der Migration auf die Übertragung von HIV reduzieren lassen und wie der Status von Frauen trotz schlechter ökonomischer Aussichten und einer akut hohen Arbeitslosenzahl verbessert werden kann. Ein wesentliches Ziel muss die Verhinderung von Neuinfektionen sein. Darüber hinaus sind aber auch Strategien für den Umgang mit der enormen Belastung durch HIV/Aids bedingte Erkrankungen und mit den Folgen des verfrühten Ablebens junger Menschen zu entwickeln. Der Erfolg dieser Strategien wird davon abhängen, ob es gelingt, eine leistungsfähige Partnerschaft zwischen der Regierung, der Zivilbevölkerung, den privaten und regierungsunabhängigen Organisationen aufzubauen.

zitiert nach: Bild aidsnet.ch

10. 

Aids? Der größte Schwindel des Jahrhunderts.

Die "AIDS-Kritik" besteht nicht aus einer homogenen Gruppe, sondern aus vielen verschiedenen Auffassungen von "halbkritisch" bis "radikalkritisch", die nur eines gemeinsam haben: Sie lehnen das Dogma vom Killervirus ab! Einer der wesentlichen Meinungsunterschiede innerhalb dieser "Dissidenten" ist die Frage, ob HIV überhaupt existiert.

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I. Duesbergs harmloser "passenger Virus"

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Für Duesberg ist HIV ein ganz normaler Retrovirus ("normal" sind Retroviren aber wahrscheinlich nur für Retrovirologen). Laut Duesberg gibt es keine gefährlichen Retroviren und HIV bildet da keine Ausnahme. HIV kann übertragen werden, zwar weniger aufgrund etwaiger Infektiosität, sondern perinatal (bei der Geburt) oder durch Bluttransfusionen. AIDS hingegen kann überhaupt nicht übertragen werden! Der Virus spielt die Rolle eines passiven Begleiters. Aber Vorsicht: Nicht jedes Testergebnis, bei dem (angeblich) Antikörper gegen HIV "nachgewiesen" werden (pos. HIV-Test) beweist die tatsächliche Anwesenheit von HIV. Die HIV-Testverfahren sind auch nach Duesberg allesamt unzuverlässig (insbesondere in Afrika). Desweiteren weist Duesberg darauf hin, daß HIV paradoxerweise gerade in AIDS-Patienten noch weniger aktiv sei als in gesunden "HIV-Positiven".


II.Die Argumente der Perth Group:

Die Kritik von Papadopulos, Turner etc ist wesentlich fundamentaler als Duesbergs Ansatz. Kompromißlos und schockierend ihre 10 Hauptargumente:

1. Es ist nicht gelungen, die Existenz eines bestimmten, exogen erworbenen Retrovirus (HIV) zu beweisen.

 

2. Es ist nicht gelungen, die HIV-Antikörper-Tests als Beweis für eine HIV-Infektion zu verifizieren.

3. Es ist nicht gelungen zu beweisen, daß HIV Immunschwäche (Zerstörung der T4 Lymphozyten) oder AIDS verursacht.

4. Es ist nicht möglich, daß sich Hämophile (Bluter) durch Faktor VIII- Transfusionen mit HIV anstecken.

5. Es ist nicht gelungen zu zu beweisen, daß das HIV Genom (RNA oder DNA) einem bestimmten, exogen erworbenen, infektiösen retroviralen Partikel entstammt.

6. Es ist nicht gelungen zu beweisen, daß HIV/AIDS infektiös ist, sei es durch Blut, Blutprodukte oder Geschlechtsverkehr.

7. Es ist nicht gelungen zu beweisen, daß das, was in Afrika oder Thailand AIDS genannt wird, von HIV verursacht oder sexuell übertragen wird.

8. AIDS und all die Phänomene, die auf HIV zurückgeführt werden, werden hervorgerufen durch Veränderungen im zellulären Redox, die wiederum durch den oxidativen Charakter von Substanzen and Einwirkungen verursacht werden, welche sowohl allen AIDS-Risikogruppen gemein sind, als auch den Zellen, die zur "Kultivierung" und "Isolation" von HIV verwendet werden.

9. AIDS wird sich nicht über die ursprünglichen Risikogruppen hinaus ausbreiten, und das Vermeiden von Oxidantien und/oder der Gebrauch von Anti-Oxidantien werden das Befinden von AIDS-Patienten verbessern.

10. Pharmakalogische Daten belegen, daß AZT nicht in der Lage ist, HIV zu vernichten, und daß AZT toxisch auf alle Zellen wirkt und möglicherweise AIDS verursacht.


III. Lankas Angriff auf die Retrovirologie

Laut Lanka liegt eine Wurzel des Glaubens an den AIDS-Virus knapp 30 Jahre zurück. Bis dahin herrschte das Dogma, daß der Fluß der genetischen Information "gerichtet" sei, d.h. die Erbsubstanz (DNS) wird in Botensubstanz (RNA) umgeschrieben, wohingegen der umgekehrte Vorgang nicht denkbar sei. Dann, im Jahr 1970, wurde die Aktivität eines Enzyms in Extrakten aus bestimmten Zellkulturen nachgewiesen, welches in der Lage war, ein RNS-Molekül wieder in ein DNS-Molekül zurück zu verwandeln.

Als Folge dieser revolutionären Entdeckung wurde angenommen, daß das neue Enzym ein Anzeichen für Virus-Aktivität darstelle. Dies hing mit den Versuchen zusammen, Viren als Ursache von Krebs zu etablieren, ein Versuch, der übrigens auch heute noch immer wieder als "modern" und "fortschrittlich" aufgewärmt wird. Lanka dazu:
        "Neu im Gedankengebäude der Krebs-Viren war, daß nun das genetische Material, wenn es in Form von RNS vorliegt, durch dieses Enzym in DNS zurück verwandelt werden könnte, und dies einen Mechanismus darstellt, mit dem das das genetische Material dieser Viren sich irgendwo und beliebig in die Chromosomen der Zellen einschleusen könnte. Diese ´neuen´ Viren wurden Retroviren genannt."

Wann ist man in der Virologie überhaupt berechtigt, von einem "neuen Virus" zu sprechen? Lanka führt aus:
        "Die Isolation und Aufreinigung von existierenden Viren ist eine Standard-Methode, da Viren einer Art - im Gegensatz zu Zellen und Zellbestandteilen - immer einheitlich groß sind, die gleiche Form besitzen und stabiler als zelluläre Bestandteile sind, was ermöglicht, sie zu isolieren und in reiner Form darzustellen. Im Kontrollexperiment, das gewährleistet, daß keine Bestandteile der Zelle isoliert werden, wird unter exakt den gleichen Bedingungen versucht, Viren aus nicht-infizierten Organismen zu isolieren. In diesem Kontrollexperiment darf dann auch nichts isoliert werden. Um ein neues Virus mit Sicherheit zu identifizieren, wäre der erste und einfachste Schritt, isolierte Viruspartikel mit einem Eletronenmikroskop zu fotografieren. Diese müssen dann so aussehen wie die Partikel, die man in den Zellen, Körperflüssigkeiten oder Zellkulturen beobachtete, um sie so von anderen zellulären Partikeln zu unterscheiden, die wie Viren aussehen, aber keine sind. Die Eiweiße des Virus müssen dann voneinander getrennt und fotografiert werden. Dies erzeugt ein Muster, das charakteristisch für jede Virusart ist. Ein ähnliches Trenn- und Identifikationsverfahren muß auch mit der DNS oder RNS des Virus durchgeführt werden. Erst wenn die Eiweiße und die genetische Substanz, die das Virus ausmachen sauber identifiziert wurden, ist man berechtigt, von einem neuen Virus zu sprechen.
Diese Beweise sind im Fall von HIV bis heute nicht erbracht worden!"
(Auszüge aus "HIV - Realität oder Artefakt?", 1995)

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Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die meisten AIDS-Kritiker nicht mehr an die Existenz des Virus glauben.

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AIDS-Scharlatane

Die haarsträubendsten Behauptungen sog. AIDS-Wissenschaftler

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Wörterbuch
Was AIDS-Scharlatane sagen und was es bedeutet...
- "Langzeitüberlebende" = Menschen mit "positivem HIV-Test", die sich geweigert haben, AZT zu nehmen

- "Die Medikamente wirken nicht mehr, weil HIV mutierte" = Der Placebo-Effekt und die Ausschaltung von
    Krankheitssymptomen lassen nach

- "...muß dringend weiter erforscht werden" = Gebt uns mehr Geld

- "Keiner nimmt Duesberg ernst" = Wir konnten seine Argumente nicht widerlegen

- "Nebenwirkung" = Hauptwirkung

- "unverantwortlich" = Der Versuch, Menschen die Wahrheit zu erzählen

- "AIDS ist heute ein chronisches aber behandelbares Leiden" = Wir ermorden unsere Patienten jetzt etwas
    langsamer als früher

- "AIDS" = An Iatrogenic Death Sentence (~ ein ärztlich ausgesprochenes Todesurteil)


Neues aus der "AIDS"-"Wissenschaft"

AIDS-Virus heimtückischer
Das AIDS-Virus ist einer US-Studie zufolge noch heimtückischer als bislang angenommen.
Bereits kurz nach der Ansteckung befällt es sowohl aktive als auch ruhende Blutzellen, die wichtig für das Immunsystem sind. In diesen so genannten CD4-T-Zellen könnten sich einige Viren "verstecken" - auch vor Medikamenten, berichtet das Fachblatt "Science" [Anmerkung: Sicherlich auch vor Versuchen, das Ding endlich zu erwischen und zu isolieren].
Die Entdeckung kehre die bisherige Ansicht über die frühe Phase der HIV-Infektion um. Bisher hatten Forscher angenommen, das Virus könne die Blutzellen erst angreifen, wenn sie aktiv sind. [Meldung vom 12.11.99]

Da es HIV nicht gibt, ist es nicht einfach, die gewünschte Panikstimmung am Kochen zu halten. Versucht wird es mit Meldungen wie der folgenden (vom 24.11.99):

UNO: AIDS-Epidemie nicht vorbei
Rund 16 Millionen Menschen sind weltweit bisher an der Immunschwächekrankheit gestorben. 33,6 Millionen leben mit einer HIV-Infektion oder sind bereits erkrankt - davon 1,2 Millionen Kinder.
"Die Epidemie ist keineswegs vorbei, die Krise wird immer schlimmer", sagte ein Experte der UNO. Afrika sei sei nach wie vor am stärksten von der Krankheit betroffen. In Russland stiegen die Zahlen jedoch am schnellsten.
Mit weltweit 2,6 Millionen Toten werde in diesem Jahr ein neuer Rekord erreicht, heißt es in einem UNO-Bericht.

[...]


Tabelle 1: AIDS-Statistiken

Epidemien Amerikanische Fälle Europäische Fälle Afrikanische Fälle
AIDS, Gesamtfälle 1985 - 91 206.000 66.000 129.000
AIDS, jährlich seit 1990 30 - 40.000 12 - 16.000 20.000
HIV-Träger seit 1985 1 Million 500.000 5 Millionen
AIDS jährlich von HIV-Pos. 3 - 4% 3% etwa 0,3%
AIDS nach Geschlecht 90% männlich 86% männlich 50% männlich
AIDS nach Alter, > 20 J. 98% 96% ?
AIDS nach Risikogruppe:
Homosexuelle 62% 46%
Intravenöse Drogenkonsumenten 32% 33%
Transfusionsempfänger 2% 3%
Bluter 1% 3%
Allgemeine Bevölkerung 3% 13%
AIDS nach Krankheiten: 50% Pneumocystis
Pneumonie
75% opportunistische
Infektionen
  17% Candidiasis
  11% Mykobakterielle
Krankheiten incl.
3% Tuberkulose
  Fieber
  5% Toxoplasmose   Durchfall
  8% Zytomegalievirus   Tuberkulose
  4% Herpes Virus   "Slim Disease"
Erregerbedingt, Gesamtanteil 62% (Summe >62% auf-
grund Überschneidungen)
75% etwa 90%
  19% "wasting disease" 5% "wasting disease"
  10% Kaposi-Sarkom 12% Kaposi-Sarkom
  6% Demenz 5% Demenz
  3% Lymphoma 3% Lymphoma
Nicht-erregerbedingt,
Gesamtanteil
38% 25%
 


Tabelle 2: AIDS-Risiken

HIV-infizierte Gruppen Jährl. proz. Anteil von AIDS-Fällen Gruppenspezifische Krankheiten
Amerikanische Transfusionsempfänger 50 Pneumonie, opportunistische Infektionen
Amerikanische Säuglinge 25 Demenz, bakterielle Krankheiten
Amerikanische Homosexuelle, die
aphrodisierende Drogen konsumieren
4 - 6 Kaposi Sarkom
Intravenöse Drogenkonsumenten 4 - 6 Tuberkulose, Schwindsucht
Amerikanische Bluter 2 Pneumonie, opportunistische Infektionen
Deutsche Bluter 1 Pneumonie, opportunistische Infektionen
Amerikanische Teenager 0,16 - 1,7 Hämophilie-bezogene Krankheiten
Allgemeine amerikanische Bevölkerung 0,1 - 1 opportunistische Infektionen
Afrikaner 0,3 Fieber, Durchfall, Tuberkulose
Thais 0,05 Tuberkulose


Tabelle 3: Immunschwäche bei HIV-negativen und HIV-positiven Blutern

  Immunschwäche (T4/T8) um 1 oder weniger als 1
Studie HIV negativ HIV-positiv
 
Tsoukas et al. (1984) 6/14 9/15
Loudlam et al. (1985) 15 -
Französische Studiengruppe (1985) 33 55
Sullivan et al. (1986) 28 83
Madhok et al. (1986) 9 10
Kreiss et al. (1986) 6/17 22/24
Gill et al. (1986) 8/24 30/32
Sharp et al. (1987) 5/12 -
Matheson et al. (1987) 5 3
Mahir et al. (1988) 6 5
Antonaci et al. (1988) 15 10
Aledort et al. (1988) 57 167
Jin et al. (1989) 12 7
Lang, D.J. et al. (1989) 24 172
Becherer et al. (1990) 74 136
Jason et al. (1990) 31 -
de Biasi et al. (1991) - 10/20
 
 

Erläuterung: Wie die von Biasi et al. (1991) durchgeführte Studie zeigt, haben von 20 HIV-positiven Blutern jene 10 Personen, die ein gereinigtes Handelspräparat mit Faktor VIII erhielten, innerhalb von 2 Jahren eine Immunschwäche entwickelt, nicht jedoch die anderen 10 Personen, die ein höher gereinigtes Faktor VIII bekommen haben.

zitiert nach: Bild http://www.neue-medizin.com/aids.htm

10.

Youth fight Aids

As alarming new statistics show that one in five South African youths are infected with HIV/Aids, 'child ambassadors' are working to promote awareness of the disease.

Y

OUng people are charging to the frontline in the battle against HIV and Aids. At the launch of National Youth Power Against HIV and Aids in Johannesburg last month, a group of "child ambassadors", who will go out to their communities to spread awareness around the disease, spoke with passion about the role the youth can play.

"Young people played a very important role in the struggle against apartheid. We have the opportunity to be like them. Let's play a vital role, a vital role against Aids," said one of the ambassadors.

"The secret of success lies in getting support from the youth," said another. "1976 happened because the youth decided to stand up for what they believe in."

Alarming new statistics show that one in five South African youths are infected with HIV/Aids. And research has shown, says Minister of Health Manto Tshabalala-Msimango, that knowledge about HIV/Aids does not necessarily lead to behavioural changes. Clearly, new approaches are needed.

The national health and education departments are now devising new strategies to work together to combat Aids, starting in schools. "Only by interacting with youth can we deliver messages that will assist us in the fight against Aids," said Tshabalala-Msimango.

Tshabalala-Msimango said targeting the youth is critical, given that they are most vulnerable to the disease; that they account for hundreds of millions of people in the developing world where the epidemic is concentrated; and most importantly, because they are "a force for change. We need to equip children to face the world with understanding."

zitiert nach: Bild The Teacher/Mail & Guardian, August, 1999.