die Klasse als Sonder-Einsatz(such)-Kommando

Es ist durchaus möglich, eine Klasse - um der mathematischen Sache willen - zu einem verschworenen "Erkenntniskollektiv" zusammen zu schweißen
(wobei es immer Schüchterne geben wird, die zwar nichts sagen, aber sehr wohl mitdenken).

Zwei Beispiele:

"Passt bitte wie Sherlock Holmes auf, wo genau der Fehler auftritt, der ganz offensichtlich vorliegt."

Man kann die Kollektivleistung auch dadurch herausstellen, dass man am Ende klar macht, aus welchen Schritten von EinzelschülerInneN sich das Gesamtergebnis zusammengesetzt hat. Dabei kann es keineswegs schaden, Namen zu nennen:

"Aufbauend auf dem Denkfehler von Felix (und ohne diesen gar nicht möglich!) hat Alexander dann den richtigen Vorschlag gemacht."

Die Nennung von Namen schüchtert dabei (wenn es nur nicht die ewig gleichen sind) keineswegs die anderen ein, die nicht drauf gekommen sind, sondern erhöht den Gruppenstolz.

Wenn also beispielsweise Gaby als erste die p-/q-Formel für quadratische Gleichungen hergeleitet hat, heißt diese Formel probeweise vorerst "Gaby-Formel".

Das hat den Vorteil, dass die Formel nicht als fertig vom Himmel gefallen, sondern als (eben durch Gaby) entdeckbar erscheint. Zudem ist die Entdeckung damit anschaulich an ein konkretes Erlebnis bzw. eine konkrete Person gebunden.

Folge könnte weiterhin sein:

"Wenn Gaby (eine ganz normale Schülerin) das kann, dann kann jedeR das (ich auch)."

Oder:

"Gaby ist ein Teil der Klasse, also hat die ganze Klasse (haben wir!) es geschafft."
Solch ein kollektives "wir" ist auch eine Form des (sozialen) Selbstlernens!

Und dann kann man als LehrerIn am Ende ja durchaus anerkennend erwähnen:

"Ihr, die Klasse 11b, habt nur gemeinsam genau dasselbe geschafft wie kein Geringerer als Newton!"