jahrgangsstufenübergreifendes "Teamlearning und -teaching"

Gemeint ist hier

Wie bei so vielem, was ich schreibe, beanspruche ich auch hier nicht, Weltneuheiten abzusondern.

Ansätze für jahrgangsübergreifendes Arbeiten gibt es beim "Lernen durch Lehren" - und gab es schon (wenn auch eher aus der Not geboren) vor Ewigkeiten in Dorf-"Zwergschulen".

(Aber genau da liegt das Problem: wenn sich alte "Methödchen" in der Regelschule nicht durchgesetzt haben, so ist doch zu fragen, weshalb nicht.

[Und man kann sich noch so vielen neue "Methödchen" ausdenken,  99 % davon werden sich im besten Fall sehr bald als kurzfristiges Strohfeuer erweisen. Vermutlich doch wohl, weil sie nur Verzierungen sind.]

 Eine Idee ist noch lange nicht gut, nur weil sie uralt ist.

[Und umgekehrt:

Solch scheinbare Banalitäten werden heute nur leider oftmals vergessen:

Drastisch gesagt: muss man nicht endlich mal eingestehen, dass die Regelschule mit

sich im Laufe der pädagogischen "Evolution" als die - zumindest  im Vergleich mit anderen Modellen - immerhin noch am wenigsten schlechte herausgestellt hat?

Waren alle anderen methodischen Ideen vielleicht kurzfristig ganz nette Farbtupfer, auf die Dauer aber - und spätestens in einer Massenschule [die man ja auch mal als Fortschritt ansehen kann] unrealistisch?)

Wieder konkreter auf das jahrgangsübergreifende "Teamlearning und -teaching" bezogen: Warum denn hat es sich in der "Regelschule" nie durchgesetzt, weshalb ist es da derart unbekannt, dass es fast schon als Weltrevolution erscheint?

Ich sehe da vor allem drei Gründe:


Wie gesagt: was ich hier vorschlage, ist keine Weltneuheit, sondern ich versuche nur, verschiedenste Möglichkeiten anzudenken.

  1. SchülerInnen einer 11. Klasse schreiben ein Mathebuch über das neue Thema "Ableitung", und dieses Buch (statt des normalen Schulbuchs; vgl. ) wird Grundlage in der nächsten 11. Klasse.

Solch ein Vorgehen hätte allemal einige Vorteile:

  1. Die (dann) 12. Klasse unterrichtet tatsächlich (also nicht nur via Buch) die neue 11. Klasse
    (beim allemal für die gesamte Oberstufe zentralen Begriff der "Ableitung" wäre das auch eine sinnvolle Wiederholung für die 12.-KlässlerInnen);

  2. Wenn in der 11. Klasse der Funktionenbegriff wiederholt wird und sich herausstellt, dass es bei einigen SchülerInneN beispielsweise am Kenntnissen zum Logarithmus hapert, werden sie in die 10. Klasse verwiesen, in der der Logarithmus ja gerade neues Thema ist.

(Warum soll einE LehrerIn immer alles wiederholen, also "bei Adam und Eva von vorne wieder anfangen"? Ab sofort überweist er einfach wie ein Arzt.)

Ich könnte mir sogar regelrechte jahrgangsübergreifende Thementage vorstellen:

Solch eine "Rücküberweisung" von SchülerInneN hätte allemal den Vorteil, sie deutlich auf Defizite hinzuweisen (und den Nachteil, sie zu beschämen?). Vor allem würde damit aber doch auch der systematische Aufbau der Mathematik deutlicher:

  1. Es gibt in der Mathematik keinen für OberstufenschülerInnen unwichtigen "Kinderkram": beispielsweise

Daraus folgt für mich auch, dass OberstufenschülerInnen durchaus geeignet sind, auch mal Unter- und MittelstufenschülerInnen zu unterrichten und dabei

Der Transfer könnte dabei durchaus beidseitig sein: auch UnterstufenschülerInnen können OberstufenschülerInneN etwas "beibringen" - und sei´s kindliche Freude.

Ein Beispiel, das ich mal im Fach Deutsch beim Thema  durchgeführt habe:

SchülerInnen einer 5. Klasse und eines Leistungskurses Deutsch in der 13. Klasse schrieben gemeinsam ein Buch über Goethe: