Vorweg:
die Null hinter der Drei (zusammen also 30) wird erst ganz am Ende erklärt.
Weil ich Sprachliebhaber alter Schule bin, habe ich natürlich meinen Spaß an dem schrägen Genitiv "aller guten Dinge".
Eben soviel Spaß habe ich an
"Ding wurde von Thing abgewandelt,
einer germanischen Volks- und Gerichtsversammlung. Das Sprichwort nimmt
Bezug auf die Bedeutung der Zahl Drei im germanischen/mittelalterlichen
Rechtswesen. Dreimal im Jahr wurde das Gericht (Thing) gehalten. Ein
Angeklagter musste dreimal geladen werden, ehe er dann in Abwesenheit
verurteilt werden konnte."
(Quelle:
)
Ich spare mir hier die "numerologischen" Bedeutungen der Zahl 3 in der Geschichte vieler Kulturen. Nur soviel:
Hier soll mir reichen:
(allerdings:
)
Wenn Männer (!) altern und zu viel Geld haben, fangen viele an zu sammeln, als wollten sie sich verzweifelt an der Wirklichkeit festhalten. Und am liebsten sammeln sie
(die letzten Non-Digital-Natives )
dann Mechanisches, also Dinge aus der guten alten Zeit, "als alles noch aus Holz war":
(, 29.8.15)
: "richtige" Männer tragen nur mechanische Uhren!
(Das Tolle am Kapitalismus ist, dass es auch noch zu jedem hinterletzten Hobby mindestens drei Zeitschriften gibt.)
Mal was völlig Durchgeknalltes: ein Bekannter sammelt 1. massiv silberne 2. englische 3. Serviettenringe (!) 4. aus dem 19. Jahrhundert!
Zum Hobby "Blechspielzeuge sammeln" gibt es Bücher , Kalender und wohl unvermeidbar auch eine eigene Zeitschrift: .
Und so habe also auch ich alter Mechanik-Fuzzi im Laufe der Jahre zwei Blechspielzeuge geschenkt bekommen:
(Hier wie auch beim folgenden Blech-Traktor wird aus Platz- und Zeitgründen die Funktionsweise nicht detailliert gezeigt, weil sie nicht mein eigentliches Thema ist.)
Da wäre es doch schön
(allerdings auch arg teuer),
mindestens zwei baugleiche Traktoren zu haben:
(Am liebsten würde ich beide Modelle funktionsfähig in einer Vitrine nebeneinander bauen.)
Mit "mindestens zwei" bin ich aber überhaupt erst bei meinem eigentlichen Thema:
weil Blechspielzeug aufgrund der vielen Sammler enorm teuer ist und mich sowieso weniger das Äußere als die Funktionsweise interessiert, sammle ich spottbillige Aufziehfiguren aus schnödem Plastik:
(Nebenbei: meine Lieblingsfigur ist die zweite von links: .)
So ein Plastikspielzeug wie z.B. kostet nur 4 €, und da kann ich mir dann auch mal drei auf einen Streich leisten, um zwei auseinander zu nehmen. Gesagt, getan:
: der unveränderte, nicht geöffnete erste Frosch:
: das Ergebnis des ersten Versuchs, am zweiten Plastikfrosch an sein Innenleben zu gelangen: . Das Problem war allerdings, dass ich beim Öffnen
(weil ich ja noch nicht wusste, was da auf mich zukam)
zu unbedacht vorgegangen war und mir deshalb alle Einzelteile entgegenfielen, ich aber nicht mehr rekonstruieren konnte, wie sie ursprünglich zusammengepasst hatten. Gut also, dass ich noch einen dritten Plastikfrosch gekauft hatte.
Jetzt endlich sind wir so weit:
:
: der mit der Vorerfahrung aus 2. geöffnete dritte Frosch:
(Damit dieser geöffnete Frosch aber nicht wieder bei der kleinsten Bewegung auseinanderfiel, musste ich einige Achsen mit Kleber sichern.
Das Innenleben dieses kleinen und spottbilligen Plastikfroschs ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst. Man schaue sich nur mal die inneren Einzelteile , aber auch die grüne Hülle genauer an, die die inneren Einzelteile nicht nur umschließt, sondern auch an genau definierten Stellen festhält. Der Sinn dieser Einzelteile wird aber erst im Zusammenspiel klar. Z.B öffnet der Haken oben an ab und zu die Augen des Froschs, die dann von der Schwerkraft wieder zufallen.)
Insgesamt also:
Beim Bau meiner Mathe-Modelle im Rahmen von habe ich immer wieder festgestellt:
An den meisten ersten Modellen waren deshalb meistens die Spuren ihrer Erarbeitung deutlich zu erkennen.
Ein Beispiel ist das von mir hergestellte Galton-Brett:
(Mein Galton-Brett [links] hängt heute
[ich will doch (außer Schüler) niemanden mit meinen Modellen belästigen],
und immer wieder haben Freunde [ebenfalls überzeugte Nicht-Mathematiker] Spaß daran, oben Kugeln reinzuwerfen und zuzuschauen, wie sie durch die Stifte rinnen: )
Wenn man nun mein Galton-Brett mal genauer anschaut, erkennt man zwei unschöne "Macken":
Grund dafür ist, dass ich ursprünglich geplant hatte, dass die Kugeln am unteren Ende nach vorne in Laden fielen, und das deshalb, damit das Brett kleiner und somit besser zu transportieren war.
Der anfangs nicht bedachte Nachteil war aber, dass Schüler dann nur schlecht sehen konnten, wie die Kugeln sich in den nach vorne zeigenden Laden anhäuften, weshalb ich die Auffangbehälter dann doch nach unten gebaut habe.
Aufgrund dieser beiden unschönen "Macken" wäre es nun aber eigentlich an der Zeit gewesen, ein zweites, schöneres Modell zu bauen.
Und schön sollen meine Modelle ja doch sein, denn
"das Auge [der Schüler] isst mit", und vielleicht bekommen Schüler durch schöne Modelle auch Appetit auf schöne Mathematik.
"Eigentlich" aus zwei Gründen:
(Ohne dass ich jetzt in Größenwahn auszubrechen, sehe ich da doch einen Vergleich zu Mozart: er hat alles im Kopf komponiert. Wenn er es zwecks Notendruck dann aber doch aufschreiben musste, empfand er das nur noch als langweilige und deshalb ärgerliche Kopie
Manchmal schwelge ich in dem Traum, dass
ich Modell-Prototypen entwickeln würde, denen noch die Spuren der Erarbeitung anzusehen sind,
und dann ein professioneller Modellbauer eine perfekte Version herstellen würde
(für meine Unterricht, aber gerne auch [dann wohl in industrieller Serienfertigung] für interessierte andere Lehrer.
Nebenbei:
es gibt vermutlich vier Gründe, weshalb sich Modelle im Mathe-Unterricht leider kaum durchsetzen:
Ein Beispiel: die wirklich schöne Box zur Volumenberechnung kostet sage und schreibe 115 €!)
An , mehr noch aber an meinen Einzelmodellen kann man aber noch einen anderen Nachteil sehen: es sind nicht genug Modelle vorhanden, damit jeder Schüler selbst tätig werden kann
(im Falle von sind immerhin 17 [allerdings verschiedene] Füllkörper vorhanden, womit man zumindest 17 Schülergruppen beschäftigen könnte).
Am besten wäre es doch, wenn für 30 Schüler auch 30 Modelle vorhanden wären
(oder zumindest zehn gleiche Modelle für zehn Dreiergruppen).
Noch besser wäre es, wenn die Schüler viele Modelle selbst bauen würden. Weil sowas aber auch Schülern (wie mir) nicht immer auf Anhieb gelingt, müssten es "eigentlich" 3 • 30 = 90 Modelle sein.
PS: der Jahreszeit entsprechend und weil mir danach einfach zumute ist, hier eine kleine sinnlose Dreingabe:
(, 13.1.2020)