Klassenarbeiten sind Andacht

Zwar wird im Unterricht immer wieder

(bei tatsächlich zurückhaltenden bis schüchternden SchülerInnen manchmal mit fataler Auswegslosigkeit)

das "Mündliche" angemahnt, aber es gibt LehrerInnen

(und im Grund läuft fast die gesamte Schule darauf hinaus),

bei denen das "Mündliche" letztlich überhaupt nicht zählt - sondern nur die Klausuren.

(Wer in Mathe alle drei Klassenarbeiten eines Halbjahres "mangelhaft" hat, kann mündlich noch so gut stehen, er bekommt bei vielen LehrerInneN dennoch im Zeugnis ein "mangelhaft". Bzw. eine mündliche bessere Leistung wird ihm einfach gar nicht "geglaubt".)

Endgültig hochheilig und unantastbar werden Klassenarbeiten durch den neuen (phantasielosen!) Objektivierbarkeitswahn (Parallelarbeiten, Bild Bild ). Der Unterricht (samt seiner Verbesserung!) und damit jeder Inhalt ist da nur noch Mittel zum Zweck - der überprüfbarkeit und "objektiven" Auslese!

Und das (vor allem schriftliche) Abitur wird sowieso derart hoch gehängt, dass es dafür überhaupt nur eine einzige Erklärung gibt: nach weitgehender Abschaffung von Kommunion/Konfirmation/Firmung/Jugendweihe ist das Abitur der letzte Initiationskult unserer Gesellschaft, und Initiationskulte sind erst richtig gut,  wenn sie (körperlich und seelisch) wehtun.


Egal, ob man

(wir LehrerInnen, Eltern, KlassenkameradInnEn)

das den SchülerInnen beigebogen hat oder sie "von sich aus" so denken:

(natürlich abgesehen von allemal verständlichen Mogelversuchen hier und da)

mucksmäuschenstill und andächtig.