die ganz andere Schule

Träume sind Schäume


  1. ist mir keineswegs nach Katastrophenstimmung: Schule ist keineswegs nur grauenhaft, sondern

(so dass man geradezu dankbar dafür sein kann, dass "Vater Staat" sie den Jugendlichen mit immensem [finanziellem] Aufwand ermöglicht),

Zwar meckern SchülerInnen gerne

(prophylaktisches Meckern & Lästern hält faltenfrei und frohgemut),

aber eins der Ergebnisse von PISA war trotz allem eben auch, dass sich gerade deutsche SchülerInnen (zumindest im internationalen Vergleich) besonders wohl in der Schule fühlen (und sei's nur der Clique wegen).

Immerhin, das ist ja auch mal was

(und vielleicht sogar wichtiger als alle Mathematik?).

  1. ist ja keineswegs neu, was ich hier andenke: insbesondere reformpädagogische Schulen machen seit Ewigkeiten vor, dass es funktioniert (vgl. Bild ).

  2. scheitert all das keineswegs nur am Geld

(wenn es natürlich auch eine conditio sine qua non ist, dass

Ich wüsste ja im Schulbereich ganz erheblich Geld einzusparen. Vgl. etwa

Die meisten Verbesserungen wären aber völlig kostenlos oder zumindest doch sehr billig, und zwar insbesondere dann, wenn man (wie unten vorgeschlagen) die SchülerInnen (und Eltern) mehr "in die Pflicht" nimmt.


Bild
(ein wichtiges Buch in einem leider unerträglichen Jargon)

Es fängt beim Schulgebäude an: eine Schule, die überhaupt nur aus Klassenräumen und Fluren besteht, gehört schlichtweg verboten. Und eine Alternative besteht da keineswegs in lieblosen (Raucher-)Sitzecken, in denen SchülerInnen etwa die Freistunden totschlagen können.

Sondern

Viele Schulgebäude (insbesondere aus den grauenvollen 70er Jahren) sind derart lieblos oder einfach nur funktional architektonisch gestaltet (was ja keine Zerstörung entschuldigt!), dass es einen gar nicht wundern kann, wenn die SchülerInnen dazu keinen Bezug finden - und destruktiv werden:

"Macht kaputt, was euch kaputt macht"
(Ton, Steine, Scherben)

"Architektur ist Geiselhaft"
(Einstürzende Neubauten)

"Man kann einen Menschen
mit einer Wohnung [und einem Schulgebäude]
genau so töten wie mit einer Axt."
(Heinrich Zille)

"Schulen sind wie Altenheime,
nur dass in ersteren mehr Menschen sterben."
(Bob Dylan)

Die Alternative muss da keineswegs in Kuschel- und Snoozle-Räumen bestehen!

(Der Vorwurf der "Kuschelpädagogik" fällt zwar oftmals nur gewendet auf seine allzu harten Urheber zurück. Aber es gibt in der Tat einen zuckersüßen Baby- und Kleinkindkult, der nur die Naivität gewisser Eltern und LehrerInnen zeigt - und regelrechte Vergewaltigung [u.a. auch "Erotisierung"] der Kinder ist: vgl. etwa die "Mini-Playback-Show".)

Vgl. auch .


Es ist so selbstverständlich, dass man es kaum mehr bemerkt:

wenn man Jugendliche sozusagen in ihren besten Jahren bis zu 13 Schuljahre fünf Tage in der Woche jeweils sechs Stunden in Klassenräume einsperrt und dort (mangels Masse) kognitiv tot knallt,

(oder nur um der Zensuren willen mit machen? Nunja, Schule kann und darf auch gar nicht immer "interessant" sein, sondern ist eben auch [unliebsame] Pflicht. Aber das ist ja keine Entschuldigung für die derzeitige Tristesse).

Man könnte doch mal sagen, dass solches Einsperren regelrecht pervers ist:

[Der Schüler]

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.

(Rainer Maria Rilke)


Nun bin ich ja der letzte, der gegen Kognitives und Allgemeinbildung ist (vgl.Bild ), wenn auch differenziert nach Begabungen und Interessen.

Aber das rein Kognitive sollte doch

Meine ersten Vorschläge sind also:


Der klassische Unterricht im Unterrichtsraum, d.h.

bleibt natürlich wichtig.

Aber alles zu seiner Zeit - und abwechselnd.

Im Vergleich mit dem üblichen, ewig gleichen Unterricht brauchen wir aber ganz neue (?) Formen:


Mir scheint keineswegs, dass solch ein Unterricht für SchülerInnen einfacher wäre. Im Gegenteil, sie würden erheblich mehr "bei ihrer Pflicht" genommen - und bei ihrer Ehre gepackt.