Ich befürchte den sofortigen Untergang des Abendlandes, wenn SchülerInnen heute, also am 17.6.09, morgens während der Unterrichtszeit "blau" machen, um an einem - horribile dictu - Streik teilzunehmen. Solche Versuche muss man schon vorweg rabiat unterbinden, und deshalb bin ich der NRW-Kultusministerin hochdankbar:


(, 16.6.09)

Am besten wär's, wenn man den SchülerInnen die unentschuldigten Fehlstunden nicht nur aufs derzeitige Zeugnis, sondern auch auf das spätere Abschlusszeugnis schreiben und zusätzlich mit der blutroten Anmerkung garnieren würde:

NN neigt zu aufsässigem Verhalten, weshalb wir dringend empfehlen, sie/ihn niemals einzustellen.

Ansonsten aber: wenn man streiken will, geht man nicht vorher zu Papa und Mama und fragt, ob man das darf.


Am "Bildungsstreik" interessiert mich hier nur der schulische Teil, dessen Ziele lauten:

Da haben wir ja so ziemlich alle Forderungen versammelt, von deren Notwendigkeit auch ich überzeugt bin.

Für das geringste Problem halte ich dabei trotz allem die Finanzen.

(Natürlich ist es schändlich, dass Deutschland als eines der reichsten Länder der Welt relativ wenig Geld für Bildung ausgibt, und überhaupt scheint mir die Forderung

"Mehr Lehrer und kleinere Lerngruppen/Klassen"

allemal die wichtigste zu sein. Die Halbierung der Lerngruppengröße würde aber vermutlich das Doppelte kosten - und zu doppeltem Lernerfolg führen.

[Wohlgemerkt: ich fordere nicht höhere Lehrergehälter, ja nicht mal (in erster Linie) eine geringere Unterrichtsverpflichtung von LehrerInneN!])

Forderungen wie

haben überhaupt nichts mit Geld zu tun, sondern zeigen nur den gefährlichsten Schwachsinn der Bildungspolitik der letzten Jahre auf.

(Nebenbei ist ja nicht automatisch alles Schwachsinn: z.B. ließe sich über das "Turbo-Abitur" ja vielleicht doch reden, wenn gleichzeitig der Stoff gekürzt würde.)

Aber

wird es wohl kaum geben: da müssten "die da oben" ja "einräumen"

(   ),

dass sie in den letzten Jahren ein ganzes Gebäude aus systematischen Fehlern errichtet haben - und sie müssten sich selbst überflüssig machen.

Das ist ein bisschen arg viel verlangt, und es wird sich beim kultuspolitischen und -bürokratischen Mainstream auch keiner trauen, all den Schwachsinn zurück zu nehmen.

Lustig wäre die Vorstellung aber doch, dass die Kultusministerin ("Püppi") auf einer Pressekonferenz sagen würde,

Aber ich stehe nicht auf "science fiction" und "fantasy".


PS:


(, 18.6.09)

... und das Beste daran ist, dass der Streik von SchülerInneN ausgeht, also nicht von LehrerInneN, die sowieso oftmals nicht streiken dürfen - und denen man nur Eigeninteresse ("noch weniger Arbeit") vorwerfen würde.