"Der Duft der großen weiten Welt"

Die durchaus berechtigten Einwände gleich vorweg:

  1. Schule kann nicht immer nur Spaß machen, sondern um die Feinheiten "der" Welt zu erkennen, bedarf es oft des Hintergrundwissens und immer mal wieder auch der stupiden Übung.

  2. Karl Lagerfeld: "Hamburg ist zwar nicht die Welt, aber doch das Tor zur Welt." Entsprechend gilt auch: die Schule ist nicht die Welt

(sondern "nur" ein ganz spezieller Ausschnitt aus ihr),

d.h. sie kann auch nicht die Welt ersetzen bzw. vollständig simulieren.

  1. Wie auch der Rauch von Stuyvesant-Zigaretten verdient der Geruch der Welt oftmals weniger die Bezeichnung "Duft" als vielmehr "Gestank", nämlich z.B. bei Bild .


Dennoch sei hier kurz angedeutet, dass (nicht wie) Schule immer wieder den "Duft der großen weiten (Denk-)Welt" aufzeigen muss.

Dazu nur arg assoziativ einige mir jüngst untergekommene Beispiele:

Dieser Punkt steht für etwas viel Allgemeineres:

... aber vorweg: natürlich erzeugt der Kapitalismus auch massive Ungerechtigkeiten ...  und überhaupt befriedigt er nicht nur viele (sinnvolle!?) Bedürfnisse, sondern erzeugt viele (eben auch sinnlose!?) überhaupt erst.

Jetzt aber: ich finde es wahrhaft staunenswert, wie der Kapitalismus (zumindest hier in Deutschland) fast alle Bedürfnisse prompt bedient, dass sich also vom Hosenknopf bis zur Blinddarmoperation für Jegliches irgendjemand zuständig fühlt und sich alles so wundersam ergänzt:

welch ein schier unglaubliches, hochkomplexes Wechselspiel der Kräfte, welch gigantische Logistik!

All das wird oft als selbstverständlich wahrgenommen, ja sogar als Recht eingefordert. Dabei kann man es auch staunend und dankbar betrachten.

(und ihre Bedeutung für den internationalen Seehandel)
 

(die mindestens ebenso wichtig sind wie "normaler" Unterricht)

sowie Schüleraustausche/Auslandssemester!


Wo - bittschön - zeigt "normaler" Unterricht jemals derart den Duft und die Buntheit der Welt?


PS:

Was ein richtiger Lehrer ist, dessen Wohnmobil steht am letzten Schultag vor den Ferien startbereit auf dem Schulparkplatz - und am ersten Schultag nach den Ferien steht es gerade noch rechtzeitig wieder da.
Oder es gibt Lehrer, die in den Osterferien auf den Malediven, in den Sommerferien in China, in den Herbstferien am Nordkap und in den Weihnachtsferien in Patagonien sind

(wo nehmen die eigentlich das Geld dafür her?).

Ich bin mir nicht  mal so sicher, ob solche Lehrer schlechte Lehrer sind.