windelweich-autoritäres pädagogisches Gesabber

Es sind ja nicht nur die kultusbürokratischen Streber, die dumm daherquatschen (vgl. ), sondern das tun - in Folge davon? - viele "PraktikerInnen" auch schon selbst.

Nur ein bezeichnendes Beispiel: natürlich ist es für 1 1/2- oder Doppeltverdiener

(die oftmals auf mehr als ein Gehalt dringend angewiesen sind!)

wichtig, sich darauf verlassen (!) zu können, dass die Schule ihrer Kinder nicht (u.a. durch Unterrichtsausfälle; vgl. ) mal früh, mal spät endet.

Aber bitter ist es schon, dass an der sogenannten "verlässlichen Schule" allein der pünktliche Schluss verlässlich ist

(das riecht zumindest sehr nach Verwahranstalt).

Eine solche verlässliche Grundschule bietet nun löblicherweise (!) für die verbleibende Zeit nach dem eigentlichen Unterricht verschiedene Tätigkeiten an:

"[...] so dass die Kinder [ . . . ] die Spielgeräte des Schulhofes verwenden und das ansprechende Schulgelände entdecken können. Auf vielfältige Weise haben die Kinder die Gelegenheit, das Gelände zu erforschen und naturnahe Erlebnisse zu erfahren.

1. Ballspiel-AG [...]

Das reibungslose Spielen mit und nebeneinander erfordert viel Toleranz und fördert die Bildung von sozialen Kompetenzen. Sich zurücknehmen, Grenzen anderer wahrzunehmen und lernen auf die anderen zu achten, gemeinsam Lösungen für Konflikte und Probleme zu entwickeln - dieses im Rahmen einer bewegungsreichen Aktivität zu üben ist uns am wichtigsten.

[...]

4. Schlemmer-AG

Im Rahmen der Schlemmer AG haben die Kinder die Möglichkeit ihre geschmacklichen und sinnlichen Wahrnehmungen zu erweitern und zu vertiefen. Sie können und sollen dabei mit frischen Kräutern, Obst und Gemüse experimentieren. [...]"

Eher nebensächlich ist da sogar das grausige Deutsch

("Erlebnisse erfahren", "haben die Kinder Gelegenheit", 2 x "im Rahmen", Adjektivstil ["ansprechende Schulgelände", "vielfältige Weise", "naturnahe Erlebnisse" ...]).

Sondern bezeichnend ist doch vor allem zweierlei:

  1. , wie an sich ja durchaus sinnvolle Tätigkeiten "aufgemotzt" werden:

  1. aber passiert da was ganz Typisches, nämlich eine schizophrene Mischung aus windelweicher und gleichzeitig autoritärer Pädagogik.

(Genau diese Mischung macht Schule heutzutage ja oft so grausig, und nichts habe ich damals, als ich noch jung und schön war, so gehasst wie jene Mischung aus

"habt Mitleid mit mir - oder ich mache euch fertig".)

Ballsport ist da natürlich nicht mehr Verausgabung und Kampf (auch gegen den eigenen inneren Schweinehund), sondern er wird zum sozialen Labor für potentiell Halbkriminelle und Asoziale: er

"[...] erfordert viel Toleranz und fördert die Bildung von sozialen Kompetenzen. Sich zurücknehmen, Grenzen anderer wahrzunehmen und [zu] lernen auf die anderen zu achten, gemeinsam Lösungen für Konflikte und Probleme zu entwickeln [...]"

Um doch zwischendurch mal so richtig schön billig sexistisch zu werden: da versuchen vor allem Lehrerinnen

(vermutlich weniger absichtlich als aus Unkenntnis),

vor Energie strotzende (männliche!) Schüler zu kastrieren!

(Was ja nun keineswegs heißt, dass ich für den früher üblichen paramilitärischen Was-uns-nicht-tötet-macht-uns-hart-Sportunterricht wäre.)

Solche nur scheinbar windelweiche Sprache füllt inzwischen vor allem die sogenannten "Schulprogramme"

(diese Missgeburt der pädagogischen Diskussion in den letzten Jahren)!

Und solche Sprache finde ich schier unerträglich!

Sind die Leute, die sowas verzapfen, wirklich so dumm (glauben sie daran) - oder tun sie nur so?

Wieso haben sie es so nötig, ihre Tätigkeiten aufzumotzen?