"»Ich finde [...], dass wir uns einen Namen geben sollten«, strahlte sie [= Hermine] [...]. »Das würde den Teamgeist und den Zusammenhalt unter uns erhöhen, meint ihr nicht?«
»Wie wär's mit [...] die Ministerium-macht-Murks-Gruppe?«, schlug Fred vor.
»Ich würde meinen«, sagt Hermine mit einem finsteren Blick zu Fred, »dass wir uns einen Namen geben sollten, der nicht alles verrät [...]«"

 


"Viele konservative Bischöfe verachten das Kirchenvolk als lau und liberalistisch. Umgekehrt hat sich in zahlreichen Gemeinden die Haltung verfestigt, die höheren Geweihten bis hinauf zum Papst seien so kalte Knochen, dass man ihnen keine wärmeren Gefühle entgegenbringen [und diese schon gar nicht von ihnen erwarten] könne."
(Die Welt, 226.9.2011)

 

Gleich zu Beginn muss selbstverständlich klargestellt werden, dass das Bild, welches Rowling in von "der" Kultusbürokratie zeichnet, aus mehreren Gründen nichts, aber auch wirlich gar nichts mit der realen geschweigedenn realen deutschen Kultusbürokratie zu tun haben kann:

  1. ist das Buch

(gerade als "fantasy"-Literatur)

pure Fiktion, also "gar nicht so gemeint"

(und überhaupt meinen Schriftsteller ja hinter der gezielten "Verblümung" und Verklausulierung immer Anderes [das Gegenteil von dem], als [was] sie sagen);

  1. übertreiben Schriftsteller immer derart deftig, dass dadurch alles unglaubwürdig wird und man deshalb geneigt ist, das glatte Gegenteil zu glauben;

  2. zeichnet Rowling ja nur ein wenig schmeichelhaftes Bild der Zauber(kultus)bürokratie und legt überhaupt größten Wert auf eine strikte Trennung von Zauberwelt einerseits und Muggel(= realer)welt andererseits;

  3. war Rowling zwar mal Lehrerin, aber

  4. nur ein Jahr lang, und das zudem

  5. in Paris,

so dass sie sich überhaupt kein auch nur halbwegs fundiertes Urteil über

  1. die reale Kultusbürokratie,

  2. die ihres Heimatlandes England

(geschweigedenn die Deutschlands)

erlauben kann;

und schon gar nicht können all jene mitreden, die mal selbst lange SchülerInnen waren

(und noch 30 Jahre später für ihr eigenes Schulversagen andere verantwortlich machen)

- also tatsächlich alle! Bildung gehört in die Hände von Experten - also der Kultusbürokratie!

  1. ist eine Figur wie die "Großinquisitorin" Umbridge mit ihrem kitschigen Geschmack ja schon allein äußerlich in der realen (deutschen) Kultusbürokratie schier undenkbar:

(von Fachleitern und Fachberatern bis hinauf in die höchsten Ränge)

erkennt man

(wenn sie dann doch mal eine Schule betreten)

an graumeliertem Haar und Knitterface

sowie 

(in Schulen völlig ungewöhnlichen)

korrekten Schlipsen & maßgeschneiderten Jackets,

(die in krassem Gegensatz zu ihren alternden Gesichtern steht):

  1. gibt es ja nichtmal mehr in der katholischen Kirche geschweigedenn in der realen (deutschen) Kultusbürokratie das Amt

sondern die reale Kultusbürokratie ist

 ; 

  1. regiert die deutsche Kultusbürokratie schon gar nicht mit einer solch autoritären Erlassflut wie Dolores (!) Umbridge und

  2.  übt die reale Kultusbürokratie niemals - wie Umbridge auf magischem Umweg - physische Gewalt aus

(Schnitte in Harry Potters Hand).

Summa summarum hat die Zauberkultusbürokratie in also rein gar nichts mit der realen (deutschen) Kultusbürokratie gemein

(jede gegenteilige Behauptung wäre eine bösartige und justiziable Unterstellung!),

sondern das Bild der Kultusbürokratie in entstammt einzig und allein der kranken Phantasie Rowlings.

Und deshalb

(dass uns "sowas" erspart wurde):

 

Weil das aber eben meilenweit von aller Realität entfernt ist, darf (kann) man auch nicht so mit der realen Kultusbürokratie umspringen:

 


Aus dem Film :

 


Da die Bürokratie Ausführungsorgan der demokratisch gewählten Regierung ist, sollte man alle Kritiker der Bürokratie als Staatsfeinde ansehen und schon die leiseste Kritik an der Bürokratie gnadenlos als Insurrektion verfolgen.

Überhaupt

(ich wäre da für eine Image-Kampagne a la "Bürokratie ist sexy!"),

(überflüssig ist immer nur die Bürokratie im jeweils eigenen Fachgebiet)!



(Juli 2011)