die Kopiensintflut

Vorweg ein kleines nostalgisches Schmankerl: zu "meiner" Zeit

(als ich noch schön & jung war)

gab's in Schulen noch keine Fotokopien, sondern wurde alles mit Spiritus-Matrizen mit diesem verführerischen Duft

(der mir als meine "Madeleine" noch heute in der Nase liegt)

vervielfältigt ("hektographiert"):

(unfassbar: damals - also im tiefen Mittelalter - gab's noch Handschrift!)


  Das Wichtigste an all den Kopien ist, dass sie gelocht sind

(die Schüler schimpfen schon, wenn der Lehrer das nicht vorweg getan hat),


damit man sie abheften kann, denn:

"Was man schwarz auf weiß besitzt,
 kann man getrost nach Hause tragen."

Bei den Kopienstapeln

(Info-Texte und Arbeitsblätter),

die mein Sohn aus der Schule anschleppt, scheint es mir schier unglaublich,

 

(ein ordentliches und klar strukturiertes Arbeitsblatt könnte hingegen z.B. so aussehen:


),

Unter "Müll" verstehe ich dabei auch für Schüler völlig unverständliche Wissenschafts- und Wikipediatexte.

Merke!: Wikipedia-Texte zu wissenschaftlichen Themen sind eben wissenschaftliche Texte, setzen also schon erhebliches Vorwissen voraus - und sind somit in der Regel völlig ungeeignet für Schüler.

(Vgl. .)

Es gibt aber anscheinend kaum Lehrer, die solche Texte mal pädagogisch aufbereiten, sondern da wird

(u.a. - wodurch es immerhin verständlich wird - aufgrund von Arbeitsüberlastung)

nur fremdes Zeugs übernommen

(und sowieso schreiben die meisten Lehrer nie etwas selbst - während Schüler das andauernd müssen).


Sieht man mal vom eben gezeigten Fall einer

(zu verbalisierenden!)

Bildgeschichte ab, so bestehen die Info- und Arbeitsblätter fast durchgehend aus Texten, d.h. der Unterricht in fast allen Schuldächern ist durchgehend rein verbal:

so hat es beispielsweise der Biologie(!)lehrer der Tochter von Freunden geschafft, noch nie in seinem inzwischen auch schon halbjährigen Unterricht ein Modell oder gar ein "echtes" Lebewesen mitgebracht oder auch nur einen Film über solche Lebewesen gezeigt zu haben: da ist die Wissenschaft vom Leben einfach tot bzw. da wird das Leben ermordet.


Warum halten sich solche phantasielosen Lehrer der Einfachheit halber nicht an die Schulbücher, die ja immerhin hübsch ordentlich und inzwischen auch bunt sind

(von denen ich ansonsten aber auch nicht viel halte; vgl. )?


Wenn man all die Papierkopien durch elektronische Texte ersetzt, werden zwar


Berge an Papier

gespart

(und wird das halbe Amazonasbecken gerettet, aber eben auch mehr Strom verbraucht),

ändert sich aber nichts an der Sintflut - und der oft miserablen pädagogischen Qualität der Texte.