Lehrer können nicht denken
(Lehrerschelte 2. Teil)

Bild

vgl. auch Bild

Alle nur denkbaren Relativierungen gleich vorweg:

(Ein Freund klagte mal, dass er in seinem Beruf [Bank- und Computergewerbe] auch nur "von Blödheit ummauert" sei; und mein Bruder sagte während seines Studiums mal, er sei der einzige intelligente Maschinenbauer, nämlich der einzige, der während der Vorlesungen keine Bildzeitung lese.
Ich habe also umgekehrt auch keine Ahnung, ob unter LehrerInneN

[wegen der Verbeamtung?]

besonders viele "Pfostenmenschen" sind

[vgl. Bild ].)

(es sind eben nicht alle - wie ich es ohne Verdienst u.a. bin - Deutschlehrer, und selbst Deutschlehrer kriegen's oft nicht aufs Papier).

(denn selbstverständlich zähle ich mich kackendreist selbst zu den Ausnahmen :-).


Nicht (selbstständig) denken, d.h. vor allem

Vor allem fehlen andauernd

(beispielsweise für die Auswahl von Aufgaben und Methoden; bzw. solche Begründungen bleiben oftmals nichtssagend, nämlich etwa, wenn von einem Arbeitsblatt nur gesagt wird, dass es "gut strukturiert" sei),

Kommt hinzu, dass die allermeisten einschlägigen Veröffentlichungen, aber auch viele Reden nur "Hochglanzprospekte" sind, d.h. die ganz normalen (!) Probleme des ganz normalen (!) Unterrichts werden nie benannt bzw. zugegeben

(ganz zu schweigen von Problemen in wirklich schwierigen Klassen).

Man scheint eine Heidenangst davor zu haben, diese ganz normalen Probleme zuzugeben und dann von besserwisserischen KollegInneN oder gar Vorgesetzten schief angemacht zu werden.

(Ist diese Angst vielleicht einer der Hauptgründe dafür, dass das eventuell durchaus vorhandene [differenziert-selbstständige] Denken dann doch nicht artikuliert wird?)

Da lobe ich mir jenen Kollegen, der öffentlich (und enorm mutig!) eingestand, dass sein Versuch, in einer Klasse "selbstreguliertes" Lernen einzuführen, zu Beschwerden der SchülerInnen und Eltern bei der Klassen- und Schulleitung geführt habe, und der sogar (öffentlich) zugab, selbst Fehler gemacht zu haben.


Schon gar nicht denken können (über das rein Fachliche hinaus) die meisten MathelehrerInnen.


PS: Woher sollen LehrerInnen denn auch das Denken haben?:
  • "Viele Gymnasiallehrer sind während des Studiums nicht einmal mit den elementarsten jugend- oder lernpsychologischen Erkenntnissen in Berührung gekommen. Angehende Pädagogen [...]  lernten kaum etwas über das Lernen, schon gar nichts über »metakognitive Prozesse« , also über das Lernen des Lernens, die Dynamik von Gruppen oder darüber, wie Kinder zum Selberlernen anzuregen sind. In ihrer Hilflosigkeit machten Lehrer das Fachwissen zur Prothese. Sie schützten sich gegen Schüler durch möglichst viel vor ihnen aufgehäuften Stoff."
    (zitiert nach Bild )

  • Und das Referendariat in seiner derzeitigen Form ist am allerwenigsten geeignet, dieses Denken zu vermitteln.