" » 'Lernstandserhebungen' « " werden abgeschafft
Vorweg: " » 'Lernstandserhebungen' « "
ist wie " » 'Sprachstandfeststellung' « " und " » 'Feststellungsprüfung' « " ein derart grausiger Bürokratenjargon, dass solch ein Wort - wenn überhaupt - nur durch massenhaft Anführungszeichen halbwegs erträglich wird.
(Kann eigentlich sinnvoll sein, was solch einen schaurigen Namen hat?)
Wie jetzt (4/08) aus gewöhnlich gut (?) unterrichteter Quelle verlautet, werden in NRW die G8-SchülerInnen
nicht mehr an den sogenannten " » 'Lernstandserhebungen' « " teilnehmen müssen.
Woll´n wa wettn, dass das als der neueste pädagogische Schrei ausgegeben wird
("ohne " » 'Lernstandserhebungen' « " ist sogar noch besser als mit"),
statt dass "man" (endlich mal!) zugibt, dass man (mal wieder!) in typischer Gigantomanie einen Bock geschossen hat?
Es geht doch nichts über eine hübsche Gerüchteküche
inzwischen wird sogar gemunkelt, dass in Bayern "G8" wieder abgeschafft werde.
"Allgemeines Kopfschütteln
Nordrhein-Westfalen streitet über Noten für Betragen
DÜSSELDORF, 15. Mai.
Ein Eigentor, das zu Lasten der Schüler geht, hat die SPD im nordrhein-westfälischen Landtag geschossen. In einem. Eilantrag hatten die Genossen gefordert, die sogenannten sechs Kopfnoten, die das Sozialverhalten bewerten, wenigstens für die Abschlusszeugnisse wieder abzuschaffen. Dieser Antrag wurde erwartungsgemäß von der Regierungsmehrheit abgewiesen, well die Regierung der Opposition nicht das politische Handeln überlassen wollte. So ist Politik, Das wissen auch die SPD-Abgeordneten aus eigener Erfahrung. Nun haben sie aber mit ihrem eiligen Antrag eine Lösung zugunsten der Schüler verhindert.
Es waren nämlich hängst Bemühungen im Gange, die Kopfnoten für die Abschlusszeugnisse auszusetzen. In einem Jahr nämlich sollen die Erfahrungen mit den Kopfnoten überprüft werden, was heute evaluieren heißt. Schon, jetzt scheint in der CDU-Fraktion die Meinung weit verbreitet zu sein, dass zwei Noten zum Sozialverhalten durchaus genügen. Dann wären die Schulabgänger dieses Jahres die ersten und einzigen, die ihr Leben lang sechs Sozialnoten auf ihren Zeugnissen mitschleppten. Das gibt es in keinem anderen Bundesland und das könnte sich als Nachteil bei der Stellensuche erweisen.
Schulministerin Sommer will aber nichts tun, was den Schülern schadet, so beteuert sie unablässig. Sie soll schon nah daran gewesen sein, diesmal auf die Kopfnoten zu verzichten, und habe nur noch auf das Kopfnicken des Ministerpräsidenten gewartet. Der zögert noch. Der parlamentarische Weg ist zwar jetzt verschlossen, aber auf dem Weg der Verordnung ist noch alles möglich. Noch sind die Zeugnisse nicht geschrieben.
(FAZ vom 16.Mai 2008)