eine bundeseinheitliche Schulpolitik
oder
alles richtig und alles falsch

Vgl auch

Da wird andauernd eine neue schulpolitische Sau durchs Land getrieben, und derzeit (2010) sieht man die Lösung aller (!) Probleme urplötzlich gebetsmühlenartig in einer bundeseinheitlichen Schulpolitik.

Während der Titel des Hefts

("Schluss mit dem [als Faktum vorausgesetzten] Schul-Chaos!")

noch nur das Problem beklagt und zu seiner geradezu revolutionären Beseitigung aufruft (!)

 ,

deutet der Untertitel

("Ein Plädoyer für ein einheitliches Schulsystem")

sehr offen und auch mehrdeutig seine Lösung an:

  1. ist mit "einheitliches Schulsystem" die sogenannte Gemeinschaftsschule statt der bisherigen Dreiteilung "Haupt-/Realschule, Gymnasium (Gesamtschule)" gemeint oder

  2. eine bundesweite Vereinheitlichung des gesamten Schulsystems - und wie sollte diese aussehen?

Erst der eigentliche (Leit-)Artikel stellt dann klar, dass 2. gemeint ist:

(vgl. sonstige

abgrundtiefe

Bosheiten & Verschwörungen à la

nebenbei

[um mal völlig unsachlich den Oberlehrer und Sprachkritikaster raushängen zu lassen]

heißt es natürlich "Abgrund an [Föderalismus]" und nicht "Abgrund von")

Als Lösung des Problems wird also im eigentlichen Artikel gleich zu Anfang die bundesweite Vereinheitlichung des Schulsystems bzw. die Abschaffung des Föderalismus zumindest in der Schulpolitik klargestellt.

Der Autor zeigt dann im eigentlichen (Leit-)Artikel

  1. viele (Teil-)Probleme,

  2. länderspezifische Lösungsversuche dafür und

  3. deren umfassendes Scheitern.

Statt nun aber den einzig logischen Schluss zu ziehen, dass Kulturbürokratien

(egal, ob auf Landes- oder Bundesebene)

das Grundübel sind, tritt der Autor die Flucht nach vorne an - und fordert eine schulpolitische Bundesbürokratie, will also den Teufel mit Beelzebub austreiben.

Der Autor beschreibt also die Grundübel allesamt durchaus RICHTIG - und zieht daraus "nur" den völlig FALSCHEN Schluss: mit einer schulpolitischen Bundesbürokratie würde doch nur der Landesbock zum Bundesgärtner gemacht

(und wollen wir wetten: es würde nur die derzeitige beispielsweise düsseldorfer Garde

[die ja nicht komplett fristlos entlassen werden kann]

nach Berlin umziehen - und weitermachen wie gehabt).

Vgl. die Fortsetzung Bild .