ist auch nicht (viel) besser

Selbstverständlich ist es ein Segen, dass die letzte (CDU-)Kultusministerin "Püppi" Sommer nicht mehr in Amt und Ehren ist, aber letztlich ist es ja eh egal, wer gerade KultusministerIn ist

(sich diesen Job antut),

denn Kultusminister kommen und gehen, aber die Kultusbürokratie bleibt - und muss ihre Existenz rechtfertigen.

Immerhin scheint jetzt unter der neuen rot-grünen Landesregierung doch einiges besser zu werden:

       (das sind immer die anderen: ideologisch)

verblendet als Schwarz-Gelb und lässt der Basis (Städten, Schulen) mehr Freiheiten

     (und sei's einfach nur, weil sie keine Mehrheit im Landtag hat und daher auf Kompromisse angewiesen ist)


(, 22.9.10)

Und doch macht sie, wie dieser Artikel zeigt, wieder die schönen alten Kardinalfehler:

  1. werden Entscheidungen wie gehabt übers Knie gebrochen

  ("bis Ende November", also innerhalb von nur zwei Monaten - und am besten sowieso mit Gültigkeit ab gestern),
  1. macht man aus einer schlichten Rückkehr zum Alten einen "Schulversuch"

  (und es ist beim besten Willen nicht einzusehen, weshalb daran nur eine verschwindende Minderheit, nämlich 10 %, teilnehmen dürfen; überhaupt: wäre man doch vor einigen Jahren auf die Idee gekommen, die Schulzeitverkürzung in einem 10-%-Schulversuch auszuprobieren, um die Probleme abschätzen zu können!),
  1. können Schulen nicht einfach (!) zu G9 zurückkehren, sondern muss das - man rate mal, von wem: - von der Kultusbürokratie genehmigt werden.


Wenige Tage später (am 4.11.10) wieder in den Westfälischen Nachrichten:

Statt also das überhastete Vorgehen bei der seinerzeitigen Einführung des Blödsinns zu kritisieren, wird jetzt das bei der Abschaffung eben dieses Blödsinns kritisiert.

Kommt hinzu, dass die "Experten"

(???; vorneweg natürlich die Unternehmensverbände :-)

die Kopfnoten keineswegs gänzlich abschaffen, sondern nur durch "eine [vermutlich noch umständlichere] Bewertung im Rahmen eines allgemeinen Kriterienkatalogs" ersetzen, also Teufel mit Beelzebub austreiben wollen.

Am schlimmsten ist aber, dass da sogar LehrerInnen mitziehen

(u.a. die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft [GEW], auf die ich schon seit einiger Zeit pfeife, weil sie sowieso jeden modischen mainstream mitmacht; und der reaktionäre "Philologenverband" ja sowieso).

Es ist nämlich eine Illusion zu meinen, dass wenigstens die LehrerInnen sich gegen all den modischen (gefährlichen!) Schwachsinn einig seien. Ganz im Gegenteil:


Allerdings muss dringend ergänzt werden, dass die Möglichkeit der Rückkehr zur längeren Schulzeit (G9) ja keineswegs die simple Wiederbelebung des guten Alten ist, sondern

(weit über das blödsinnige Genehmigungsverfahren und die 10-%-Regelung hinaus, nämlich auch inhaltlich)

derart verkompliziert wurde, dass den Kollegien kaum eine andere Wahl als die verkürzte Schulzeit (G8) bleibt - was man wohl Pseudodemokratie bzw. eine Mogelpackung nennt.

Und deshalb habe ich ja sogar Verständnis für all die Schulen, die nun doch

(höchst widerwillig, weil sie nur die Wahl zwischen Pest und Cholera haben)

bei G8 bleiben:


(, 19.11.2010)