für die Lehrer der !


Gibt's was Erbärmlicheres
als Lametta?

Vormerkungen
Hauptteil


Vorbemerkungen

Ich hacke in meinen Texten ja (allzu?) oft auf dem üblichen Schulunterricht und dem gängigen Schulsystem herum. Da wird‘s Zeit, auch mal Positives zu erwähnen:

  1. und ganz allgemein, die zigtausend Lehrer, die

(was immer noch die wichtigste Voraussetzung für den Lehrerberuf ist!),

(oft bis an die Grenzen ihrer Belastungsfähigkeit - und darüber hinaus)

im Rahmen des Schulsystems

(und teilweise auch durch stillschweigende Überschreitung der durch dieses gesetzten Grenzen)

fachlich, methodisch und didaktisch hervorragenden Unterricht machen.

Es wäre an der Zeit, für sie ein Denkmal

zu errichten

(und zwar insbesondere für jene Lehrer, die sich an Schulen in sozialen Brennpunkten abrackern; wobei z.B. Blankenese oder der Prenzlauer Berg auch soziale Brennpunkt [anderer Art] sind;

und dann bräuchten wir noch ein Denkmal des unbekannten Installateurs, Verwaltungsangestellten … oder einfach eine „Dankbarkeitskultur“).

  1. vermutlich sehr seltene und unerreichbare pädagogische Genies:

[…]

Auf die Frage, nach den Gründen für seinen Erfolg antwortet […] [Escalante]:

“The key to my success with youngsters is very simple and a time-honored tradition: hard work for teacher and student alike.”

„Der Schlüssel [für meinen Erfolg mit den jungen Menschen] ist sehr einfach und hat eine lange Tradition: harte Arbeit, sowohl für den Lehrer als auch den Schüler.“

[…]“


(Quelle: )

Dieser Film ist aber, was man heute ein „biopic“ nennt: da man keine Original-Filmaufnahmen von Lehr- und Lernprozess an der an der Garfield High School in East Los Angeles hatte

(und heute kaum jemand mehr liest, sondern den funktionalen Analphabeten alles bebildert werden muss?),

hat man alles mehr oder weniger frei (fiktiv) mit Schauspielern nachgestellt. 

Der Film heißt auch in der deutsch synchronisierten Version „Stand and deliver“

(wobei ich erst an gedacht habe).

Allerdings war mir erst nicht klar, was „Stand and deliver“ eigentlich bedeutet: „Sei standhaft und liefere [Schulleistung]?“

Erst als ich merkte, dass „Stand and deliver“ eine fest gefügte Redewendung ist , habe ich dann auch die Bedeutung gefunden:

"[»Stand and deliver was« said in the past by highwaymen [Straßenräuber im Wilden Westen] when they stopped a carriage (= a vehicle pulled by horses) on a road to demand objects of value from the travellers"
(Quelle: )

Auf Deutsch bedeutet dass so etwa, dass die Kutsche anhalten und alles Wertvolle abgegeben werden soll; eine Forderung, der durch vorgehaltene Waffe freundlich Nachdruck verliehen wird

(aber wie soll ein deutscher Kinobesucher auf diese Bedeutung kommen?):

Im Hinblick auf die Schule könnte das bedeuten: in der unumgänglichen staatlichen Abschlussprüfung (= vorgehaltene Waffe) hat man Leistung zu liefern!

(Nicht im Hinblick auf , sondern allgemein gesagt: da mag der Vorunterricht noch so spannend oder [wegen der staatlichen Prüfungsvorgaben] noch so langweilig oder gar abstoßend gewesen sein.)

"unerreichbare pädagogische Genies" (s.o.) kann ja doch eine feine Ausrede sein:

"die waren so überragend, dass

(Noch schlauer: man glaubt Flexners und Escalantes Erfolge einfach nicht: "was nicht wahr sein darf, das nicht wahr sein kann".)

Dabei würde es sich doch lohnen, sich mal genauer anzuschauen, wie Flexner und Escalante gearbeitet haben, und da immerhin die eine oder andere gute Idee zu klauen. 


Hauptteil

Der Film ist hingegen ein Dokumentarfilm, d.h. für ihn wurde die non-fiktionale Wirklichkeit mit den realen Personen,

(also ohne Schauspieler)

an der “berlin rebel high school“ dar-, also nicht nachgestellt.

(„nicht nachgestellt“ bedeutet, dass der Film in „Echtzeit“ zeigt, was gerade dann, wenn die Kamera da ist, passiert.

Dennoch filmt auch ein Dokumentarfilm natürlich nicht völlig objektiv ab::

Der Filmtitel ist natürlich

(zumindest auf den ersten Blick)

spitzendämlich:

  1. : warum Englisch, wenn‘s auch deutsch geht?!:

(was sich allerdings nur halb so sexy anhört);

  1. : die in dem Film gezeigten Schüler waren

(vorher an anderen Schulen)

nicht Rebellen im Sinne von

„Die Ausdrücke Rebell (von lat. rebellis, ‚aufständisch‘) und Aufständischer bezeichnen jemanden, der an einem individuellen oder kollektiven Aufstand (Rebellion) beteiligt ist oder diesen in Gang zu setzen versucht.“
(Quelle: ),

oder wenn doch, dann höchstens im individuellen Sinn

(also von Anfang an zum Scheitern verurteilt?).

Das Wort „Rebell“ ist mir zu romantisch heldenhaft oder fallweise zu brutal, weil es mich an , , oder mörderische Privatarmeen irgendwelcher Warlords denken lässt

(die wohl eher Terroristen sind).

Vielmehr waren die Schüler der aus verschiedenen Gründen

(Langeweile, Faulheit, Mobbing, Schwierigkeiten mit den autoritären Strukturen des üblichen Schulsystems …),

was oft schlicht und einfach „Schulversager“ genannt wird.

Und doch gibt es einen guten Grund für den Filmtitel : die gemeinte Schule heißt in Wirklichkeit schnöde , und wer würde schon freiwillig in einen Film mit dem sterbenslangweiligen Titel gehen?!

(Nebenbei: der Film-Untertitel „Nur das Ziel ist im Weg“

[also eine Abwandlung des ausgelutschten angeblichen Konfuzius-Bonmots „Der Weg ist das Ziel“]

ist [gelinde gesagt] wenig hilfreich: