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Es ist doch schier unglaublich: da arbeiten LehrerInnen (in NRW) zwischen 25,5 und 28 Stunden pro Woche, wobei jede dieser "Stunden" auch nur 45 Minuten lang ist

(25,5 • ¾ =  19,125 ; 28 • ¾ =  21),

und jetzt wollen sie kackendreist sogar noch weniger arbeiten - während in der "freien Wirtschaft" längst die 48,5-Stunden-Woche die Regel ist.

Nun könnte man ja noch vordergründig zwischen "unterrichten" und "arbeiten" unterscheiden, aber die allermeisten LehrerInnen tun ja nach der Unterrichtszeit rein gar nichts mehr, sondern bevölkern dann die Baumärkte.

Vgl. Bild .


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(, 24.11.07)

(Nebenbei: die Forderung nach einer Anwesenheitspflicht halte ich nur für ein populistisches Einknicken ggb. Vorurteilen. Vgl. Bild . Bzw. sinnvoll wäre solch eine Anwesenheitspflicht nur, wenn


Nun stammt die Forderung nach Verkürzung der Unterrichtszeit ja nur von der "Gewerkschaft Bildung und Erziehung (VBE)", ist sie also völlig utopisch, denn seit wann wird in der Bildungspolitik auf LehrerInnen gehört?:

Bild "[Es wäre] Eine kleine Sensation: Ein Lehrer, den man fragt, was er vom Bildungswesen hält. Wow."

Und utopisch ist der Vorschlag der VBE ja vor allem aus finanziellen Gründen - wenn man auch

(selbstverständlich nur ganz leise und verschämt)

mal denken könnte:

"Wir wundern uns, warum wir bei Pisa so hintendran sind. Dabei gibt es ein ganz einfaches Mittel, bei Pisa vorne zu sein: Nicht mehr ein Lehrer auf dreißig Schüler, sondern ein Lehrer auf fünfzehn Schüler [und weniger Unterrichtstunden pro LehrerIn]. Wenn Sie sich die Skandinavier anschauen, dann besteht deren Erfolgsgeheimnis in kleinen Klassen. [...] Ich sage nicht, dass Geld allein Geist produziert. Aber man muss da einfach Ressourcen reinpumpen."
(Ernst-Wilhelm Händler; rote Ergänzung von mir, H.St.)


Natürlich gibt es auch im Lehrerberuf schwarze Schafe, die nach der eigentlichen Unterrichtszeit keinen beruflichen Handschlag mehr tun.

Aber wie schon in Bild gezeigt, muss ja nichtmal das schlecht sein.


Ansonsten aber gilt ganz simpel:

dass jedeR VollzeitlehrerIn 25, 28 oder sogar noch mehr Unterrichtsstunden pro Woche unterrichten muss, ist unverantwortlich bis geradezu absurd: Stunden in solcher Zahl kann man beim besten Willen nicht umfassend und kreativ vor- und nachbereiten

(und dementsprechend sind in Lehrerarbeitszeitmodellen zur Vorbereitung einer Stunde oftmals nur wenige Minuten vorgesehen).

Ein Lehrer, der sowas sagt, ist nicht automatisch faul, sondern er muss so sprechen, wenn ihm verantwortlicher Unterricht wichtig ist.

(Ich würde ja sowieso dazu neigen, bei halber Stundenzahl dennoch genauso viel zu arbeiten, also jede Einzelstunde doppelt so gut vorzubereiten.)

Und jeder (!), der

  • die Unterrichtszeit pro LehrerIn auch nur beibehalten
  • oder sie sogar (immer populär) erhöhen will
  • bzw. den LehrerInnen mehr und mehr Zusatzbeschäftigungen aufbürdet

(Formalia, zentrale Prüfungen ...),

betreibt damit direkt die Verschlechterung des Unterrichts oder zumindest doch die Beibehaltung der schlechten Zustände.


Einer Freundin ist jüngst aufgefallen, dass in ihrem Kollegium sämtliche DeutschlehrerInnen eine Stellenreduzierung

(samt Lohn- und Renteneinbußen)

haben, weil sie nicht mal die leidige Nachbereitung, sprich Bild , schaffen (ertragen)

(geschweige denn - was viel sinnvoller wäre - eine gründliche Vorbereitung des Unterrichts).