zwischen  allen Stühlen

Vgl. auch

Vorweg: ich mag ja selbst nicht jene Mischung aus Arroganz & Larmoyanz, die sich in "zwischen allen Stühlen" ausdrückt, und der selbsternannte "Prophet, der im eigenen Land wenig gilt"

(und - obwohl das Gegenteil unterstellt wird - woanders erst recht nichts),

ist ja oftmals nur im schlechtesten Fall ein Fanatiker, im (für andere) besten Fall ein Sonderling.

Nach langjährigem

Barrikadenkampf

für die Verbesserung des Unterrichts ist es nunmehr an der Zeit, mal ein Resümee zu ziehen:

es kommt mir tatsächlich so vor, dass ich zwischen "allen" Stühlen sitze

(und ich hab's grenzenlos satt, da immer windelweich-verbindlich zu vermitteln).

Dabei würde ich "die Stühle" folgendermaßen definieren:

• Auf Stuhl 1 sitzen all die Kultusbürokraten und "Bildungsexperten", die davon leben,
  • einerseits die Lage so schwarz wie möglich zu malen,
  • andererseits aber in rasantem Aktionismus eine Weltneuheit nach der anderen durchzuziehen.
• Auf Stuhl 2 sitzen all jene strubbelnaiven LehrerInnen, die all diese "Weltneuheiten" dufte finden

("die da oben sind ja wohl nicht ohne guten Grund dahin gekommen und werden sich wohl was dabei gedacht haben"),

und stante pede umsetzen

(und überhaupt auf jede Neuerung und   reflexartig abfahren).

• Auf Stuhl 3 sitzen all jene "reform"resistenten LehrerInnen (insbesondere MathematikerInnen), die sich eher als (verhinderte) Doktoren denn als - pfui Deibel! - Pädagogen und dementsprechend keinerlei Notwendigkeit sehen, überhaupt irgendwas zu ändern, ja, für die bereits alles hyperkorrekt läuft (mathematische Exaktheit) bzw. denen Schule sowieso nicht hart genug sein kann (der Freie-Wirtschafts-Komplex).

(Vgl. ) 

• Auf Stuhl 4 sitzen alle (manchmal durchaus mit gutem Grund) komplett resignierten LehrerInnen.

Und dann gibt es noch einige Einzelkämpfer bzw. Graswurzelgruppen (mit höchstens drei Leuten), die versuchen, realistisch, engagiert und optimistisch zu bleiben: