es gibt tatsächlich eine andere Mathematik
Natürlich war mir Prof. Günter Ziegler schon seit Längerem
(u.a. durch seine populärwissenschaftlichen Mathematikbücher )
bekannt:
"[...] seit 2011 ist er als Professor für
Mathematik an der FU Berlin tätig.
Von 1993 bis 2000 war Ziegler als Dozent des DFG-Graduiertenkollegs
„Algorithmische Diskrete Mathematik“ und zwischen 2000 und 2005 als Dozent
des europäischen Graduiertenkollegs „Combinatorics, Geometry, and
Computation“ tätig. In dieser Zeit, im Jahre 2001, erhielt er den
höchstdotierten deutschen Wissenschaftspreis, den
Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis. Seit 2006 ist Ziegler Sprecher des
Graduiertenkollegs „Methods for Discrete Structures“. 2006 und 2007 war er
Sprecher der Graduiertenschule Berlin Mathematical School, seitdem ist er
stellvertretender Sprecher. Er ist außerdem Mitglied des
DFG-Forschungszentrums Matheon und der Deutschen Akademie der
Technikwissenschaften (Acatech).
[...]
Ziegler arbeitet an Problemen der diskreten Mathematik, insbesondere der
diskreten Geometrie und der Topologie von diskreten Strukturen, sowie zu
Fragen der linearen und diskreten Optimierung.
Von 1997 bis 2000 war Ziegler Mitglied des Vorstands der Deutschen
Mathematiker-Vereinigung (DMV) und Herausgeber der Mitteilungen der DMV.
Er war von 2006 bis 2008 Präsident der Deutschen Mathematiker-Vereinigung
und 2008 in koordinierender Funktion mit der Ausgestaltung des
Wissenschaftsjahrs der Mathematik betraut."
(Quelle:
)
Jüngst (im November 2015) hatte ich das Glück, Ziegler "life" im "Kolloquium zur Geschichte und Didaktik der Mathematik" an der Uni Münster zu erleben, und zwar bei einem Vortrag zum erstmal arg hochtrabenden Thema "Was ist Mathematik?".
Bei diesem Vortrag betonte Ziegler
(der sich ja sonst mit arg abstrakter Mathematik an der vordersten Front der derzeitigen Mathematik beschäftigt)
immer wieder, wie sehr er in Bildern denke - und dass er ein sehr haptischer Mensch sei.
Also
Damit ist er mir natürlich ein willkommener Gewährsmann!
(Nebenbei: ich bin mir sicher, dass
[wie vielen großen Mathematikern]
umgekehrt überhaupt erst sein anschaulich-einfacher Zugang zur Mathematik seine wissenschaftlichen Leistungen ermöglicht hat:
"Jeder Idiot kann die Dinge kompliziert machen. Das Geniale ist, sie zu vereinfachen." [Albert Einstein])
In seiner münsteraner Vorlesung unterteilte Ziegler die Mathematik grob in
(mangels einer Mitschrift in meinen eigenen Worten und mit meinen eigenen Ergänzungen)
(also das, was jemand an Mathematik braucht, der nicht gerade Mathematiker, Naturwissenschaftler oder Techniker ist; und das ist reichlich wenig);
(auf Nachfrage packte Ziegler hierhin auch das, was einem Mathematiker die eigentliche Freude macht, nämlich z.B. das Erkennen von Mustern, Beweise usw.; also etwa so, wie auch das Komponieren einer Symphonie Kultur ist; Mathematik
(sei's in der "reinen", sei's in der angewandten Mathematik).
Und alle drei "Dimensionen" seien insbesondere Lehramtsstudenten und dann auch Schülern zu vermitteln
(ansatzweise gehe das durchaus auch bei 3., also der "vordersten Front"; vgl. etwa ).
Um nun endlich (!!!) die Lehrerausbildung im Sinne der drei "Dimensionen" zu verändern, hat Ziegler zusammen mit Moritz W. Schmitt das Projekt "Panorama der Mathematik" entwickelt:
(Quelle: ;
vgl. auch die
DVD-Box
)
Daran gefällt mir auch der innermathematische Teil "II Konzepte": dass da nämlich endlich mal explizit die zentralen mathematischen "Ideen" verhandelt werden
(die ich allerdings noch um mindestens drei explizite "Meta-Themen" ergänzen würde:
PS: |