Bücher des Jahres 2011
 

Sabine Czerny: Was wir unseren Kindern in der Schule antun; ...und wie wir das ändern können; Südwest Verlag

  "Etwas ist faul an unseren Schulen, etwas läuft ganz und gar nicht rund in unzähligen Klassen. Wie kann es sonst sein, dass schon kleine Kinder die Lust am Lernen verlieren, dass sich Eltern und Lehrer vollkommen ohnmächtig fühlen, dass eine Sortierung in Haupt-, Real- oder Gymnasialschüler wichtiger ist als die individuelle Förderung eines jeden Kindes?
Doch wer ist schuld an der aktuellen Schulmisere? Die Lehrerin Sabine Czerny ist überzeugt: Es sind nicht die ehrgeizigen Eltern, die eigentlich nur das Beste für ihre Kinder wollen. Und auch nicht die Lehrer, die sich zwischen Bildungs- und Sortierauftrag komplett aufreiben. Und schon gar nicht die Schüler. Die Schuld liegt eindeutig bei unserem Schulsystem. Einem System, das sich unerbittlich und bürokratisch über das Wohl der Kinder stellt."
(Quelle:  )

Um aber nicht nur dem praktischerweise hübsch unpersönlichen "System" die Schuld zu geben

[oder - vgl. das "wir" im gefährlich pauschalen Buchtitel - "uns allen", also niemandem]:

"schuld" sind auch all diejenigen Menschen, die
      • aus Zynismus, Überzeugung, Phantasie- oder schlicht sträflicher Ahnungslosigkeit an das derzeitige Schulsystem "glauben" oder es sogar forcieren,
      • es (und sei's murrend) eben doch für "die beste aller möglichen [Schul-]Welten" halten,
      • in der Schulbürokratie
(der Krankheit, die sie vorgibt zu heilen)
mitarbeiten,
  • so naiv sind, sie von innen verbessern zu wollen, und daran zerbrechen werden
  • oder auch nur an ihre Notwendigkeit und Kriterien glauben,
  • den pädagogischen Antichristen "Quantifizierung" anbeten

(... woraus ja keineswegs folgt, dass man mit dem Kopf durch die Wand gegen das System sein muss; sondern

  • einerseits muss man muss 

               [auf dem altbekannten "Marsch durch die Institutionen"]

           "mitschwimmen",

  • andererseits aber
    • darf man niemals so tief sinken, den ganzen Quatsch auch noch zu glauben,
  • muss man immer nach den Lücken des Gesetzes suchen

              [vgl. Bild ]

  • und sollte keine schlafenden bürokratischen Hunde wecken).
Reinhard Stähling, Barbara Wenders: Ungehorsam im Schuldienst; Der praktische Weg zu einer Schule für alle; Schneider Verlag Hohengehren

  "»Dies ist kein Bericht über den Ungehorsam von Lehrerinnen und Lehrern. Es ist ein Bericht über den Respekt für die Interessen und Bedürfnisse der Kinder. Von der Achtung ihrer Rechte. Vom Gehorsam gegen die eigenen Ideale. Und vom Mut.« Gerhard Sennlaub 
[...] »Es geht doch« sollten Lehrer/innen ihren Leitern zurufen wenn es um die dringend notwendigen Veränderungen/Reformen an Schulen geht. 
Vorsicht. Gesundheitsgefährdend für alle Schulverwalter die hechelnd jedem Trend wie z.B Orientierungs/Vergleichtsarbeiten, der Testeritis oder der Kritik von der Schulinspektion hinterherlaufen."
(Quelle:  )