warum ich ja doch gerne

in den Himmel käme

Siehe auch .

“Heaven (Heaven) is a place
A place where nothing
Nothing ever happens“
(Talking Heads)

Wer liest denn heute noch Dantes „Divina Comedia“?
Und wenn doch, dann das „Inferno“
(da gibt‘s wenigstens action),
aber sicherlich nicht das schnarchlangweilige „Paradiso“.

In einer Beziehung wäre es ja doch schön, wenn ich in den Himmel käme:


lieben Gott

(vielleicht im Gespräch bei dem einen oder anderen gepflegten )

fragen;


Petrus

zu fragen;

  Erste (oberste) Hierarchie
  • Seraphim
  • Cherubim
  • Throne
Zweite Hierarchie
  • Herrschaften
  • Mächte
  • Gewalten
Dritte Hierarchie
  • Fürsten
  • Erzengel (Michael, Gabriel, Raphael und Uriel)
  • Engel
 

fragen

(solange er nicht so vergeistigt ist wie ) :

  • wie der Kosmos
    • vom ganz Kleinen (subatomaren Teilchen, Quanten, Genen)
    • bis zum ganz Großen (Kosmos)

funktioniert, was also

(welch maßloser Anspruch!)

"die Welt im Innersten zusammenhält" und die einzig wahren Naturgesetze sind; 

  • wie die Naturgeschichte
    • vom Urknall (?, und vorher?)
    • bis heute

aussah und

    • von heute
    • bis zum Ende (?) aller Zeiten

aussehen wird;

  • ob es in der Natur

(wie die Quantentheorie nahelegt)

echten Zufall gibt - und Gott somit auch nicht allwissend ist;

  • ob es
    • andere "Kräfte" in der Natur gibt als die bislang bekannten

(starke und schwache / elektromagnetische Kraft, Gravitation)

    • oder sogar nur eine einzige Kraft ;
  • was an den wichtigsten derzeitigen naturwissenschaftlichen Theorien
(Relativitätstheorie, Quantentheorie, Genetik, Evolutionstheorie)

dran ist, d.h.

    • inwieweit sie die Welt (nicht) treffend beschreiben,
    • wo sie ergänzt oder gar (wie?) überwunden werden müssen,
    • wo "esoterische" Traditionen teilweise recht haben;
  • ob die Mathematik wirklich die Sprache der Natur ist und diese zumindest weitgehend richtig beschreibt, oder ob die Natur nach einer anderen (welcher?) Logik "konstruiert" ist
(vgl. "Auch wenn ich es für unwahrscheinlich halte, ziehe ich die Möglichkeit in Betracht, dass außerirdische Besucher, denen wir irgendwann in der Zukunft stolz unsere Gleichungen zeigen, nur höflich lächeln und uns sagen, sie hätten ebenfalls mit der Mathematik angefangen, dann aber die wahre Sprache der Realität entdeckt."
[Brian Greene])
.

Dabei bin ich mir durchaus bewusst, dass das

(nach dem Stand der heutigen Wissenschaft)

ein arg naives, nostalgisches, ja fast schon reaktionäres Wissenschaftsbild ist:

"früher war alles noch aus Holz"

und so schön einfach.

Aber Gott

(wenn es ihn denn gäbe)

wäre es doch zuzutrauen, dass aus seiner Perspektive alles viel einfacher und harmonischer ist, als es sich die Wissenschaftler auf ihren Um- und Irrwegen ausmalen konnten.

Keine Sorge mache ich mir, ob ich "Zehntel-Wissenschaftler" Gottes Erklärungen überhaupt verstehen würde, denn im Himmel wäre ich endlich von allen Grenzen menschlichen Verstehens befreit.
PS:

im Himmel würde ich nichts wissen wollen über individuelle Freuden und Leiden der Menschen, denn

  1. ginge mich das oftmals schlichtweg nichts an,

  2. graut es mir vor und ist da ein fast schon obszöner Trost.

Über einzelne historische Personen und Ereignisse würde ich aber dennoch gerne Genaueres wissen.

Ein Beispiel: als ich mal Schüler gefragt habe, wohin sie denn gerne "fliegen" würden, wenn sie eine einzige Zeitreise machen dürften

(und unbeteiligte Zuschauer wären),

haben erstaunlich viele geantwortet, sie würden doch gerne mal dem historischen Jesus "live" begegnen, um mit ihren eigenen Augen zu sehen, ob er wirklich so "ansteckend" war:


"Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe
und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel

und meine Hand nicht in seine Seite lege,
glaube ich nicht."

(Joh 20, 25)


*

(aus )