"Eine Wissenschaft, die zögert, ihre Gründer
zu vergessen, ist verloren."
"Die
Hauptgefahr für die Philosophie [und Mathematik] ist
Enge in der Auswahl des Anschauungsmaterials."
"Von Beginn
seiner Ausbildung an sollte ein Kind die Freude an
der Entdeckung erfahren."
"Die ‘dumme Frage’
ist gewöhnlich das erste Anzeichen einer völlig
neuen Entwicklung." (Alfred North
Whitedhead)
"[...] behauptet die neoklassische
Wirtschaftslehre, dass wir die universalen Gesetze
der Wirtschaft durch Mathematik [!] und formale
Schlussfolgerungen erfassen können. Dafür benötigen
Sie jedoch einen »Homo oeconomicus«, einen
»wirtschaftlichen Menschen«: ein Wirtschaftssubjekt,
das vorhersehbare Eigenschaften hat und in einem
formalen Modell handhabbar ist. Nach diesem Denken
sind wir Kosten-Nutzen-maximierende Rechner [!].
[...] Mit dieser Art von Argumentation verlieren wir
die Fähigkeit, in Begriffen dreidimensionaler
Menschen zu denken, die großzügig, verletzlich,
fehlbar und einfallsreich sind. Wir vergessen, dass
Organisationen eigene spezielle Dynamiken entwickeln
können. Und dass Menschen die schreckliche
Angewohnheit haben, neue Dinge zu tun, die man nicht
vorhersehen kann." (Abby Ines in
)
"Wenn man aufnahmefähig und bescheiden ist,
wird Dich die Mathematik bei der Hand nehmen. Wieder
und wieder, wenn ich nicht wusste, wie ich weiter
machen sollte, musste ich nur warten, bis [dies
eintrat]. Sie hat mich einen unerwarteten Pfad
entlang geführt, einen Pfad, der neue Einblicke
eröffnete, einen Pfad, der in neues Terrain führte,
in welchem man eine Operationsbasis einrichten
konnte, von der aus man die Umgebung begutachten und
zukünftige Fortschritte planen konnte."
(Paul Dirac)
(Quelle:
)
(Neil deGrasse Tyson)
"Eines habe ich in der Mathematik gelernt:
Wenn etwas einfach geht, ist es definitiv falsch."
(Lebensweisheit einer Schülerin)
„Das ist wie in der Mathematik: entweder
man glaubt es, oder man versteht es nicht.“
(Marti Fischer)
"Auch wenn ich es für unwahrscheinlich
halte, ziehe ich die Möglichkeit in Betracht, dass
außerirdische Besucher, denen wir irgendwann in der
Zukunft stolz unsere Gleichungen zeigen, nur höflich
lächeln und uns sagen, sie hätten ebenfalls mit der
Mathematik angefangen, dann aber die wahre Sprache
der Realität entdeckt." (Brian Greene)
"[Als ich Schüler war] [...], trat ein
bemerkenswerter Lehrer in mein Leben. Er
unterrichtete Mathematik, hielt sich aber kaum an
den Lehrplan und achtete auch nicht auf das Alter
seiner Schüler. Eine Unterrichtsstunde bei Mr. Steadman, die mit
dem Satz des Pythagoras begann, konnte leicht zur
Topologie abschweifen und schließlich ins
Kaninchenloch der nicht euklidischen Geometrie
abtauchen. Diese Themen faszinierten ihn, und
zweifellos glaubte er, es sei gut, unseren Horizont
zu erweitern." (David Barrie)
"Was bis heute in vielen
Schulen im Matheunterricht geschieht, hat mit
Mathematik wenig zu tun. Es gleicht eher einer
Verhöhnung des Fachs." (Holger
Dambeck; "gleicht eher"? Nein, es "ist"!)
unbedingt lesen:
"Als Mathematiker wirst du nicht verstanden.
Nicht von deinen Freunden, deiner Familie oder
deiner Frau, das ist keine leichte Situation."
"Das Matheabitur kann
beispielsweise auch ein Aufsatz sein mit dem Thema:
»Stellen Sie die Grundidee des Differentialbegriffs
und einige Verwendungen dar.« Viele Lehrer werden
das nicht mögen und stattdessen bei klassischen
Aufgaben bleiben wollen. Das System muss aber eben
auch anderes ermöglichen. Die Standardisierer nennen
geistige Vielfalt »Wildwuchs« oder »Bildungschaos«."
( Wolfram Meyerhöfer)
Andrew Wiles
freie Künste (Artes liberales)
[...] In der Spätantike bildete sich für die freien
Künste ein fester Kanon von sieben Fächern heraus,
drei sprachliche (Grammatik, Rhetorik, Dialektik)
und vier mathematische
(Arithmetik, Geometrie, Astronomie [
! ], Musik [ !
]) [...]. (Brockhaus Multimedial 2004)
Mathematik: [...] wurde im 15. Jh. aus [...]
lat. (ars) mathematica entlehnt, das seinerseits aus
griech. mathematike (téchne) übernommen ist. Das
zugrundeliegende Adjektiv griech. mathematikós
»lernbegierig; wissenschaftlich; mathematisch« ist
von griech. máthema "das Gelernte, die Kenntnis"
abgeleitet [...]. Stammwort ist griech. manthánein
(Aorist: mathein) »[kennen]lernen, erfahren« [...]
(Duden)
Paul Janositz (Tagesspiegel): "Ist der
Lehrplan [im Fach Mathematik] nicht schon
vollgestopft?" Günter M. Ziegler (Professor für
Mathematik an der TU Berlin, ehemaliger Präsident der Deutschen
Mathematiker-Vereinigung): "Ja, die Lehrer brauchen
mehr Freiräume. Sie hecheln mit dem Stoff hinterher,
statt sagen zu können: heute erzähle ich euch etwas
Spannendes aus der Mathematik, das steht nicht im
Lehrplan, aber es begeistert mich selbst. [...] Wir
brauchen sicherlich auch mehr Zeit für den
Mathematikunterricht [...]. Nicht um mehr Stoff zu
pauken, sondern um mehr bunte Mathematik zu zeigen."
"Weil du gerade Geometrie und Trigonometrie
machst, will ich dir eine Aufgabe geben: Auf dem
Meer ist ein Schiff, es kommt von Boston, es ist
beladen mit Indigo, es hat zweihundert
Registertonnen und segelt nach Le Havre, der
Großmast ist zerbrochen, auf der Back befindet sich
ein Schiffsjunge, Passagiere gibt es insgesamt
zwölf, der Wind steht Ostnordost, die Schiffsuhr
zeigt nachmittags Viertel nach drei, und es ist Mai
. . . Wie alt ist der Kapitän?" (Gustave
Flaubert)
"The true spirit of delight, the exaltation,
the sense of being more than Man, which is the
touchstone of the highest excellence, is to be found
in mathematics as surely as in poetry."
(Bertrand Russell)
„Ich werde niemals einen Mann lieben, der,
wie man sagt, mit den Füßen auf dem Boden steht.
Liebermann rühmt sich, mit beiden Füßen auf dem
Boden zu stehen, aber er ist eine Null. Eine
vollgestopfte, aufgeblasene Null. Er will mir
eintrichtern, Leben sei die Kunst des Möglichen. So
ein Idiot! Schon diese Wortverknüpfung bringt mich
zur Raserei: die Kunst des Möglichen. Was Kunst ist,
kann nicht möglich sein. Und was möglich ist, ist
keine Kunst. Kunst ist doch die Flucht ins
Unmögliche. Nur ein vergilbter Lateinlehrer kann
solchen Unsinn behaupten. Und er heißt Liebermann.
Dass ich nicht lache. So ein Knacker will mir
beibringen, was Kunst ist. Allein schon sein Name
ist ein Widersinn. Weder Liebe noch Mann. Ein
Neutrum ist er. Weder Fisch noch Fleisch. Und klebt
auf der Erde. Mein Napoleon fliegt durch die Lüfte.
Er sucht mich auf den Pfeilen der Windrose. Er sehnt
sich nach dem Kometen am dämmernden Osthimmel. Ich
kenne ihn nicht. Ich weiß nicht, wie er heißt, aber
ich zweifle keinen Augenblick, dass er die
Naturgesetze verabscheut, denn sie sind ihm zu eng.
Mathematik ist eine Folter. Für ihn wie auch für
mich. Eine Zwangsjacke der Phantasie. Ein Käfig mit
runden Zahlen darin. Wo gibt es runde Zahlen auf der
Welt? Schon am Anfang steht eine Lüge: zwei mal zwei
sind vier. Warum nicht dreikommaneun oder
vierkommaeins? Zwei mal zwei Menschen. Alle
grundverschieden. Nicht einmal Zwillinge sind
einander gleich. Was sind vier Menschen? Drei Henker
und ein Philosoph. Sind das vier Menschen? Vier
Inseln vielleicht. Vier Rätsel. Ich verabscheue die
Zahlen. Nur das Unzählbare ist wahr. Das Unmessbare.
Ich liebe Onkel Henner, weil er jenseits der Zahlen
steht. Weil er immer scheitert. Er ist ein
Scheiterhaufen. Ein ledernes Feuer, das seinem Ziel
entgegenzüngelt und es nie erreichen wird.“