Mathefilme
Eine besondere Spezies sind Mathe-Spielfilme. Nun könnte man den meisten zwar puristisch vorwerfen, in ihnen komme genauso viel echte Mathematik vor wie in Schulfilmen à la die eigentliche Schultätigkeit, nämlich Unterricht:
wenn´s hoch kommt, hängt da mal ein ungemein ehrfurchterregendes, wenn auch mathematisch völlig sinnfreies Sammelsurium von Gleichungen in der Landschaft rum
,
das signalisiert, dass Mathematiker (angeblich) ungemein schlau sind - und der (im positiven Sinne:) "normale" Rest der Welt das sowieso nicht verstehen kann.
(Ein zwar nicht mathematisches, sondern physikalisches Musterbeispiel ist da die enorm erfolgreiche Fernsehserie "The Big Bang Theory" : sie hat rein gar nichts mit dem Titel "The Big Bang Theory" zu tun, soweit man ihn physikalisch versteht, sondern wenn überhaupt, so wartet der Zuschauer ewig gleich auf den sexuellen Big Bang, also darauf, ob durchgeknallte Nerds trotzdem eine Blondine ins Bett kriegen. Eine "Aufklärung" über Physik findet also nicht im mindesten statt, sondern es werden nur andauernd Klischees über Nerds und Blondinen bestätigt.
(Ersteres wird man großzügig entschuldigen, während Letzteres manchmal noch - und zurecht! - den Stempel "sexistisch" erhält. Aber wir leben ja im Zeitalter der gröhlenden Anti-Policital-Correctness - die allerdings [das entschuldigt ja nichts] auch auf eine überzogene Policital Correctness [u.a. Teile von "Gender-Studies"] reagiert.)
Da bedarf es schon des Buchs , um in die Serie intravenös doch noch ein wenig Physik zu injizieren - oder gar Philosophie: .
Immerhin haben die Macher der sonst eher mit Flachwitzen gespickten Serie Ironie genug, um in einer Serienfolge den Stephan Hawking [!] das vermeintliche Genie Sheldon komplett als Anfänger zerreißen zu lassen:
)
Nun bin ich zwar allemal dafür, dass mathematische Populärwissenschaft mutiger wird
(eben doch auch in Spielfilmen wirkliche Mathematik zu vermitteln - und dabei Gefahr zu laufen, auch mal ungenau zu sein),
aber viele "mathematische" Spielfilme vermitteln doch immerhin einen (positiven!) Eindruck von der Denkweise der Mathematiker
(und sollten deshalb durchaus mal in "Erholungs-Schulstunden" gezeigt werden!).
Vor allem zeigen sie aber endlich mal teilweise durchgeknallte, teilweise mehr oder minder normale Leute, die ihr Herzblut in Mathematik stecken:
Und notfalls geht sogar die Serie als Mathematik durch
(zumindest dann, wenn man die Mathematik mit dem immerhin von einem renommierten Mathematik-Populärwissenschaftler geschriebenen Buch hinein interpretiert)
.