Naturwissenschaft ist Esoterik
"Heisenberg [einer der Mitentdecker der Quantentheorie] war sich d[...]er anderen Realität durchaus bewusst, nicht nur aufgrund seiner Überzeugung, dass dem »fast unentwirrbaren und unübersehbaren Gewebe der Naturerscheinungen« mathematische Formen zugrunde liegen, sondern auch aufgrund seiner [...] Erfahrung einer »zentralen Ordnung«. Dies versetzte ihn in die Lage, sich mathematisch und gedanklich an einen Begriff von Wirklichkeit heranzutasten, der nicht auf materielle Gegenstände, tatsächliche Ereignisse und zeitliche Prozesse beschränkt ist." |
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Naturwissenschaft versucht hinter die vordergründige bzw. scheinbare Realität zu schauen - tut also letztlich dasselbe wie alle Esoterik.
Naturwissenschaft widerspricht ja oftmals regelrecht dem gesunden Menschenverstand bzw. der vordergründigen Realität
(in unserer Alltagswahrnehmung ist die Erde eben keine Kugel und bewegt sie sich nicht um die Sonne),
oder sie abstrahiert enorm
(die Gleichungen für den freien Fall gelten wirklich exakt nur im absoluten Vakuum - das es nirgends im Weltall gibt).
Und vollends die derzeit durchaus üblichen Überlegungen zu Paralleluniversen, Zeitreisen und Teleportation von Elementarteilchen gemahnen einen an Esoterik bzw. science fiction.
Endgültig esoterikähnlich wird das alles, wenn ein renommierter Quantenphysiker mutmasst: "Das Universum und seine Bestandteile sind lebendig." (vgl. 11/2003 ):
"Ich glaube, dass die Behauptung »Die Natur ist lebendig« eine offensichtliche Wahrheit repräsentiert, der wir uns geflissentlich zu entziehen versuchen. Während wir in der Wissenschaft ebenso wie im alltäglichen Leben unseren gewohnten Aufgaben nachgehen, ignorieren wir sie einfach und halten am veralteten Newton'schen Begriffssystem und an reduktionistischen Analyse- und Erklärungsmethoden fest. Dennoch können sich die Sensibleren und Scharfsichtigeren unter uns des Eindrucks nicht erwehren, dass vermeintlich unbelebte Dinge lebendig sind, und sie sehen sich gezwungen, dieser Überzeugung Ausdruck zu verleihen. Aus der Poesie sind wir an solche Äußerungen gewöhnt. [...] Aber die Poesie stellt keineswegs den einzigen Bereich dar, in dem die Lebendigkeit des so genannten Unbelebten als Tatsache formuliert wird."
(Shimon Malin)
Der einzige (?) Unterschied zwischen Naturwissenschaft einerseits und Esoterik andererseits scheint mir darin zu liegen, dass der "gute" Naturwissenschaftler sich des Theorie- und Modellcharakters seiner Ideen bewusst bleibt oder sie sich doch immer mal wieder systematisch bewusst macht.