Der unter den Fernsehsendern, nämlich ARTE, hat eine (bislang) aus zwanzig kurzen Filmen bestehende Serie herausgebracht:



(vgl. hmpg bzw. auf YouTube hmpg )

(neben 3sat der Hasssender vieler Schüler)

ist derart überragend gut, dass es deswegen früher oder später plattgemacht werden wird, und zwar von der politischen Mitte bis stramm rechts, die sich mangels Selbstironie jegliches kritische Denken (über sich selbst) verbitten.

(Und der FDP fehlt ja eh jegliches Verständnis für Staat und Staatenbünde, so dass sie am liebsten gnadenlos den Staat und damit auch die "Öffentlichen-Rechtlichen Sender" [ÖRS] und und  alias alias und  alias Merkels Mädchenwegprivatisieren würde. Aber besser FDP [weil sie immerhin eine demokratische Partei ist] als AfD.)

Und das "Plattmachen" läuft ja schon längst:

  • auch Arte sendet inzwischen zur "Primetime" massenhaft Durchschnittsware,

  • hmpg  .

Es gibt natürlich gewichtige Gründe gegen die ÖRS:

  1.  die meiner Meinung nach dennoch nötigen Zwangs-Rundfunkgebühren,

  2. die monströse Bürokratie dieser Sender,

  3. die immer deutlichere politische Bravheit,

  4. dass sie in Zeiten, in denen (insbesondere bei Jugendlichen) das "lineare" Fernsehen abhanden kommt und das Sterben der ÖRS fast unvermeidbar erscheint, eine Totalverflachung betreiben: es scheint, als gäbe es eine Absprache zwischen ARD und ZDF, dass zur "primetime" 20.15 h abwechselnd jeden Abend ein Krimi läuft - und auf dem anderen Sender ein "Wohlfühlfilm" à la Rosamunde Pilcher. Man sendet als eigenes Requiem also Filme für Leute "in der Kompostierungsphase" (Oliver Welke).

(Nebenbei: die deutschen Krimis sind in der Regel grausig schlecht - und mit unerträglichem Synthesizer-Gewaber unterlegt, damit aber auch wirklich noch der Dümmste merkt, wie grade die Stimmung ist.)

Und doch sind die ÖRS besser als alle zehntausend "Privat"-Sender zusammen!

Aber wenn schon die ÖRS dicht gemacht werden, so würde ich als allerletztes dichtmachen: .

 PS:

ich gucke seit ca. 30 Jahren kein Fernsehen

(und schon gar nicht ertrage ich das unsägliche Gelaber von "Experten" und  Polit-Alpha-Tieren in Talkshows à la und insbesondere die Alles-Wisser und Alles-Quatscher

[Seit gestern ist kein neues Buch von Precht [und Deutschlands Oberförster Wohlleben und Lesch]  mehr erschienen. Lebt der [leben die] überhaupt noch?]).

Sondern ich lese lieber

(mit zeitlichem Abstand zu den in den Büchern besprochenen Ereignissen geschrieben, differenzierter, mit meiner subjektiven Geschwindigkeit lesbar, "Bücher halten die Schnauze").

Einzige Ausnahme:

(allerdings meist in der hmpg Arte-Mediathek oder bei YouTube).

PPS:  

wo ich schon so schön am Schimpfen bin: der worst case aller Hässlichkeit sind die derzeitigen Studio-Einrichtungen. Es würde sich lohnen, sie zu sammeln und später in einem Zeitgeist-Museum aufzustellen.

Einige wenige Beispiele:

  • Tempel & Altäre & Anchor(wo)men (= Priester*innen) , obwohl da doch eigentlich "nur" Nachrichten verlesen bzw. meist nichtssagende Bilder gezeigt werden:
  • Skaterparks & sonstige Schwurbel:

Obertitel aller o.g. Filmchen ist "Mathewelten".

Dabei wäre ja schon der Singular "Mathewelt" aufschlussreich

(vgl. und ) :

(ein hmpg Paralleluniversum zu unserer Alltagswelt)?

Und erstmal der Plural "Mathewelten"

(vgl. hmpg "Multiversum" und hmpg ) :

die Mathematik

Wo ich hier aber schon die astronomische Metaphorik benutze:

(abgesehen von der Schwerkraft-Wechselwirkung)

(Nebenbei: die mathematischen Welten können „äußerst befremdend“ [s.u.] sein. Vgl. z.B. . Dabei gibt es im Universum massenhaft Doppelsternsysteme mit Planeten: .)

Hier ist nicht die Zeit, den verborgenen Beziehungen der 20 Mathewelten zueinander nachzugehen.

Offensichtlich besteht allerdings eine Beziehung zwischen

und ,

denn beim "Allerkleinsten" geht es um unendlich Kleines, insgesamt also um unendlich Kleines / Großes:

Weil aber das Konzept der Unendlichkeit in den "Mathewelten" gleich zweimal vorkommt, ist es anscheinend besonders wichtig für die Gesamtmathematik.


In jedem der zehn Filme wird jeweils ein zentrales Problem der Mathematikgeschichte vorgestellt, wobei grob gesagt

(diese drei Themen sind die einzigen, die auch im üblichen Schulunterricht vorkommen),

Den Schülern wird also normalerweise die gesamte neuere Mathematik vorenthalten

(z.B. auch ),

womit die Mathematik den Schülern wie ein staubtrockenes Archiv erscheinen muss.

Es scheint mir zwei Gründe dafür zu geben, dass an Schulen nur "uralte" Mathematik durchgenommen wird:

  1. ist sie nach wie vor Voraussetzung dafür, später auch höhere Mathematik betreiben zu können

(was die meisten Schüler nach der Schulzeit aber nie tun werden: sie brauchen nie mehr irgendwelche Mathematik),

  1. werden im Schulfach Mathematik üblicherweise nur Aufgaben durchgenommen, die mit den jeweils gerade vorhandenen Mitteln komplett lösbar sind.

(Der Unterricht folgt allein einer fachlichen Systematik, und die ["eingekleideten" Pseudo-Anwendungs-]Aufgaben werden dazu passend erfunden.)

Vgl. zur kompletten Lösbarkeit  .

Folgen des Konzepts der kompletten Lösbarkeit sind:


Die Serie "Mathewelten" hat nun den Mut, hochkomplizierte moderne mathematische Probleme ansatzweise allgemeinverständlich darzustellen, und zwar allgemeinverständlich auch für Schüler, denn sie duzt die Zuschauer fröhlich drauflos.

(Ich unterstelle mal, dass das nicht das penetrant anbiedernde "Du" ist, das Firmen heutzutage auch gegenüber Erwachsenen benutzen: . )

 

Die zehn Sendungen der "Mathewelten" sind also unbedingt empfehlenswert für den Schulunterricht,

wobei es allerdings nicht reicht, sie den Schülern nur vorzuführen ("friss oder stirb") , sondern selbstverständlich müssen die einzelnen Filme vor- und nachbereitet werden.


Allen zehn Filmen der „Mathewelten“ ist ein einheitliches Intro vorangestellt:

Das Intro beginnt also mit einem Paukenschlag:

„Die Welt [Singular!] der Mathematik ist exotisch und äußerst [!] befremdlich.“

Da wird nicht vorgeheuchelt, dass die Mathematik ganz einfach sei, sondern ganz im Gegenteil werden alle Vorurteile über Mathematik sogar noch übertroffen: eine Flucht nach vorne bzw. ein lustvolles „jetzt erst recht“.

(Nebenbei: für waschechte Mathematiker wird sich durch Übung vieles Exotische und Befremdliche abschwächen, aber ich wette, dass zumindest bei den wirklich Großen unter ihnen das Gefühl des Exotischen und Befremdlichen dennoch immer mal wieder auflodert - und letztlich sogar den Reiz der mathematischen Tätigkeit ausmacht.

Für sekundäre Geister hingegen war noch nie irgendwas exotisch und befremdlich.)

Kein Wunder, dass es schon bald nach „Die Welt der Mathematik ist exotisch und äußerst befremdlich“ beschwichtigend heißt:

Dieser letzte Satz des Intros war aber der eigentliche Anlass dieses Essays, weil ich diesem Satz gründlich widerspreche.

Die Autoren haben vielleicht noch Recht, wenn sie meinen, dass das Zuschauen bei ("betrachten" von) Mathematik natürlich noch kein "wirklich Mathematik betreiben" ist.

Ansonsten aber

ist das populärwissenschaftliche "die Landschaft betrachten" sehr wohl schon "richtige Mathematik", weil "die Landschaft betrachten" bedeutet, immerhin ein "bisschen" Überblick zu gewinnen:

"die [mathematische(n)] Landschaft[en] betrachten" gehört aber dringend in Schulen, denn wann haben Schüler im üblichen Matheunterricht schonmal die Chance, einen Überblick zu bekommen?!