rastlose Wendepunkte

Wenn Ihnen danach ist, fahren Sie doch bitte mit dem Mauszeiger über Signalwörter in Goethes Gedicht!

 

 

 

 

 

 




 

 

 



Willkommen und Abschied

Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde!
Es war getan fast eh gedacht.
Der Abend wiegte schon die Erde,
Und an den Bergen hing die Nacht;
Schon stand im Nebelkleid die Eiche,
Ein aufgetürmter Riese, da,
Wo Finsternis aus dem Gesträuche
Mit hundert schwarzen Augen sah.

Der Mond von einem Wolkenhügel
Sah kläglich aus dem Duft hervor,
Die Winde schwangen leise Flügel,
Umsausten schauerlich mein Ohr;
Die Nacht schuf tausend Ungeheuer,
Doch frisch und fröhlich war mein Mut:
In meinen Adern welches Feuer!
In meinem Herzen welche Glut!

Dich sah ich, und die milde Freude
Floß von dem süßen Blick auf mich;
Ganz war mein Herz an deiner Seite
Und jeder Atemzug für dich.
Ein rosenfarbnes Frühlingswetter
Umgab das liebliche Gesicht,
Und Zärtlichkeit für mich – ihr Götter!
Ich hofft es, ich verdient es nicht!

Doch ach, schon mit der Morgensonne
Verengt der Abschied mir das Herz:
In deinen Küssen welche Wonne!
In deinem Auge welcher Schmerz!
Ich ging, du standst und sahst zur Erden,
Und sahst mir nach mit nassem Blick:
Und doch, welch Glück, geliebt zu werden!
Und lieben, Götter, welch ein Glück!

Was der Quatsch soll?:

  1. ist all das nur ein neckischer erster Versuch, wie man SchülerInneN mit "Computermitteln" bei der Gedichtanalyse helfen könnte. Ich behaupte einfach mal, dass die Entdeckung der Signalwörter schon die "halbe Miete" bei der hübschen Standardaufgabe "analysiere & interpretiere!" ist.

Gleichzeitig ist das Spielchen natürlich pädagogisch fragwürdig, weil SchülerInnen evtl. gar nicht gezielt nach Signalwörtern suchen, sondern einfach willkürlich mit dem Mauszeiger über den Text fahren.

  1. ist das Spielchen ein Beispiel dafür,

dass man in Mathematik und Deutsch

(und anderen Fächern auch)

oftmals dasselbe, nämlich "Wendepunkte" oder überhaupt Strukturen erkennen können muss.

PS: das Wörtchen "rastlos" im Titel stammt natürlich aus einem anderen Sturm-und-Drang-Gedicht Goethes, nämlich "Rastlose Liebe".