einfach schöne (Schul-)Bücher
oder
ein ganz anderer Mathematikunterricht

Obwohl ich selbst ein arger Bücherwurm bin

(ein "ebook" ist mir aber oftmals genauso lieb, weil praktischer)

und ohne tägliches Lesen

(vor allem abends im Bett, wie ich ja überhaupt fast alle Bücher im Liegen gelesen habe)

schwer leben könnte

(dafür ist mir schon vor 30 Jahren alles Fernsehen abhanden gekommen),

will ich dennoch Bücher als Lernmittel nicht allzu hoch hängen:

  1. , weil viele Schüler zu Hause eh nix lesen

(und auch nicht die zum Lesen nötige Konzentration und spezifische Vorstellungskraft haben, denn schließlich gilt es da, sich pure Druckerschwärze "anzuverwandeln"),

  1. , weil Bücher

(abgesehen von eigentlicher "Literatur")

sowieso immer nur "zweite Wahl" gegenüber der "Primärerfahrung" der Phänomene

(vgl. )

sind.

Mir wird im Standard-Unterricht viel zu selten mit diesen "Primärerfahrungen" angefangen, sondern immer gleich in die Theorie hochgestartet

(und so sehen die üblichen Schulbücher dann auch aus: ).

Nun sind allerdings nicht immer Primärerfahrungen möglich. Z.B. nicht im Fach Geschichte, da die Vergangenheit nunmal vorbei und somit

(außer durch übriggebliebene Artefakte)

meistens nicht direkt zugänglich ist.

Und überhaupt ist jede Wissenschaft natürlich in dem Sinne "sekundär", dass sie hinter die Primärerfahrungen schaut, also beispielsweise nach dem "warum?" (der Vorgeschichte!) fragt.

(Nebenbei: dass viele Schüler nicht freiwillig lesen, ist natürlich kein Argument: dann muss man sie eben zum Lesen verführen, was aber doch heißt: langsam mit geeigneten [Bilder-]Büchern abholen: )


Die Regale in den Buchhandlungen fließen über vor lauter Bildbänden

(hier nur die Naturwissenschafts-Auswahl eines einzigen Tages):



Solche Bildbände bieten phantastische Einblicke in die Schönheit der Natur

(die man am besten aber direkt selbst erfährt; also: wenn irgend möglich raus aus dem Schulgebäude!),

und das Staunen über diese Schönheit sollte ja wohl am Anfang aller Naturwissenschaft stehen!:

Aber solche Bildbände haben auch gewisse Nachteile:

  1. sind sie

(u.a. wegen ihrer Größe [vgl. 2.] und Druckqualität, die ja überhaupt erst die eindrücklichen Fotos ermöglichen)

meistens teuer und deshalb für Schulen unerschwinglich

(insbesondere ist es undenkbar, dass Schulen sich mehrere Exemplare leisten können, damit nicht 30 Schüler mit einem einzigen Exemplar zurechtkommen müssen).

  1. sind sie meistens sehr groß und damit auch unhandlich

(insbesondere natürlich für Leute wie mich, die - s.o. - am liebsten im Liegen lesen):

man kann sie

(bzw. die evtl. vorhandenen kommentierenden Texte)

kaum "runterlesen":

  1. bestehen Bildbände - wie der Name schon sagt - vor allem aus Bildern, d.h. die - falls überhaupt vorhanden - Texte sind meist dürftig und erklären kaum Hintergründe

(vgl. die großen Fotoreportagen im "Stern" und in "Geo").

Die Bilder werden also nicht als Einstieg in wissenschaftliches Staunen genutzt.

Nunja, welches (auch bildlose) Buch liest man schon mehrfach? Aber ich wette: die meisten Bildbände werden einmal durchgeblättert - und dienen dann nur noch als Deko im Bücherregal. Und die meisten Bildbände sind wohl nur repräsentative Präsente, wenn einem beim zu Beschenkenden sonst nichts (also gar nichts) einfällt.

  1. sind die Bilder in Bildbänden oftmals von erstklassigen Fotografen und in jahrelanger Arbeit entstanden, d.h. sie liefern ein geschöntes Bild der Welt bzw. sind "larger than life": da hat dann etwa der Fotograf Adam Schallau für seinen Bildband am Grand Canyon atemberaubende, aber doch auch äußerst seltene Lichteffekte eingefangen, die man als Besucher des Grand Canyons an einem zufälligen Tag wohl kaum erleben wird, weshalb man dann fast vom stinknormalen Grand Canyon enttäuscht ist. Und im Vergleich mit den Hochglanzbildern der Bildbände mag einem gar die gesamte eigene Wirklichkeit "grau" erscheinen - und somit kein lohnenswerter Einstieg in die Naturwissenschaften

(aber da gibt´s Abhilfe wie z.B. , oder ).

So gesehen sind all diese typischen Bildbände ja mal ganz nett als Dessertkirsche auf dem Unterrichtseintopf, aber als Schulbücher im "eigentlichen Sinn" leider ungeeignet.


Glücklicherweise gibt es aber noch gemischte Text- und Bildbände, die zudem

(im Gegensatz zu gängigen Schulbüchern)

ansprechend gestaltet sind.

Ein Beispiel ist da . Eine Doppelseite sieht da beispielsweise so aus:

Ein Vorteil dieses Buchs ist es zudem, dass nicht nur der stumpfe

Satz des Pythagoras
 

behandelt wird, sondern auch sein mathematisches und kulturelles Umfeld.

Den meisten Mathelehrern hingegen scheint völlig unbekannt zu sein, dass der "Satz des Pythagoras" - "gesamtkulturell" gesehen - eine eher nebensächliche Erkenntnis des Pythagoras gewesen ist:

(Wer war es, der gesagt hat, Pythagoras sei wirkungsmächtiger als Jesus gewesen?)

Das Buch ergründet also nicht bloß den "Satz des Pythagoras", sondern auch



Das Buch ist also bestens geeignet, in eine viel umfassendere Mathematik einzuführen

(als die Schmalspur-"Mathematik", die im Standard-Schulunterricht vermittelt wird).

Deshalb scheint es mir durchaus vorstellbar, das Buch

(statt eines dieser ewig gleichen üblichen Schulbücher)

mal für ein Quartal oder ein Schul-Halbjahr zur Basislektüre im Mathematikunterricht zu machen

- und das auch deshalb, weil es

(für ein gebundenes und teilweise farbig gedrucktes Buch spottbillig!)

nur 9,95 € kostet

(und somit auch nicht teurer als beispielsweise das unsägliche Buch für den Deutschunterricht ist).


Der Unterricht mit einem Buch wie würde nicht nur ein viel umfassenderes Bild der Mathematik vermitteln

(bzw. überhaupt erst etwas, was den Namen "Mathematik" verdient!),

sondern müsste auch methodisch ganz anders aussehen:


Leider (:-) bekomme ich kein Geld dafür, dass ich hier auch für andere Bücher aus dem Librero-Verlag mache:

 

(Vorteil dieser Bücher samt dem Pythagoras-Band ist,
dass da zentrale mathematische Themen und Denkweisen mal ausführlich statt
[wie in üblichen Schulbüchern]
immer nur ununterscheidbar nebenher angesprochen werden.

Nebenbei: all diese Bücher kosten jeweils auch nur popelige 9,95 €.

Gäbe es in dieser Buchreihe zusätzlich auch noch
ein Buch über Gleichungen/Funktionen [und deren Ableitung/Integration]
sowie eines über Vektoren/Matrizen,
so würde ich
[wenn ich dürfte]
den gesamten Schulunterricht anhand dieser Bücher [und anderen Zusatzmaterials] gestalten.)

(drei Mathematik-Überblicksbücher)

(ein Buch über die Schönheit der Mathematik / Mathematik der Schönheit)

 

(drei allgemeine Wissenschaftsbücher;

man achte auch auf den Untertitel des Unendlichkeits-Buchs:
"Wissenschaft - Philosophie [!] - Kunst [!])


Man kann diese Bücher natürlich nicht 1:1 in den Unterricht übernehmen, also nicht "runterlesen" (lassen), wie es oftmals mit den üblichen Schulbüchern geschieht

("gestern hatten wir Seite 47, also kommen wir heute zu Seite 48").

Vielmehr müssen die Bücher vom Lehrer für den Unterricht "aufgearbeitet" werden: