„Okay, der Song beginnt und er bekommt ein Thema.
Und dieses Thema, es ist Holz.“
bzw.
„sei x eine natürliche Zahl“

Ziel all meines Schreibens hier auf meiner Internetseite ist es zu zeigen, dass eine Verbesserung der Schule im Allgemeinen und des Mathematikunterrichts im Besonderen

(z.B. die Einführung eine bundesweiten Zentralabiturs)

erreicht werden kann

(solche Beschlüsse sind nur purer Aktionismus und sogar kontraproduktiv; allerdings bedürfte es eigentlich tatsächlich enormer "struktureller" Reformen, die weit über das hinausgehen würden, was die Kultusbürokratie zu denken fähig ist),
(wozu es allerdings nötig ist, Schule frohgemut neu zu denken, statt sie resigniert oder stumpf als unveränderbar bzw. bereits „beste aller möglichen [pädagogischen] Welten“ hinzunehmen).

Man muss also bei den konkreten 100 000 Unterrichtssituationen und -themen ansetzen, und Verbesserungsvorschläge haben sich dort zu bewähren.

Und so versuche ich

(natürlich aussichtslos)

seit Jahren, die 100 000 Details

(und es werden immer neue deutlich)

abzuarbeiten.

Dabei ist mir kein scheinbar nebensächliches Detail zu klein - also auch nicht das Wörtchen „sei“ in „sei x eine natürliche Zahl“.


Es hat allemal Vorteile, ab und zu über den Tellerrand der Mathematik hinaus zu schauen:
  1. bietet die sonstige Realität massenhaft Veranschaulichungsmöglichkeiten für mathematische Sachverhalte,
  2. bringt einen die sonstige Realität
(im Folgenden ein Popmusiktext)

manchmal überhaupt erst

(und sei‘s durch freie Assoziation, also scheinbar umlogisch)

auf Gedanken zur Mathematik.

(Bzw. dem Mathematiker ist alles [also auch ein Popmusiktext] potentieller Anlass für Mathematik. Z.B. sieht der Laie in vielleicht "nur" Schönheit, der Mathematiker aber auch [!] eine logarithmische Spirale - und damit den mathematischen Grund für die Schönheit?

[... aber noch nicht den biologischen: wie die Nautius-Schnecke ihr Haus so spiralförmig baut, nämlich immer um ihr bisher bestehende Haus herum und gleichzeitig immer - zum Wachstum der Schnecke passend - größer werdend.])


Sicherlich müssen in der Schulmathematik auch außermathematische Anwendungen der Mathematik durchgenommen werden, denn der eine oder andere Schüler wird ja vielleicht später ein Studium in dieser Richtung aufnehmen. Aber vor lauter modischer Anwendungsorientierung kommt mir derzeit doch oftmals das „Herz“ der Mathematik, nämlich der allgemeingültige Beweis, zu kurz.

Und selbst wenn im Unterricht ab und zu etwas bewiesen wird, wird doch

(vielleicht abgesehen von Leistungskursen)

fast nie eine explizite

(wenn auch sicherlich noch sehr vereinfachte)

„Beweistheorie“ erarbeitet:


Die Kritik an Popmusiktexten, sie bestünden nur aus (unglücklichem) Verliebtsein und Tralala, greift natürlich zu kurz:
  1. sind das nunmal die brennenden Themen der Haupt-Zielgruppe, nämlich von Jugendlichen,
  2. wird mit solcher Kritik verkannt, dass die menschliche Stimme in Liedern oftmals „nur“ als Melodie- und (insbesondere im Hip Hop) Rhythmus-Instrument ganz eigener Art eingesetzt wird, der gesungene Text also häufig herzhaft egal ist und genauso gut
„Wop bop a loo bop a lop bom bom!“
lauten könnte

(die Jungs von ABBA haben mal gesagt, an einem Song-Text sei sowieso nur der bis zum Erbrechen beim ohrwurmhaften Kehrvers wiederholte Song-Titel wichtig: dieser Titel  müsse leicht verständlich sein [z.B. „Dancing Queen], damit auch noch der hinterletzte Non-native-english-speaker ihn im Plattenladen aufsagen könne; und wenn einem gar nichts mehr einfällt, wählt man z.B. den Song-Titel „Chiquitita“

[man muss ja wahrhaft nicht wissen, dass „Chiquitita“ auf Spanisch „meine Kleine“ bedeutet]).


Ab und zu versteigen sich Popmusik-Texte aber doch zu geradezu goetheschen Höhen. Drei Beispiele:


„der Steinbock hätte fast den festen Stand verlorn,
  er dachte fürn Moment, er wär am Matterhorn
[...]
der Auerhahn weiß heut' noch, wie's gewesen ist,
 als du mich erst aufs Auge, dann aufs Ohr geküsst“

„Ich träume immerzu von einem Liebeslexikon,
 [...]
 es läuft nichts in der Richtung, deshalb träum ich ja davon“


„Unverständlich, warum heutzutage
 Nicht jeder Besitzer eines wunderbaren Exemplares Holz sein will“

Am letztgenannten Lied von den 257ers interessieren mich nun aber nicht die soeben zitierten Zeilen, sondern sein Anfang

„Okay, der Song beginnt und er bekommt ein Thema [...]
 Und das Thema heute, es heißt Holz“.

.       (Schade, dass der Kehrvers „ich und mein Holz“ schon vorher gesungen, das Thema „Holz“ also schon vorweg verraten wurde.)

Hier geschieht etwas, was zwar durchaus öfters in moderner („Hoch“-)Literatur vorkommt, aber meines Wissens bislang nicht in der Popmusik:

der Sänger

Der Songtext „handelt“ also anfangs von sich selbst

(„die Katze beißt sich in den eigenen Schwanz“),

und sowas nennt man hübsch abgehoben „selbstreferentiell“.

(Nebenbei: es gibt wohl nur eine

[allerdings eher unwahrscheinliche]

Möglichkeit, dass der Song-Anfang

[was für eine schnöde Vorbedingung für Kunst:]

realistisch ist - oder genauer war:

[noch ohne den Text]

schon fertig geschrieben
Da dann mag sich der [einzelne?] Textautor [das „ich“ = der Sänger?] tatsächlich gedacht und dann auch in den Song-Text geschrieben haben:

„Okay, der Song beginnt und er bekommt ein Thema [...]
 Und das Thema heute, es heißt Holz“

[Für den Song-Text gab es dann nur eine rein formale, nicht aber inhaltliche Bedingung: er musste rhythmisch zur bereits fertigen Musik passen.]

Wir können uns den Text-Autor also am Schreibtisch vorstellen, wie er aus Lautsprechern immer wieder die fertige Melodie hört und sukzessive den Text dazu schreibt:


Oder da saß immer mal wieder die ganze Band zusammen

[vermutlich bei der einen oder anderen Flasche Bier]

und hat

[zur bereits fertigen Melodie]

den Text geschrieben: solch ein Text entsteht ja nicht in einem „Abwasch“, sondern indem immer wieder Ideen

[und im vorliegenden Fall abstruse Einfälle]

„nachwachsen“.)

Es lohnt sich

(im Hinblick auf unser mathematisches Thema, also „sei x eine natürliche Zahl“!),

den Anfangssatz des Liedes „Holz“ haarklein auseinanderzuklamüsern:

(und vielleicht auch völlig egal, weil Songtexte ja [s.o.] nebensächlich sind).

Genauso gut hätten die 257ers aber auch die Themen „Beton“, „Meerrettich“ oder „Freifahrschein“ wählen können.

Dabei kann man sich streiten, ob „Holz“
(und damit der Schwachsinn vieler Popmusiktexte auf die Spitze getrieben wird)
(und ich vermute, dass mit dem 257ers-Song das Material Holz überhaupt zum ersten Mal Thema eines Popsongs geworden ist).
[gestern hatten wir das Thema »Holland«
,

und morgen wählen wir vielleicht mal das Thema »Desoxyribonukleinsäure«"):

das Kind braucht nunmal einen [beliebigen] Namen“:
Der Indikativ „heißt“ (wohl besser: ist) hat dabei etwas Apodiktisches:



Mittels Konjunktiv ein bisschen vornehmer gesagt:

„Und das Thema heute [...] sei Holz.“

(Mit diesem „sei“ bin ich aber schon ansatzweise bei meinem [mathematischen] Thema.)

Der Konjunktiv „sei“ erinnert aber an „Und Gott sprach, es werde Licht“:



Das „sei“ bzw. „werde“ ist also ein Schöpfungsakt: im selben Augenblick, in dem Gott „es werde Licht“ sagt, entsteht auch das Licht, d.h. die Zukunft in „werde“ tritt sofort ein.

Übertragen auf die Wissenschaft (und damit auch Mathematik) heißt das: die Wissenschaft ent-deckt nicht nur die bereits fertige Realität, sondern sie erschafft sie auch bzw. geradezu gottgleich

(und Wissenschaft ist manchmal ja wirklich arrogant:


[das mathematische Fachchinesisch auf diesem T-shirt sind die maxwellschen Gleichungen des Elektromagnetismus‘])


Der Konjunktiv „sei/werde“ ist also auch ein Befehl und hat gleichzeitig etwa Herablassendes an sich:

(vielleicht also für das Erstbeste, was ihm durch den Kopf geht, z.B. weil er gerade auf die hölzerne Schreibtischplate schaut).
(hier offensichtlich halb-ironisch gemeinte)

Gesichtspunkte

(auf die man ohne die thematische Eingrenzung wohl nie gekommen wäre; die Festlegung eines Themas bzw. Aspekts ist also Fluch und Segen zugleich):
(vgl. die unbescheidene Reihenfolge „ich und Einstein“):

Da ist das Ich der Hexenmeister des Holzes („mein“)

(allerdings wird an anderer Stelle - sicherlich ironisch - fast schon eine Liebesbeziehung zum Holz angedeutet: "hdgdl" = hab dich ganz doll lieb; dazu passend erhält das Holz dann auch den Kosenamen "Holzi").

Übertragen auf „x sei eine natürliche Zahl“ heißt das:

  1. darf er nur mathematische „Gegenstände“ benutzen
(also z.B. nicht Holz),
      1. muss seine Festlegung (hier „natürliche Zahl“) zu seinem bereits vorhandenen jeweiligen Thema passen: wenn er „sei x eine natürliche Zahl“ definieren will, will er anscheinend irgendeine Eigenschaft der natürlichen Zahlen

                                 (also von 1, 2, 3, 4, 5 ...)

                         beweisen.

(also die [nicht-natürlichen] Brüche, irrationalen Zahlen sowie die [nicht-natürlichen] komplexen Zahlen).

Das hat etwas von „divide et impera“:

Divide et impera (lateinisch für teile und herrsche) ist eine Redewendung (im lateinischen Imperativ); sie empfiehlt, eine zu besiegende oder zu beherrschende Gruppe (wie z. B. ein Volk) in Untergruppen mit einander widerstrebenden Interessen aufzuspalten. [Nicht mehr zur Mathematik passend:] Dadurch soll erreicht werden, dass die Teilgruppen sich gegeneinander wenden, statt sich als Gruppe vereint gegen den gemeinsamen Feind zu stellen.“
(Quelle: )

Und es erinnert an das biblische „Jüngste Gericht“, an dem die guten Menschen (hier die natürlichen Zahlen) von den schlechten (hier allen anderen Zahlen) getrennt werden und danach die Guten in den Himmel, die Schlechten in die Hölle kommen:


(links die natürlichen, rechts alle anderen Zahlen).

(Theologische Parallelen seien bei einem mathematischen Thema doch arg weit hergeholt oder gar völlig unangebracht? Auf diesen Einwand reagiere ich aber einfach mit dem großen Mathematiker

:

„Die ganzen Zahlen hat der liebe Gott gemacht, alles andere ist [alle anderen Zahlen sind] Menschenwerk.")

Und es ist doch wirklich fast schon anmaßend gottgleich, dass die Mathematik als einzige Wissenschaft etwas für unendlich viele Fälle beweisen kann

(und zwar in endlicher Zeit)!


Es ist

(nebenbei gesagt)

auch bemerkenswert, dass die Mathematiker

sagen.

Mit dem vorgezogenen „sei“ wird sofort signalisiert, dass im Folgenden etwas definiert bzw. eine Auswahl getroffen wird.

Ein typischer

(und wohl der kürzeste)

Mathematikerwitz lautet deshalb

„sei ε < 0“
(also "sei e kleiner als 0")

Wenn ein Witz darauf beruht, dass eine Erwartung enttäuscht wird, ist das witzig (?), weil e (= epsilon) in der Mathematik immer größer als Null ist.


Schauen wir uns noch genauer an, wo das „sei“ in der Mathematik auftaucht:

manchmal fallen einem in der Mathematik gewisse (tatsächliche oder scheinbare) Regelmäßigkeiten auf.

Ein Beispiel:

  1 • 1   =   1
 11 • 11  =  121
111 • 111 = 12321

In den bisherigen drei Fällen ergibt sich also bei natürlichen Zahlen, die nur aus 1er-Ziffern bestehen, eine erst im Einer-Abstand auf- und dann wieder absteigende Ziffernfolge.

Bei nur drei Beispiele ist es aber eine bislang nur sehr schwache „Vermutung“, dass das immer so sein wird, also z.B. auch für das nächste Beispiel 1111 • 1111. Schwach ist diese Vermutung, weil die vermutete Regel schon bei 1111 • 1111 nicht mehr gelten, also z.B. 1323512 herauskommen könnte.

Wenn man aber nachrechnet, ergibt sich 1111 • 1111 = 1234321, wodurch die Vermutung auch im vierten Beispiel bestätigt wird.

Und wenn man (mit einem Taschenrechner) bis zum neunten Beispiel weiterrechnet, ergibt sich

        1 • 1         =         1
       11 • 11        =        121
      111 • 111       =       12321
     1111 • 1111      =      1234321
    11111 • 11111     =     123454321
   111111 • 111111    =    12345654321
  1111111 • 1111111   =   1234567654321
 11111111 • 11111111  =  123456787654321

111111111 • 111111111 = 12345678987654321

Nach inzwischen schon neun Beispielen, die allesamt die Vermutung bestätigen, wird man wohl schon eher glauben (!), dass die Vermutung immer (also auch für alle weiteren Beispiele) richtig ist.

Inzwischen wird also wohl geneigt sein, die Regel nicht mehr nur zu vermuten, sondern sogar die Behauptung aufzustellen, dass sie immer gilt.

(... wobei es letztlich eine subjektive Entscheidung ist, nach wie vielen Beispielen aus einer Vermutung eine Behauptung wird).

Nun sind die Mathematiker aber eisern: man

Wenn es nun aber an den Beweis der Behauptung geht, findet endlich unser „sei“ seinen Platz:

Zu einem Beweis-Versuch (und damit zum „sei“) wird man wohl auch dann übergehen, wenn man das Rechnen mit immer größeren Zahlen satt hat

(und zwar selbst dann, wenn man einen Taschenrechner benutzt - oder wenn dieser zu wenige Ziffern anzeigt: z.B. passt das Ergebnis von 111111111 • 111111111, nämlich 12345678987654321, längst nicht mehr auf einen normalen Taschenrechner;

und überhaupt rechnen

[entgegen allen Klischees]

Mathematiker ja sehr ungern und sind sie sogar oftmals sehr schlechte Rechner.)

Nach dem „sei“ kann nun beim Beweisversuch dreierlei passieren:

  1. : man findet tatsächlich einen Beweis für alle Fälle
(erstaunlicherweise, obwohl man natürliche nicht alle, also unendlich viele Fälle durchrechnen kann, denn damit würde man ja in alle Ewigkeit nicht fertig;

nebenbei: im selben Augenblick, in dem eine Vermutung bewiesen wird, ist sie
  1. : man findet (mindestens) ein Gegenbeispiel oder kann die Behauptung anderweitig widerlegen
(es hört sich vielleicht sehr einfach an, ein Gegenbeispiel zu finden;

aber angenommen mal, eine Vermutung gilt für alle, also unendlich viele natürliche Zahlen - außer für eine einzige, gigantisch große Zahl, diese einzige Ausnahme bringt dann die Vermutung zum Einsturz - nur kann man Pech haben, dass man diese gigantisch große Zahl nie findet;

[und außerdem: wer hat schon Lust, massenhaft Beispiele bis ins Aschgraue durchzurechnen?]

da helfen dann manchmal andere Widerlegungsverfahren, nämlich z.B. ein Widerspruchsbeweis;

nebenbei: ein [einziges!] Gegenbeispiel ist ja auch ein Beweis, nämlich der Tatsache, dass die anfängliche Behauptung nicht allgemeingültig richtig war

[und derjenige, der da etwas dreist behauptet hat, lieber geschwiegen hätte: „o si tacuisses, philosophus mansisses“]).
  1. : man findet
obwohl die Behauptung

(was man allerdings nicht weiß)

( Kurt Goedel hat gezeigt, dass es sogar mathematische Behauptungen gibt, die man weder beweisen noch widerlegen kann, und Alan Turing hat gezeigt, dass man das diesen Behauptungen nicht vorweg ansehen kann; eventuell müht man sich also ewig lang mit dem Versuch eines Beweises oder einer Widerlegung einer Vermutung ab, die grundsätzlich nicht beweis- oder widerlegbar ist.)

Da kann Mathematik ausgesprochen frustrierend sein - oder eine faszinierende Herkulesaufgabe.


Bei unserem 1111... • 1111...-Beispiel könnte man die Frage stellen, wie denn nun der zehnte Fall aussehen müsste, also

1111111111 • 1111111111 = 123456789?987654321.

Was also müsste an der Stelle des Fragezeichens stehen, wenn die bisher vermutete Regel auch da stimmen würde?:

12345678910987654321

Merkwürdig daran wäre es immerhin schon, dass wir plötzlich von den Ziffern 1 bis 9 zu der Zahl 10

(die aus den Ziffern 1 und 0 besteht)

übergehen würden. Außerdem wäre in 12345678910987654321 plötzlich die bislang vorhandene schöne Spiegelsymmetrie kaputt, da die 10 eben nicht spiegelsymmetrisch ist.
1234567890987654321

(Wie sähe dann aber das Ergebnis im elften Beispiel aus?)

Obwohl man noch nicht gerechnet hat, ahnt man also, dass beim zehnten Beispiel Probleme auftreten könnten.

Und wenn man nun endlich doch einen Computer bemüht, erhält man

1111111111 • 1111111111 = 1234567900987654321 .

In der Mitte tauchen also zwei Nullen auf

(was die bisher vermutete Spiegelsymmetrie ja nicht stört).

Aber direkt vor den beiden Nullen steht die Ziffernfolge 79 - und fehlt dazwischen die 8,

womit unsere bisherige Vermutung

(durch ein einziges Gegenbeispiel)

widerlegt ist.

(Erstaunlich finde ich es aber, dass bei diesem zehnten Beispiel noch große Reste der bisher vermuteten Regel sichtbar sind. Da könnte man vermuten, dass diese in den folgenden Beispielen langsam, aber sicher immer mehr verschwinden. Und in der Tat ergibt sich im elften Beispiel

11111111111 • 11111111111 = 123456790120987654321

So langsam schält sich immerhin eine andere Vermutung heraus: dass bei den folgenden Ergebnissen am Anfang immer 12345679 und am Ende immer 987654321 steht und nur in der Mitte Chaos (?) entsteht.

Und tatsächlich ergibt sich im zwölften Beispiel

111111111111 • 111111111111 = 12345679012320987654321 .

Hier sei aber mal dahingestellt, ob die neue Vermutung tatsächlich immer zutrifft.)


Nochmal kurz zurück zu „sei x eine natürliche Zahl“. Das bedeutet, dass im dann folgenden Beweis x

(z.B. oder ein Dreieck)

mehr sein darf.

Paradoxerweise ist in „sei x eine [!] natürliche Zahl“

Merkwürdigerweise wird in dem Beweis aber nie eine konkrete natürliche Zahl (z.B. 17) für x eingesetzt, denn dann würde alles danach Folgende


Eine berühmte, uralte, aber trotz aller mühsamen Versuche vieler der größten Mathematiker bis heute weder bewiesene noch widerlegte Vermutung ist die „Goldbachsche Vermutung“

(vgl. den dringend empfohlenen Roman :


„Die starke [...] Goldbachsche Vermutung lautet wie folgt:
Jede gerade Zahl, die größer als 2 ist, ist Summe zweier Primzahlen.
[...]
Die schwächere Vermutung
Jede
ungerade Zahl, die größer als 5 ist, ist Summe dreier Primzahlen.“
(Quelle: )


Sowohl die starke als auch schwächere Goldbachsche Vermutung ist seit fast dreihundert Jahren weder bewiesen noch widerlegt worden, obwohl viele bedeutende Mathematiker einen Beweis versucht - und sich die Zähne daran ausgebissen haben.

Die Goldbachsche Vermutung gehört in die „Zahlentheorie“, ein Teilgebiet der Mathematik, das sich nur mit den einfachsten, nämlich den natürlichen Zahlen beschäftigt

(und in dem deshalb die meisten Beweise mit „sei x eine natürliche Zahl“ anfangen!):

„Die Mathematik ist die Königin der Wissenschaften und die Zahlentheorie ist die Königin der Mathematik.“

Carl Friedrich Gauß
(der „Fürst der Mathematik“)

(Nebenbei: es mag Laien erstaunen, dass es über die natürlichen Zahlen, die in alle Ewigkeit so treudoof und langweilig im Abstand 1 aufeinander folgen

  ,

überhaupt viel zu sagen gibt: o.k., es gibt die geraden und die ungeraden natürlichen Zahlen und dann auch noch die [unendlich vielen!] Primzahlen, aber was sollte an den natürlichen Zahlen sonst noch bemerkenswert sein?!

Und überhaupt: wozu braucht man sowas?)


Auch die Vermutungen der Zahlentheorie sind oftmals sehr einfach:
„Jede gerade Zahl, die größer als 2 ist, ist Summe zweier Primzahlen“

(und zwar spätestens dann, wenn man ihm einige Beispiele vorführt),

Der Haken ist allerdings, dass

was man beispielsweise daran sehen kann, dass
  1. die Goldbachsche Vermutung trotz vielfacher Versuche noch immer weder bewiesen noch widerlegt ist,
  2. der 1994 geglückte Beweis von durch

Andrew Wiles