Vormerkungen
Hauptteil

Vorbemerkungen

(Tafel ca. 1000 €, "Smartboard" mit Beamer mindestens 3000 €, pro Klassen-/Fachraum, und das ca. alle zehn Jahre; da jubeln die "Smartboard"-Hersteller - und sowieso Microsoft),

(vgl.  ; diese Mathematikfilme [auch auf Youtube] sind den meisten Lehrern völlig unbekannt - und teilweise besonders gut geeignet, um Schülern zu vermitteln, was Mathematik überhaupt "ist"

[wofür man allerdings im streng durchgetakteten lehrplangemäßen Unterricht kaum Zeit hat]),


(Von wegen "Haben Sie sich auch schon mal gefragt ...": hat der Laie [Schüler] natürlich nicht.)

(Mir war bislang leider unbekannt, dass es mit   inzwischen ein [kompliziert zu handhabendes] Computerprogramm gibt, das bei mathematischen Beweisen hilft!)


Hauptteil

Manchmal überkommt einen als Mathematiklehrer das Gefühl, dass viele Schüler grundsätzlich nicht für den Reiz der Mathematik zugänglich sind

(so dass bei diesen Schüler jeder Versuch, Mathematik interessant zu vermitteln, "Perlen vor die Säume" zu sein scheint;

nebenbei: dass Schüler unzugänglich für den Reiz der Mathematik sind, ist nicht damit zu verwechseln, dass sie Mathematik grundsätzlich nicht können).

Vollends unverständlich mag es da erscheinen, dass Tafelbilder reizvoll sein können.

Und das insbesondere, weil Schüler meistens lieblos hingerotzte und vollends chaotische Tafelbilder erleben - so dass Tafelbilder geradezu der Inbegriff der Unverständlichkeit sind:

Kommt hinzu, dass die klassische staubige grüne Kreidetafel in der Zeit von "Smartboards" hoffnungslos zu sein scheint: worauf die Mathematiker in fröhlicher Altersweisheit pfeifen:

 

( ; der Sprecher in dem Filmausschnitt ist der Direktor des 
, und das wiederum ist eine der weltweit führenden Mathematik-Institutionen)
 
  „Wenn man die Mathematik auf ein Geräusch reduzieren soll, dann ist es dieses Klacken der Kreide auf der Tafel. Ruochuan Liu steht im Hörsaal des Hausdorff Centers in Bonn und entwickelt seine Formeln auf vier großen Tafeln. Routiniert greift der chinesische Mathematiker immer wieder zum Schwamm, nach einer Stunde hat er zwanzig Tafelbilder erstellt. Das Publikum im einzigen deutschen Exzellenzzentrum für Mathematik hört dem Redner gespannt zu. Doktoranden schreiben mit, viele Professoren versuchen, Lius Gedanken nachzuvollziehen. „Tafeln wirken heutzutage altmodisch, aber sie sind für die Mathematik besser", sagt Peter Scholze, Professor am Hausdorff Center und Organisator des Expertentreffens. Er lieb es, wenn eine Theorie ganz klassisch mit Kreide Schritt für Schritt vorgestellt wird. Das erleichtere den Zugang zu der Gedanken eines Kollegen im Gegensatz zu fertigen Folien.
Die Tafel ist die große Bühne für die Mathematik […]“
(Quelle: )
 

Genau das müssen Schüler eben auch lernen: selbst bei kompliziertester Mathematik bedarf es erstaunlicherweise oftmals

Es gibt einen guten Grund für diese Position der Mathematiker:

(z.B. der Zahl ),

Wörtern und Sätzen

(z.B.  a2 + b2 = c2 beim Satz des Pythagoras)

,

(Es gibt zwar auch mathematische Einzelkämpfer

[z.B. Andrew Wiles , der   bewiesen hat; vgl. auch den unbedingt empfehlenswerten Film ],

aber Mathematik entsteht meistens in stetem Austausch mit Fachkollegen.)

Aus all dem folgt: die guten alten Tafeln sollten unbedingt erhalten bleiben, wenn (zusätzlich) "Smartboards" in die Klassenzimmer eingebaut werden.

(Die "Smartboards" werden einfach vor die Tafeln gestellt und können ggf. auf Rollen weggefahren werden.)


Wie schön (!) aber mathematische Tafelbilder sein können, hat Jessica Wynne in ihrem Buch gezeigt:

"Rätselhafte Formeln und Gleichungen, faszinierende mathematische Fragestellungen und Lösungsansätze – auf den Tafeln der Forschenden erscheinen sie so fesselnd wie abstrakte Kunst. Nach und nach erschließen sie sich als ein Schatz an Geistesblitzen, kreativen Denkprozessen und konzeptioneller Schönheit. Die Kreidetafel hat für Mathematiker und Mathematikerinnen bis heute einen einzigartigen Stellenwert: Sie dient der Lösung hochkomplexer Fragen und Probleme und als Ort der Zusammenarbeit und der Vermittlung. Während die meisten Forschungsgebiete längst Whiteboards und andere digitale Präsentationsformen nutzen, bleibt die Mathematik Tafel und Kreide treu. In über einhundert Fotografien zeigt Jessica Wynne in »Bitte nicht wegwischen« Tafelbilder, die für uns Laien zunächst so rätselhaft wie ästhetisch fesselnd sind. Gezeichnet, gekritzelt, verändert, weggewischt und immer wieder neu entworfen wurden sie von renommierten und jungen Stimmen der Mathematik aus aller Welt, die in ihren Begleittexten anschaulich von ihrer Arbeit erzählen. Nach und nach erschließt sich so aus dem Zusammenspiel von Wort und Bild die bewundernswerte Vorstellungskraft ihres Denkens und die konzeptuelle und visuelle Schönheit ihrer Disziplin."
(Klappentext des Buchs)

Nur einige Beispiele aus diesem Buch:


PS: solche Tafelbilder können für Lehrer Vorbilder und Herausforderungen sein.

Ich muss allerdings gestehen, dass meine Tafelbilder früher eher dahingeschludert waren.

Einmal hatte ich allerdings das Glück, dass eine Kollegin (V.L.) immer in den Stunden vor "meinem" Grundkurs Mathematik einen Grundkurs im selben Jahrgang unterrichtet hat. Ihre Tafelbilder waren immer derart vorbildlich, dass ich sie immer gebeten habe: , damit ich in den Stunden danach anhand ihrer Tafelbilder unterrichten konnte.
PPS: Mathematiker*innen bei der Arbeit: