die (Bruch-)Division: wie oft passt x in y?

Bild

Ach, ist mir das peinlich:

  1. da verkündige ich seit Ewigkeiten, dass die Bruchdivision eine rein abstrakte Folgerung aus anderen Bruchrechnungsgesetzen sei,

  2. und jetzt erst fällt es mir wie Schuppen von den Augen, dass das alles viel einfacher (?) ist.

Zu 1.:

Es sei daran erinnert:

An sich ist das nicht weiter schwierig, sondern man muss es nur stumpf durchführen:

Bild

Damit ist die schwierigere Division von Brüchen auf die einfachere (und bereits bekannte) Multiplikation von Brüchen zurückgeführt, und das Gesetz für die Multiplikation von Brüchen besagt, dass man sie auf eine nochmals erheblich einfachere Multiplikation von ganzen Zahlen im Zähler bzw. Nenner zurückführen kann. Also lässt sich weiter rechnen:

Bild = Bild

Aber gelingt es irgendwem, mit Bild irgendeine über die sture Rechnung hinausgehende Anschauung zu verbinden?

Und warum ist das so?:

Wie für ganze Zahlen soll auch für Brüche gelten:  teilt man eine Zahl (ungleich Null) durch sich selbst, so kommt 1 heraus, also                           

 x  :  x  = 1

Ist  nun  x = Bild ,  so   bedeutet  das             Bild Bild = 1    (A)

 

Mit der Bruchmultiplikation können wir schon berechnen:

Bild oder kurz                    BildBild      (B)

 Vergleicht  man  nun  (A) mit (B),  so  bemerkt  man  anhand  des Umrahmten:

 

 die Multiplikation Bild  bewirkt das gleiche wie die Division Bild .

Oder anders (und nochmals) gesagt:

Nur bleibt natürlich auch diese Herleitung völlig formal-abstrakt, bzw. zumindest mir gelingt da kein anschauliches Verständnis.

Zu 2.:

Und doch geht alles (?)einfacher, wenn man "nur" eben wieder einfach denkt:

Was bedeutet die Division y : x denn anderes als "wie oft passt x in y"?

Also z.B.

10 : 5 bzw. 10/5 bedeutet: "Wie oft passt die 5 in die 10?" - nämlich offensichtlich zwei Mal, also

10 : 5 = 10/5 = 2

Wenn man sich also an dieses simple "wie oft passt x in y" bei ganzen Zahlen zurückerinnert, kann man es auch auf Brüche übertragen:

10 : 1/2 bedeutet also: "Wie oft passt 1/2 in 10?" - nämlich offensichtlich 20 Mal, also

10 : 1/2 = 20

Nun gilt natürlich auch

10 2 = 20,

d.h.

In 2. ist also in der Tat eine Veranschaulichung der Argumentation

 die Multiplikation Bild  bewirkt das gleiche wie die Division Bild .

in 1. gelungen.

Aber hilft das wirklich weiter, nämlich auch in komplexeren Fällen?

Ein Beispiel:

Bild oder kurz Bild

Sieht irgendjemand anschaulich, dass

Bild genau Bildmal in Bildpasst?

(Aber das ist nicht nur bei der Bruchdivision typisch. Z.B. unter der Multiplikation Bild kann ich mir ja auch reichlich wenig vorstellen, und überhaupt verlässt einen ja schnell die Anschauung bei Brüchen mit größeren Zählern bzw. Nennern [z.B. Bild ])

Anders gefragt:

(abgesehen von - enorm wichtigen! - groben Abschätzungen der Größenordnung [z.B. Bild ≈ 4] )

in komplexeren Fällen nur noch die sture Anwendung einer letztlich unverstandenen Rechenregel?

Ich sehe noch ein anderes Problem, nämlich die zwei verwirrend unterschiedlichen Formulierungen

(und sei es schon allein, dass da x und y in umgekehrter Reihenfolge auftauchen, was zum Standardfehler x/y = y/x führt).

Und ich wette fast,

dass 3/4 aller (nicht nur Schüler-)Probleme mit der Bruchrechnung auf solchen "schizophrenen" Formulierungen beruhen.

Vgl. Bild