zerstörte Anschauung

Das ZENTRALE Problem (auch im Hinblick auf   ) ist

(vgl. "Anschauung statt Anwendung")

Für solche SchülerInnen hat

(in Folge unseres Unterrichts!)

beispielsweise die Streckung/Stauchung von Parabeln rein gar nichts mit den alltäglichen Vorgängen


Strecken

und


Stauchen

zu tun: sie haben im Alltag schon hunderte Mal gestreckt und gestaucht

(oder kommen inzwischen vor lauter Virtualität auch solche simpelste "handwerkliche" Fähigkeiten abhanden? - um so mehr müssten sie im Unterricht wortwörtlich getan werden!),

aber eben noch nie Parabeln. "Strecken" und "Stauchen" sind für sie im mathematischen Zusammenhang

SchülerInnen wissen ganz genau: Mathematik einerseits und "das (wirkliche) Leben" andererseits stehen in keinerlei (veranschaulichendem) Verhältnis zueinander, und dementsprechend denken sie auch:

"ich rechne dem Lehrer bzw. der Zensur zuliebe jeden Scheiß, denn es ist ja alles Scheiß; wenn ich Glück habe, kommt sogar das Richtige dabei heraus (vgl. die Schrotschussinterpretationen im Fach Deutsch), aber nicht mal das bemerke ich".

Das (gar nicht) Erstaunliche ist, dass viele SchülerInnen unter der Prämisse "3. und 4. Stunde Mathematik" nur noch mathematisch denken, wenn sie beispielsweise

Wir machen etwas gründlich falsch:

"Hinter uns die Erde, vor uns nichts als Schrott."

Drei Beispiele:

  1. macht die sogenannte Kongruenzgeometrie die simpelsten Anschauungen kaputt: dass ein Ding selbstverständlich (!!!?)  nicht seine Form verändert, wenn ich es drehe, spiegle oder verschiebe.
    (Dabei weiß ich ja durchaus [hier bei meinem Lieblings-Hassthema Kongruenzgeometrie], dass man manchmal die mathematischen Kriterien für Kongruenz braucht, weil man bei zwei verschiedenen [verschieden liegenden] Figuren die Kongruenz nicht auf Anhieb sieht.)

  2. Wie schafft der Mathematikunterricht es eigentlich, den Gral der mathematischen "Bildung" :-) [vgl. ], nämlich die Proportionalität und in Folge davon die Prozentrechnung, kaputt zu kriegen?: das weiß doch wohl jeder, dass ich - abgesehen von Mengenrabatt - sieben Mal so viel bezahlen muss, wenn ich (egal, von welcher Anfangsmenge ich ausgehe) sieben Mal so viel kaufe.
    Mehr noch: wir verlassen uns doch täglich intuitiv darauf, dass wir, wenn wir sieben Mal so viele Bananen kaufen, nicht neun Mal so viel bezahlen müssen.
    Also mal angenommen, 1 Banane kostet 1 € und 7 Bananen kosten 9 €. Dann müsste ich doch schön blöd sein, wenn ich 7 Bananen gleichzeitig einkaufen würde. Sondern ich würde - und da sieht man doch deutlich die Widersinnigkeit - sieben Mal in den Laden gehen und je eine Banane kaufen, insgesamt also 7 Bananen für 7 (statt 9) € erhalten.
    Und den Mengenrabatt empfinden wir doch nur deshalb als besonders zuvorkommend, weil er (nach unten!) von der Proportionalität (also geradezu Gerechtigkeit) abweicht.

  3. Selbst die simpelsten Rechengesetze sind völlig banal bzw. alltäglich (und werden erst durch ihre verfluchten Namen schwierig, also durch "Kommutativ-", "Assoziativ-" und "Distributivgesetz"). Das weiß doch jeder

(vgl. ):

Vielleicht liegt der Fehler darin begründet, dass viele SchülerInnen nie merken, dass (wie so oft im Leben) das Allzu-Selbstverständliche durchaus staunenswert ist: