Mathematik und Literatur

(einem ganz selbstverständlichen Zusammenhang auf der Spur)

Es sei frischweg eingestanden, dass hier natürlich der Deutsch- und Mathelehrer in Personalunion spricht, und man neigt wohl dazu (als Selbstlegitimation), das, was man so treibt, für der Weisheit letzten Schluss zu halten.

Mathematik und (künstlerische) Literatur ergänzen sich in geradezu idealer Weise:

  1. handeln beide von Schönheit:

  1. aber ergänzen beide einander (wie die beiden Seiten einer Medaille) geradezu komplementär, ja ich möchte fast behaupten, dass sich mit ihnen

(und ihren blutsverwandten Nachbarwissenschaften:

eine ganze Welt zusammensetzt.

Insbesondere gilt das, wenn sich die beiden Logiken bzw. Denkweisen ergänzen:


Eine Zusammenschau von Mathematik und Literatur ist spätestens seit   wichtig. Denn was bei der Diskussion der PISA-Ergebnisse oftmals übersehen wurde, ist ja, dass da nicht in erster Linie mathematische, sondern sprachliche Fähigkeiten gemessen wurden - und die Matheergebnisse oftmals nur deshalb so schlecht aussahen, weil die SchülerInnen die Texte nicht verstanden (und keinerlei Anschauung mit ihnen verbanden; vgl. ).


Eine Kopplung Mathematik/Literatur kann nun in zweierlei Hinsicht stattfinden:

  1. durch Produktion von tatsächlich erzählenden Texten über mathematische Erkenntnisse; vgl. etwa

  1. durch Rezeption von mehr oder minder literarischen Texten über Mathematik:

Knut Radbruch: Mathematische Spuren in der Literatur; Wissenschaftliche Buchgesellschaft
Astrid Beckmann: Der literarische Mathematikunterricht; franzbecker

Vgl. auch: Alfred Schreiber: Queneau, Mathematik und "Potentielle Literatur"

Dabei darf Mathematik in Literatur nicht einfach nur hingenommen werden, sondern ist aufzufüllen.

Selbstverständlich können (und sollten) sich 1. und 2. auch ergänzen: da schreiben SchülerInnen dann beispielsweise ein Lerntagebuch darüber, wie sie ein literarisches Buch mathematisch aufgefüllt haben.

Zum methodischen Vorgehen siehe "Selbstlernen radikal".