Mathematik und Literatur
(einem ganz selbstverständlichen Zusammenhang auf der Spur)
Es sei frischweg eingestanden, dass hier natürlich der Deutsch- und Mathelehrer in Personalunion spricht, und man neigt wohl dazu (als Selbstlegitimation), das, was man so treibt, für der Weisheit letzten Schluss zu halten.
Mathematik und (künstlerische) Literatur ergänzen sich in geradezu idealer Weise:
handeln beide von Schönheit:
aber ergänzen beide einander (wie die beiden Seiten einer Medaille) geradezu komplementär, ja ich möchte fast behaupten, dass sich mit ihnen
(und ihren blutsverwandten Nachbarwissenschaften:
Literatur → Geschichte, Kunst, Philosophie, Religion ...
Mathematik → Naturwissenschaften)
eine ganze Welt zusammensetzt.
Insbesondere gilt das, wenn sich die beiden Logiken bzw. Denkweisen ergänzen:
die mathematische inkl. ,
die künstlerische von Assoziationen und Intensitäten:
Eine Zusammenschau von Mathematik und Literatur ist spätestens seit wichtig. Denn was bei der Diskussion der PISA-Ergebnisse oftmals übersehen wurde, ist ja, dass da nicht in erster Linie mathematische, sondern sprachliche Fähigkeiten gemessen wurden - und die Matheergebnisse oftmals nur deshalb so schlecht aussahen, weil die SchülerInnen die Texte nicht verstanden (und keinerlei Anschauung mit ihnen verbanden; vgl. ).
Eine Kopplung Mathematik/Literatur kann nun in zweierlei Hinsicht stattfinden:
durch Produktion von tatsächlich erzählenden Texten über mathematische Erkenntnisse; vgl. etwa
durch Rezeption von mehr oder minder literarischen Texten über Mathematik:
die Abschaffung oder zumindest doch Ergänzung des "sprachlosen" Mathe-Schulbuchs durch erzählende Texte über Mathematik (vgl. in Hülle und Fülle ),
Untersuchung im eigentlichen Sinne künstlerischer Texte auf mathematische Spuren hin:
Knut Radbruch: Mathematische Spuren in der Literatur; Wissenschaftliche Buchgesellschaft Astrid Beckmann: Der literarische Mathematikunterricht; franzbecker Vgl. auch: Alfred Schreiber: Queneau, Mathematik und "Potentielle Literatur"
Dabei darf Mathematik in Literatur nicht einfach nur hingenommen werden, sondern ist aufzufüllen.
Selbstverständlich können (und sollten) sich 1. und 2. auch ergänzen: da schreiben SchülerInnen dann beispielsweise ein Lerntagebuch darüber, wie sie ein literarisches Buch mathematisch aufgefüllt haben.