Methodenarten

  die Rasenmähermethoden:
  • eine für alle
    ("Mein bac, dein bac, bac ist für uns alle da")

  • völlig unberührt von Fach, Situation und EinzelschülerIn - Hauptsache, die Methode ist "in"

  • "ich weiß zwar noch nicht das Thema, aber immerhin schon die Methode"
    ("von nix ne Ahnung, aber zu allem ne Meinung")

  • vergleichbar etwa dem "chinesischen Einheitshaarschnitt" oder der Prokrustesmethode

  • der gute alte Sozialismus in neuem Gewand

 

die Graswurzelmethode :

  • setzt im Gegensatz zur Rasenmähermethode ↑ beim Einzel"problem" an
    (z.B.:

    • nicht: wie unterrichte ich [u.a. den Satz des Pythagoras] konstruktivistisch?

    • sondern: wie unterrichte ich den Satz des Pythagoras [evtl. "konstruktivistisch"?]?)

 

  die Schienen- bzw. Gleismethode:
  • immer schnurstracks gradeaus
    ("were on the road to nowhere");

  • wos langgeht, bestimmt die Bundesbahn, aber nicht der Lokführer - und schon gar nicht die Passagiere
    (wo kämen wir da auch hin!)

  • sehr gemütlich, erspart mühsames eigenes Denken

 

  die Wüstenmethode:
  • es gibt zwar nichts zu finden, aber sucht mal!

 

  die Chaosmethode:
  • wir ertrinken in den Informationen
    (is auch egal, welche; also z.B. "jetzt sucht mal schön im Internet"),
    schwimmen aber tapfer weiter

  die Geländer- oder Leitplankenmethode:
  • Ausführung immer nur auf einer Seite
  • es werden Leitlinien gegeben, an denen man sich festhalten und zu denen man jederzeit zurückkehren kann, die aber auch Freiheiten lassen

die Autismusmethode:
  • man gehe der vornehmsten Lehrerpflicht nach - und lasse die SchülerInnen (am liebsten vorm Computer) allein

  • da klebe man dann das Etikett "eigenverantwortliches Arbeiten" oder "Selbstlernen" drauf
    (aber nichts gegen wohlüberlegte Anleitung zum eigenverantwortlichen und selbstständigen Lernen!)

die Kuschelmethode:
  • Refr.:
    Guildo hat euch lieb
    und wenn es auch mal Tränen gibt
    kommt er rüber und singt für euch Lieder
    Guildo hat euch lieb

    Es gab eine Zeit
    eine Zeit voller Zärtlichkeit
    da wurde knuddeln und knutschen und lieben
    immer groß geschrieben
    Ich denk gern zurück
    an die Zeit voll Harmonie und Glück
    als ich täglich in ein Poesiealbum schrieb:
    Piep, piep, piep, ich hab dich lieb!

    [...]
  • sowas Schnödes wie Inhalte sind uns herzhaft egal
die Multimediamethode:
  • das Medium ist die Botschaft

(vgl. )

  • der mediale Overkill:

    • "alles so schön bunt hier"
       

    • besser (irgend-)ein Video ("Hauptsache rechteckig") als Unterricht

    • zwischen den Beinen ein Videorekorder, auf dem Kopf ein Overheadprojektor, unterm linken Arm ein Beamer, unterm rechten ein Laptop, in der linken Hand eine Flipchart, in der rechten die zugehörigen Eddingstifte, zwischen den Zähnen ein Funkmodem

  die Computermethode:
  • neuester (?) Ausläufer der auch nicht mehr gerade neuen Multimediamethode ↑
    (der Computer als Enkel des "Sprachlabors"),
  • Computer sind hip, Computer sind sexy
  • wir küssen dreimal täglich unseren Computer
  • "Heiliger Computer, bitte für uns"
 

die "NEuen Pädagogischen Hemdsärmeligkeit"

    die "Gar keine"-Methode:
  • also "Doch eine (immer gleiche)"-Methode, nämlich
    • Frontalunterricht wie gehabt,
    • "wenn alles schweigt und einer spricht,
       so nennt man dieses Unterricht"
      (aber nichts gegen einen anleitenden Lehrervortrag! Vgl. ),
    • sture Aufgabenpädagogik
      ("die nächste bitte"),
    • immer am Buch entlang
  • eine Spezialität jener Leuten, die sich für reine Fachlehrer (verhinderte Fachwissenschaftler) und jegliche Pädagogik (Kinderkrams) für überflüssig bzw. "unwissenschaftlich" halten.