Rasenmäher- und Graswurzelmethoden

Es gibt - grob gesagt - zwei Arten von Methoden:

Schauen wir uns dazu solch ein typisches Einzelproblem, von dem aus überhaupt erst eine Methode zu entwickeln wäre, genauer an:

Während SchülerInnen im Fach Deutsch oftmals fälschlich meinen, einen Text sehr wohl verstanden zu haben, liegt der Fall zumindest in Mathematik oftmals genau umgekehrt:

SchülerInnen können ihre Verständnisschwierigkeiten oftmals gar nicht fixieren und somit auch nicht kreativ damit umgehen (nach Lösungsansätze unter dem bereits Bekannten, aber auch nach pfiffigen Seitenwegen suchen), sondern nur sagen: "ich habe gar nix verstanden". Sie strecken sofort alle Viere von sich, statt z.B. die Schwierigkeiten "klein zu arbeiten" und einzeln nacheinaner zu lösen.

 

Genau darüber aber wird in all den (Fach-)Konferenzen, methodischen Diskussionen und auch allermeisten Fortbildungen geradezu systematisch nicht geredet:

  • solche Einzelprobleme, die aber allemal grundlegend sind,

  • "Wie sag´ ich´s meinem Kinde,

  •  und was ist überhaupt (un-)geeignet, es »meinem Kinde« zu sagen?"

Vielmehr wird zum Radikal(rasenmäher)schnitt angesetzt,

Vor aller methodischen Antwort (die noch in weiter Ferne ist) hat natürlich die Frage nach dem Warum zu stehen:

Warum - wenn es denn überhaupt stimmt - können viele SchülerInnen sowas nicht?

Vorweg schnell abgehakt seien ein paar Sonderfälle, um die es hier ansonsten nicht gehen soll:

Letzteren Fällen sei hier auch deshalb nicht weiter nachgegangen, weil sie weniger in die eigentliche Mathematik als vielmehr unter "Lernen lernen" fallen (das MathematiklehrerInnen natürlich auch vermitteln müssen und nicht Spezialisten [das sind immer die anderen] überlassen dürfen).

Ein Grund, der schon näher an der Mathematik liegt, ist vermutlich, dass viele Aufgaben mit keinerlei emotionalen Werten verbunden sind

(obwohl doch glasklar ist, dass Kognitives um so besser behalten wird, je deutlicher es mit "Erlebnissen" verbunden ist).

Aber auch diesem Problem (strohtrockener Mathematik) soll hier nicht weiter nachgegangen werden.

Der typische Effekt bei Matheaufgaben ist oftmals, dass sie SchülerInnen

Dafür sind eigentlich nur zwei Gründe denkbar:

  1. die Sprache und Struktur der Aufgaben,

  2. der Vorunterricht, in dem eine Aufgabenanalyse nicht deutlich genug erarbeitet wurde.
    (Einer der Hauptgründe dafür - das sei nur eingeschoben - scheint mir zu sein, dass immer schon fertige Mathematik vorgeführt wurde, also eine "Problematisierung" gar nicht mehr nötig war; fertige Mathematik durch

In allen drei genannten Fällen ist die Vermittlung einfach allzu suggestiv, daran lässt sich keine eigene Herangehensweise mehr üben.)