ein wohltuender
Albtraum:
ich bin
wieder Schüler und schreibe eine Klassenarbeit
(wobei hier mal dahingestellt sei, was bei Literatur überhaupt "verstehen" bedeutet).
In der Nacht darauf habe ich geträumt, ich sei wieder Schüler und müsse über das Gedicht eine Klassenarbeit schreiben. Mir fiel zu dem Gedicht
(das ich sehr [was immer das sei:] schön fand!)
aber trotz mehrstündigen Sinnierens nichts Bemerkenswertes
(was also über eine oberflächliche Strophen-, Versmaß-, Reimschema- und Stilmittelanalyse [gähn!] hinaus ging)
und in Worte Fassbares ein, und so konnte ich am Ende nur ein leeres Blatt abgeben:
(und damit mehrere Jahre nach meiner Pensionierung!),
habe ich geträumt, ich säße wieder als Schüler in einer Mathematik-Klassenarbeit und hätte mich beim Zeichnen eines komplizierteren Funktionsgraphen derart verzettelt, dass ich keine Zeit mehr für die Folgeaufgaben und damit eine garantiert schlechte Note zu erwarten hatte.
Wie will (?) ein Lehrer die panische Angst vieler Schüler in Klassenarbeiten mitempfinden können und überhaut bemerken, der sie nie selbst hat(te)?!
Ein Lehrer, der die Angst vieler Schüler bei Klassenarbeiten nicht mitempfinden kann, hat aber immer ein strahlend gutes Gewissen bei Klassenarbeiten: "Stellt euch nicht so an, ist doch alles halb so schwer."
So ein schöner kleiner Albtraum kann einen aber auch daran erinnern, was man zwar vor Ewigkeiten selbst erlebt, inzwischen aber durch zunehmende Betriebsblindheit vergessen hat.