bauchfrei

vom Scheitel
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bis zur Sohle
(Bildquelle: Bild pixelio.de)

oder noch'n Modethema

 

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"Teufel, denkt Ahmed. Diese Teufel wollen mir meinen Gott nehmen. Den ganzen Tag wiegen sich an der Central High School die Mädchen, verhöhnen einen, stellen ihr verlockendes Haar und ihre weichen Körper zur Schau. Ihre nackten, mit funkelnden Nabelpiercings und abenteuerlich tief ansetzenden lila Tattoos geschmückten Bäuche fragen: Gibt's vielleicht sonst noch was zu sehen?"

Ich habe die Geschichte nur um drei Ecken erfahren, und deshalb zweifle ich ein wenig, ob sie überhaupt jemals (so) stattgefunden hat oder doch allzu "frisiert" ist: ich vermute mal, die SchülerIn

war doppelt so bauchfrei, wie man es schicklich fand, und halb so bauchfrei, wie man es gern gehabt hätte.

Eine Lehrerkonferenz beschäftigte sich stundenlang mit einer einzigen SchülerIn

, die regelmäßig derart bauchfrei im Unterricht rumsaß, dass man(n) ihr wirklich in sämtliche Ritzen reinsehen konnte (wollte?). Und eben "mann" war dadurch derart irritiert, dass mann sich nicht mehr in der Lage sah, in der Klasse, in der diese SchülerIn

saß, normal zu unterrichten. Dementsprechend hat die Lehrerkonferenz der SchülerIn

irgendeine "Erziehungsmaßnahme" aufgebrummt und die Schulleitung damit beauftragt, diese "Erziehungsmaßnahme" zu "applizieren".

(Der kleine Gag dabei war, dass die bewusste SchülerIn

ausgerechnet die Tochter der Schulleiterin war - und somit zu vermuten ist, dass es letztlich um etwas ganz Anderes ging, nämlich darum, der Schulleiterin eins reinzuwürgen.)

Und überhaupt finde ich es bemerkenswert, wie ach so antiautoritäre LehrerInnen bei diesem Thema in Rage geraten.


Ich habe was gegen eine Abgehobenheit, die letztlich nur prüde und verbiestert ist; vgl. etwa die Aufregung darüber, dass angeblich oder tatsächlich massenhaft SchülerInnen hardcore-Pornos auf ihren Handys laufen haben oder im Internet ansehen.
Das muss man ja nicht gutheißen oder einfach wegschweigen, ja, da mögen fallweise sogar Strafen angebracht sein - und doch wäre (auch) zu fragen, warum (welche) Jugendliche sowas konsumieren

(es hat doch Jungs schon immer mächtig interessiert, wie Mädchen unter den Rücken aussehen)

und wie man ihnen Besseres anbieten kann, nämlich etwas, was sie nirgends sehen: dass zwei Menschen auch deshalb "scharf" aufeinander sind, weil sie einander mit Haut und Haaren lieben.

Analog:

  1. hat man's als Lehrer doch wahrhaft gut, ist nämlich tagtäglich ummauert von hinreißend jugendlicher Schönheit!:

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(... und ich bin ja nichtmal blind dafür, dass da zwischen all pickligen Jüngelchen und Mini-Macho-baggy-pants-Montatsklo-Trägern auch einige bildschöne Jungen sitzen),

  1. ist es das vornehmste Recht der Jugend, (wenn auch manchmal arg einheitlich) bildschön & sexy zu sein, ja, Jugend hat sogar das Vorrecht, sich völlig bekloppt an- und auszuziehen - wofür jeder (neidische?) Erwachsene sofort in die Psychiatrie wandern würde

(und doch schätze ich mal, dass ca. 37 % aller Jugendlichen - wie immer schon und vielleicht sogar unvermeidbar - einfach nur Angst vor Sex bzw. ihrer eigenen, urplötzlich aufkeimenden Sexualität haben - und das mit Kichern und Machoverhalten zu überspielen versuchen);

  1. bin natürlich auch ich allemal empfänglich für die "äußeren Werte" der holden Weiblichkeit

(ich rede hier nur über [Hetero-]Lehrer, kann aber nicht über [Hetero-]Lehrerinnen mitreden),

und da reichen für einen phantasiebegabten Mann ja einige nette Andeutungen, um ihn in fast ohnmächtiges Entzücken ausbrechen zu lassen:

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  1. ist wohl kein (männlicher) Lehrer prinzipiell darüber erhaben

(bzw. gerade wer sich darüber erhaben fühlt, ist vielleicht besonders gefährdet),

sich evtl. doch mal in eine bildschöne und zusätzlich sogar noch nette SchülerIn

zu vergucken, sollte dann aber auch daran denken:

(zweieinhalb rasend schöne und lebenslänglich verlässlich wirksame  "sekundäre Geschlechtsmerkmal"

[vgl. Bild : "Im großen Männer-Special: welche Körperteile er [jeder heterosexuelle Mann!] erotisch findet"]

samt sanftem Lächeln;

merke: insbesondere in schweigend lächelnde Frauen kann man alles reininterpretieren und sich somit von ihnen ach so verstanden fühlen);

(auch nicht in einer Bevorzugung)!

  1. bezweifle ich ja nicht mal, dass einige SchülerInnen ihre ihnen durchaus bewusste Attraktivität gegenüber Lehrern gezielt einsetzen;

  2. habe ich noch keine SchülerIn

    erlebt, die ich (was immer das sei:) ungebührlich spärlich bekleidet fand;

  3. finde ich zudem eine Unterscheidung fraglich bis geradezu entlarvend, die oftmals gemacht wird:

(als wenn nicht auch solche Frauen sich schön finden könnten und das zeigen dürften; und umgekehrt gibt es ja auch bildschöne SchülerInnen, die - wie lange noch? - ihre "Traumfigur" nur mit übelstem Fasten bewahren können);

und ebenso höchst fraglich ist die Unterstellung, dass Frauen, die sich "sexy" kleiden, damit "anmachen" wollten:

  1. ist Sich-selbst-schön-Finden noch lange nicht immer auf Dritte gemünzt, sondern viele Menschen ziehen sich eben "nur" so an, wie sie sich selbst (!) wohlfühlen und mögen,

  2. wäre das "Anmachen" sogar ihr gutes Recht,

  3. bliebe ihnen dennoch freigestellt, wer sich "angemacht" fühlen darf;

alles andere läuft auf die fatale, oftmals sogar noch von Gerichten bemühte Unterstellung hinaus, dass eine Frau, die sich beispielsweise im Bikini zeigt, sich über eine eventuelle Vergewaltigung nicht wundern dürfe ("wenn Frauen Nein sagen, meinen sie Ja");

  1. Meine Herren (in der Lehrerschaft), bitte ein bisschen mehr Professionalität

(heutzutage wird ja andauernd von der "Professionalisierung" der LehrerInnen schwadroniert; wohlgemerkt: nichts gegen eine permanente Weiterbildung, aber das Wort "Professionalisierung" ist doch eine schlichte Frechheit, unterstellt nämlich, dass die [alle!] LehrerInnen noch völlig unprofessionell sind):

Eine Kollegin wies mich mal darauf hin, dass in "meinem" damaligen Deutsch-Leistungskurs massenhaft bildschöne SchülerInnen säßen. Nö, das war mir noch gar nicht aufgefallen, aber als ich dann mal eine Klausuraufsicht hatte, habe ich mich umgeschaut - und tatsächlich: da saß eine Schönheit neben der anderen!

Wenn also ein (männlicher) Lehrer durch die derzeitige "Bauchfreiheit" derart irritiert ist, dass er sich kaum mehr zu geregeltem Unterricht in der Lage sieht, so ist das einzig und allein sein Problem, d.h. er sollte sich langsam mal fragen, weshalb er sich (!) durch die omnipräsente Schönheit derart irritieren lässt - und was er eigentlich für ein Frauenbild hat!

(Ich kenne einen Lehrer [nicht an "meiner" Schule],

Letztlich nimmt er also beide "Arten" von SchülerInnen nicht "ernst".)

  1. geht es aber bei allen schulischen Entscheidungen nicht im mindesten darum, was die "Bauchfreiheit" mit den Lehrern "macht", sondern einzig und allein darum, was sie mit den betreffenden SchülerInnen "macht"

(das dämlichste Argument, nämlich dass die bauchfreien Mädchen sich alle eine Nierenentzündung zuziehen, sei hier nur erwähnt - und dann auch schon wieder fallen gelassen).

Hier aber ist äußerste Vorsicht angesagt, denn allzu leicht unterstellen Erwachsene Jugendlichen in deren "wohlverstandenem [???] eigenen Interesse" schlichtweg Falsches, und zwar insbesondere, wenn sie vom Trend auf den Einzelfall schließen.

Man mag ja mit einigem Recht eine derzeitige übersexualisierung insbesondere von Mädchen gefährlich finden

(letztens habe ich gehört, 30 % aller Mädchen litten [deswegen?] an Essstörungen),

aber

  1. ist es nur bösartig, wenn man das pauschal in jedem Einzelfall unterstellt,

  2. bleibt solch eine Unterstellung (auch und gerade, wenn sie "trifft") auch "witzlos", wenn Jugendlichen keine lebenswerte Alternative gezeigt wird.


"bauchfrei" ist "nur" ein Modethema, d.h. es wird schon bald Schnee von gestern sein, zeigt aber eben doch viel über den Umgang mit Modethemen:

gerade jemand, der schon ein bisschen älter ist, nämlich auch schon die Bauchfreiheit der Hippie-Frauen miterlebt hat, sollte doch wissen, dass solche eine Mode kommt - und halt auch wieder gehen wird. Wozu also all die Aufregung?!

(Kann sich jemand noch an diese hübsch hautengen "Leggins" erinnern? - die heute peinlich wie Schlafanzughosen wirken!)

Gefährlich ist allerdings die mangelnde Distanz einiger (scheinbar) Erwachsener, die eben nicht erkennen, dass etwas

(wie beispielsweise auch die

nur Modethema ist, sondern "voll drauf abfahren".

Das schönste Beispiel ist da die derzeitige Bildungspolitik: da sagt einer

und urplötzlich und reflexartig fahren alle

(auf der verzweifelten Suche nach Patentrezepten)

drauf ab, werden also Fakten betoniert.

Die Gefahr dabei ist eben, dass solche Fakten allzu leicht geschaffen werden können, aber nur schwerlich wieder rückgängig zu machen sind.


"bauchfrei" ist aber noch in einem ganz anderen Sinne ein Modethema, denn da ist ja Mode Thema.

Nun mag man es ja höchst zweifelhaft finden, wie Frauen (derzeit) rein äußerlich "definiert" werden, nämlich als sexy Mäuschen, aber wirklich neu ist das doch nun auch wieder nicht: die Modeschöpfer (Männer!) haben schon immer alles getan, um Frauen (in steter Abwechslung) ansehnlich zu verpacken (und also auszuziehen?).


Die nächste Mode kommt bestimmt, und ich bin schon jetzt gespannt, womit mein Sohnemann mich in zehn Jahren, wenn er also mitten in der allerfeinsten Pubertät ist, schockieren wird. Vielleicht ist dann (wieder)

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"fußfrei" ("Bläck Fööss")

der neueste Schrei, wobei, wer auf sich hält, mit einem großen Zeh ununterbrochen in der Nase popelt.


Ich hätte also einen Vorschlag zur Güte, nämlich das glatte Gegenteil von

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(, 6.6.07):

damit all die bauchfrei-Probleme von einem Tag auf den anderen beseitigt sind, wird eine Schuluniform (natürlich nur für SchülerInnen) vorgeschrieben, und zwar

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der Tschador

Da nun aber einige Lehrer auch noch bzw. jetzt erst recht die Augen dieser Frau allzu rehäugig-sexy finden werden, ist das Beste doch wohl

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die Burka.