ich traue dem Braten nicht:

(, 3.2.10)

 

  Ach, ich liebe den Bilderreichtum der Alltagssprache: wo, zum Teufel, kommt nun wieder dieses "dem Braten nicht trauen" her?

Und wie soll ein Ausländer jemals die Bedeutung des unscheinbaren Wörtchens "wieder" in diesem Satz verstehen?: dass man sich schon bei anderen Redensarten nach deren Herkunft gefragt hat.


... die "Reform" der "Reform" der "Reform" ...

Fangen wir ohne Misstrauen, also positiv an: ich habe immer gedacht, dass das ach so objektive Zentralabitur und die

(einzig und allein ökonomisch motivierte: Geld sparen und die Jugendlichen möglichst schnell für die "Globalisierung" fit machen: )

verkürzte Schulzeit (G8) sehr leicht

(und - wie immer - völlig überstürzt und unausgegoren)

eingeführt, aber kaum jemals mehr abgeschafft werden können.

Vielleicht - und doch schwer zu glauben! - lernt aber die SPD in NRW tatsächlich aus den (teilweise eigenen) katastrophalen schulpolitischen Entscheidungen der letzten Jahre: dann wäre die Meldung eben doch ein erster Hoffnungsschimmer

 

(und ich hoffe ja sowieso, dass mein derzeit siebenjähriger Sohn noch davon profitieren kann, dass in den nächsten Jahren immerhin die gröbsten Fehler der derzeitigen Schulpolitik

[selbstverständlich still und leise oder - in typischer Amnesie - als neuester pädagogischer Schrei herausposaunt]

rückgängig gemacht werden).

Und doch traue ich dem Braten nicht:

  1. , weil die SPD-Kultusminsterin Behler um keinen Deut besser

(sondern nur intelligenter)

war, als die derzeitige CDU-Kultusministerin Sommer es ist; 

  1. , weil die SPD ja bundesweit dieselbe Schulpolitik betreibt wie die CDU

(z.B. ernsthaft an PISA glaubt)

und weil die NRW-SPD sogar unter ihren letzten Kultusministerinnen Behler und Schäfer viel vom derzeitigen Blödsinn selbst verzapft hat - also bittschön mal demütig sei

(und insbesondere die im Zeitungartikel zitierte Ex-Kultusministerin Schäfer);

  1. , weil noch lange nicht ausgemacht ist, dass die SPD in der kommenden NRW-Wahl (mit den Grünen zusammen) siegt - und dann ihr Versprechen hält

(nebenbei: erst nach der NRW-Wahl im Mai 2010 wird die schwarz-gelbe Koalition in Berlin ihr wahres Gesicht zeigen)

  1. , weil vielleicht ein anderer Kultusminister (mit anderem Parteibuch) kommt, aber die Kultusbürokratie bleibt.