Zirkus statt Mathe

oder lasst massenhaft Unterricht ausfallen!

  1. Ich kenne den Fall nur vom Hörensagen: da sei an einer Schule ein Lehrer, der mit seinen SchülerInneN in einer Arbeitsgemeinschaft fast schon professionelle Zirkus-Aufführungen zustande bringe, was aufgrund von Einladungen in aller Herren Länder ab und zu zu höchst umstrittenem Unterrichtsausfall führe.

Dabei sind vier Wochen selbstgemachter Zirkus doch allemal (bei den zirkusspezifischen Anforderungen!) wichtiger für die PersönlichkeitsBILDUNG als vier Wochen Standard(-Mathematik-)Unterricht!

Nachtigall, ick hör' dir trapsen: aber wie sollen die Schülerinnen dann denn den vorgeschriebenen Unterrichtsstoff in Mathematik sowie die zentralen Prüfungen schaffen?!

Ganz einfach: dann wird der Stoff halt ein wenig abgespeckt und werden nur Teile der zentralen Prüfung mitgeschrieben!

  1. An einer Schule im Münsterland wird seit Ewigkeit darüber gestritten, wie lang die Oberstufenfahrten dauern dürfen. Die Streitpunkte sind dabei

(das einzige Argument, das für mich zählt, da einige Eltern solch enorm teure Fahrten nicht bezahlen können)

Dabei sind solche Studienfahrten doch, wenn sie kulturellen Anspruch haben und nicht nur verkappte Besäufnisse sind, erheblich "allgemeinbildungs"-haltiger als schnöder (z.B. Mathematik-)Unterricht!

  1. An einer Schule in Hessen ist für eine 9. Klasse die Mathematiklehrerin ausgefallen, und da kein Ersatz zu beschaffen war, unterrichtet ein Lehrer diese Klasse nun eine Stunde pro Woche in Mathematik, aber mit unverändert hohen Leistungsanforderungen. Der Rest - das wurde auch ausdrücklich gesagt - bleibt den Eltern und Nachhilfe überlassen.

Welch ein Zynismus!: wenn tatsächlich kein vollwertiger Ersatz zu beschaffen war, dann lernt die Klasse eben weniger und wird in einer eventuellen zentralen Prüfung über verminderten Stoff abgeprüft! Langfristig wird sie das eh wieder aufholen, zumal drei Viertel des Stoffs langfristig schlichtweg überflüssig sind.